





Christoph Marthaler
Der Gipfel
Als europäische Koproduktion vermisst dieses alpine Gipfeltreffen unsere Gegenwart – in poetischen, manchmal traurigen Tableaus, dafür aber mit Humor und sehr guten Liedern.
Mit DER GIPFEL kehrt Christoph Marthaler, der große (un)sinnstiftende Theaterpoet des europäischen Theaters, zum Sommerfestival zurück. Der Schweizer mit Wohnsitz in Hamburg beschäftigt sich in seiner neuen, europäischen Produktion mit dem Zusammenleben von Gemeinschaften und versammelt dafür sechs sehr eigenwillige Menschen in einer Hütte auf einem Berggipfel. Ein Rückzugsort vor der Realität? Ein Gipfeltreffen? Ein Symbol für Europa? Vieldeutig und vielsprachig wartet und verhandelt diese isolierte europäische Gruppe fernab der Lebenszentren, irrt durch Protokolle und Bedeutungen — und isst zum Frühstück Gipfeli. „Ich habe es immer gemocht, zu beobachten, wie Gemeinschaften, Gruppen sich bilden und organisieren, wie jede*r seinen Platz findet oder nicht“, sagt Marthaler über sein Gipfeltreffen. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Sprachverwirrung, musikalischem Ernst und absurdem Witz zeigt er, wie schwer und gleichzeitig notwendig das Treffen von gemeinsamen Entscheidungen ist — für das Überleben der Menschheit, von Staatenbünden und des Theaters. Und er zeigt, wie große Kunst die Idee des Zusammenlebens immer wieder erneuern und gegen jeden Nationalismus entwaffnend behaupten kann.