403 ansicht
© angela ankner
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Anna Gavalda: Piano optophonique

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Dienstag

25.11.08

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»Der Tag, an dem ein Komponist seine Gedanken in einer Schreibweise festhält, die dazu befähigt, den Klang und das Licht gleichermaßen zu notieren, wird uns näher an jene Vereinigung der Künste bringen, nach der wir seit jeher gestrebt haben… «(Vladimir Baranoff-Rossiné, 1925)Das Projekt Piano optophonique wendet sich einem Thema zu, das am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts eine ganze Generation von Künstlern beschäftigt hat: die Suche nach einer Synthese der Sinneswahrnehmungen im künstlerischen Ausdruck durch Werke, die die Grenzen der jeweiligen Genres überwinden. Diese Suche wurde mit großem Idealismus und im festen Glauben an den Fortschritt der Künste betrieben und öffnete neue Möglichkeiten für transzendente und synästhetische Kunstkonzeptionen.Alexander Scrijabin und Vladimir Baranoff-Rossiné wählten das Klavier als Instrument, um eine Synthese zwischen dem Hör- und Augensinn zu erreichen. Skrijabin sah für die Aufführung seines Promethée ein 'tastiera per luce', ein Farbenklavier, vor. Baranoff-Rossiné, Pionier der synästhetischen Bewegung, entwarf das piano optophonique. Hier wurde Licht durch eingefärbte, spiralförmig in sich kreisende Glasscheiben projeziert, die in farblicher und rhythmischer Bewegung die Musik in den visuellen Bereich hinein transponieren sollte.Mit ihrem spektrophonen Klavier wandten sich Zdenek Pesanek und Erwin Schulhoff dem Versuch zu, mit Hilfe des Films eine audio-visuelle Skulptur zu schaffen - eine Idee, die sich bis hin zu Christian Marclays Video Quartet (2002) und Pierre Huyghes Light Box (2002) verfolgen läßt.Um neue Perspektiven einer Synthese von Klang und bewegtem Bild im digitalen Zeitalter aufzuspüren wurden vier Komponisten/Klangkünstler, eine Filmemacherin, und eine Videokünstlerin damit beauftragt, neue Werke zu schaffen, die jeweils das Klavier, die Interpretin (und die körperlichen und mechanischen Aktionen der Klangerzeugung) und das projizierte Bild miteinander in Verbindung setzen.

Künstler/ in: Heather O'Donnell, Berlin