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Black Tie

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[k]-Premiere

Donnerstag

04.02.10

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Für die Zeit vor dem ersten Dokument hat sie von der Adoptionsvermittlungsstelle nur die mythische Information: »Du wurdest in Südkorea 1977 in einer Schachtel gefunden, umhüllt von Zeitungspapier.« Für BLACK TIE spuckt Miriam Yung Min Stein in ein Röhrchen der Firma 23andMe, macht einen Backenabstrich mit dem »genom-collector« der Firma DeCODEme und wartet auf die Teilsequenzierungen ihres Genoms durch die beiden Marktführer. Einer der beiden empfängt sie auf der Webseite, die ihre genetischen Daten preisgeben, mit dem Slogan »welcome to you«. Der eigene »Bauplan«, eine Biografie? Wie erzählt man die eigene Geschichte, wenn wie im Fall Steins ihre Aufzeichnung erst mit der Ankunft auf einem deutschen Flughafen beginnen kann?BLACK TIE kreist um das schwarze Loch der Herkunft, um die befremdlich-beredte Hilfsindustrie der jungen Humangenetik und das Befremden zwischen Umwelt und Identität: in Osnabrück hineinzuwachsen in einen Körper, der koreanisch wirkt, der ein ganzes Land, einen Krieg, eine andere Kultur wie in einer verschlossenen Kapsel mit sich herumträgt, unbekannt, sprachlos.Nach Stücken, wie dem Ersten Band von Marx’ KAPITAL und den BREAKING NEWS der Abendnachrichten richten Helgard Haug und Daniel Wetzel nun den Blick auf die Schriftsätze eines Lebens. [Buch und Inszenierung] Helgard Haug & Daniel Wetzel (Rimini Protokoll) [Recherche und Dramaturgie] Sebastian Brünger [Bühne und Licht] Marc Jungreithmeier [Musik] Peter Dick (Ludwig / The Noes have it) [Interaction Design] Grit Schuster [Produktionsleitung] Heidrun Schlegel [Mit] Miriam Yung Min Stein, Hye-Jin Choi und Ludwig BLACK TIE ist eine Produktion von Rimini Apparat in Koproduktion mit Hebbel am Ufer Berlin und Theaterhaus Gessnerallee Zürich, in Kooperation mit den Wiener Festwochen. Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten.Dauer 80 Min.Präsentiert von Kampnagel im Rahmen vom Lessing Fest 2010 des Hamburger Thalia Theaters.Gastspiel gefördert durch das Nationale Performance Netz (NPN) und die Rusch-Stiftung.