Anta Helena Recke & Julia*n Meding
Angstpiece
Vergangene Termine
07.03.19
19:30
08.03.19
19:30
09.03.19
19:30
Für viele Menschen ist die eigene Queerness mit ständiger Angst vor dem Anderssein, vor sozialem Ausschluss und vor psychischer und physischer Gewalt verbunden. Die Psychologie und Psychotherapie sind historisch von brutalen Ausschlüssen und Phobien geprägt; als System der Hilfestellung erscheinen sie Queers mitunter immer noch fragwürdig. Viele berichten, dass ihr Anderssein in der Therapie wiederholt und überhaupt erst produziert wird. Andererseits setzt Pathologisierung immer auch das Privileg voraus, überhaupt zum (therapeutischen) Subjekt werden zu können. In ANGSTPIECE thematisiert Julia*n Meding ihre Agoraphobie genannte psychische Störung; laut Definition die Angst vor Menschenmengen und öffentlichen Plätzen. Allein, auf dem zu großen und zu weißen, mit Gummitieren und Natodraht-Skulpturen versehenen Feld der Bühne unterzieht sich Meding der Selbsttherapie, übt soziale Situationen und stellt sich einen sicheren Ort vor. In der Engführung von Theateraufführung und Therapiesitzung wirft ANGSTPIECE die Frage auf, wer in unserer Gesellschaft das Privileg hat, angstfrei zu leben und wer pathologisiert und therapiert wird. Julia*n Meding entwickelt seit 2015 gemeinsam Arbeiten mit der Regisseurin Anta Helena Recke, deren letzte Inszenierung »Mittelreich« zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde.
Abendzettel ANGSTPIECE (PDF-Download)
Im Anschluss an die Latenight-Shows ab 21:00 von Lucy McCormick oder Adrienne Truscott - oder vorher der Stadtspaziergang WALKING: HOLDING von Rosana Cade.