Charles A. Kupchan

Seit über drei Jahrzehnten analysiert Charles A. Kupchan transatlantische Verflechtungen und die außenpolitische Rolle der Vereinigten Staaten. Der US-amerikanische Politikwissenschaftler ist Professor für internationale Beziehungen an der Georgetown University und war u.a. Direktor für europäische Angelegenheiten im Nationalen Sicherheitsrat der USA sowie Sonderberater für Barack Obama. Vor dem Hintergrund des weltweiten Erstarkens der extremen Rechten begreift er die Regierung Donald Trumps eher als Symptom denn als Ursache für den Zerfall der liberalen Weltordnung. Nach Hamburg kommt er auf Einladung der Bucerius Summer School on Global Governance der Zeit Stiftung Bucerius, die jährlich einen Tag auch auf dem Sommerfestival stattfindet. In einem Vortrag mit anschließendem Gespräch analysiert Kupchan die innere Schwächung des Westens durch die Erosion des Gesellschaftsvertrags und der politischen Mitte, sowie den äußeren Einfluss durch geopolitische Machtverschiebungen. Dabei wirft er die streitbare Frage auf: Wird uns Trumps Politik beim Übergang von einer alten zur neuen Ordnung helfen – oder wird er die alte Ordnung einfach niederreißen und die Welt in Trümmern liegen lassen?