Menschen vor dem Kampnagel-Hauptgebäude, an dessen Fassade ein großes schwarzes k in eckigen Klammern auf gelbem Hintergrund sowie ein paar blutunterlaufende Emoji-Augen hängen.
© Sinje Hasheider
Menschen vor dem Kampnagel-Hauptgebäude, an dessen Fassade ein großes schwarzes k in eckigen Klammern auf gelbem Hintergrund sowie ein paar blutunterlaufende Emoji-Augen hängen.

Schöne Übersicht

Das Kampnagelprogramm neu entdecken

Liebes Publikum,

der Krieg ist nicht vorbei. Die Realität lässt die popkulturell und mittlerweile als arrogante Weltverklärung lesbare Fotografie von John Lennon und Yoko Ono weit hinter sich und begegnet uns in voller Härte. Der Krieg ist nicht vorbei, ganz gleich, was wir wollen und uns wünschen, und so machen wir es uns zur Aufgabe ein neues Mantra zwischen ignoranter Positivität und lethargischem Nihilismus zu erarbeiten – und das geschieht auf Kampnagel stets in direkter ästhetischer Auseinandersetzung. Den Auftakt macht der diesjährige FOKUS TANZ #9 (01.03.–05.03). Er beschäftigt sich vielschichtig mit dem Topos der Mobilität. Wer kann sich wie bewegen, sowohl über nationale Grenzen hinweg, als auch entsprechend welcher körperlichen Voraussetzungen? Dazu präsentieren wir internationale Tanz- und Choreografie-Talente wie Diana Niepce, Michael Turinsky oder Kampnagel-Evergreen La Fleur. Der Ausnahme-Choreograf Saïdo Lehlou, Teil des französischen Collectif FAIR-E, brilliert in der k6 mit INSIGHT!, einem Streetdance-Stück für 21 junge Tänzer*innen, die neue Geschichten mit marginalisierten Tanzstilen verweben.

Unsere große Halle verwandeln im März Strunz & Kompliz*innen mit dem Ensemble Resonanz in ORFEO!: Orpheus Suche nach Eurydike wird zum Sinnbild einer unangepassten Jugend und der apokalyptischen Begegnung mit der Naturgewalt – begleitet von eindrucksvollen musikalischen Arrangements. Ebenfalls auf großer Bühne zu sehen ist das Dance On Ensemble, das seit 2015 feinste Tanzkunst mit Tänzer*innen über 40 erarbeitet. In MAKING DANCES nimmt sich die Gruppe mit zeitgenössischen Künstler*innen – Tim Etchells und Mathilde Monnier – eine radikale Reflexion ikonischer Werke des modernen und postmodernen Tanzes von Martha Graham und Merce Cunningham vor. Von Daniel Dominguez Teruel zeigen wir zweierlei: LOVESONG seziert Deutschlands Ambivalenz gegenüber dem Nationalen, indem die deutsche Nationalhymne raffiniert überlagert und mit zeitgenössischer Popmusik kombiniert wird. Daran schließt VOICES an, ein Musiktheaterstück, das die monolithische Idee von Nationalhymnen ins Unendliche aufspaltet.

Das KRASS FESTIVAL stellt mit der diesjährigen Ausgabe die Community der Rom*nja und Sinti*zze in den Mittelpunkt und präsentiert vielfältige internationale Produktionen wie Selma Selmans MOTHERBOARDS oder das Stück ROM*NJA CITY RELOADED vom Rom*nja In Power Theater Kollektiv.

Ich freue mich auf Ihren Besuch und eine vielschichtige gemeinsame Auseinandersetzung.
Ihre Amelie Deuflhard

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