Class Wargames presents Guy Debord's THE GAME OF WAR
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08.06.12
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»Nicht nur Brot muss die Forderung lauten, sondern auch Spiele« schrieb Guy Debord 1954. Die beiden Politologen Richard Barbrook und Stefan Lutschinger greifen diese Forderung auf, mit der Debord bereits damals mutmaßte, dass das Problem des späten Kapitalismus in der Freizeitgestaltung und nicht in der Arbeit liegen würde. Für Debord stand fest: Wenn das Ruder nicht von anderen, nämlich von unten in die Hand genommen wird, geht die Ausbeutung bald weniger von den Arbeitsverhältnissen aus, sondern vom Zugewinn an Freizeit – von einer ganz und gar durch Manipulation und Gleichschaltung bestimmten gigantischen Freizeitindustrie, dem »Spektakel«. Sein 1977 entwickeltes »Kriegsspiel« ist ein Brettspiel, das auf dem Markt zwar scheiterte, doch in Zeiten von Finanz- und Eurokrisen eine brisante Reaktualisierung verdient. Dafür zeigen Lutschinger und Barbrook zunächst ihren Film »Class Wargames Presents Guy Debord’s The Game of War« und erläutern Hintergründe, bevor Bedeutung und Verständnis situationistischer Theorie und Praxis anhand des gemeinsamen Spielens von »The Game of War« erfahrbar wird. Das Spielen wird zur partizipatorischen Performance und ist ein kunstvoller Rückgriff auf die kapitalistische Gesellschaft. VON UND MIT Stefan Lutschinger, Richard Barbrook FILM Ilze BlackEintritt frei