Decoder Ensemble
© Richard Stöhr & Lorin Strohm
Decoder Ensemble
© Richard Stöhr & Lorin Strohm
Musik

Eröffnung

Drei Räume

Decoder Ensemble
© Richard Stöhr & Lorin Strohm
Nelly Boyd
© Josephin Böttger
klub katarakt
© klub katarakt

Decoder Ensemble

Nelly Boyd

klub katarakt

Mit Decoder Ensemble & Heinrich Horwitz, Lisa Lammel & Desheng Chen and Nelly Boyd Kreis.

Inspiriert durch unsere räumlichen Möglichkeiten auf Kampnagel haben wir seit 2009 unterschiedliche innovative Formen der Präsentation experimenteller Musik entwickelt. Aufgrund der aktuellen Situation mit dem Covid-19-Virus werden wir diesmal keine Konzert-Installation für wandelndes Publikum veranstalten können. Aber ein bisschen wandern kann nie schaden. Das Festival wird im Westfoyer vom Ensemble Nelly Boyd eröffnet. Die vier Musiker*innen präsentieren eine Komposition des im Juli 2020 verstorbenen Komponisten und Schlagzeugers Matthias Kaul, der sowohl dem Ensemble als auch dem Festival verbunden war. Do nothing, just wait, the singing will start… sooner or later von 2012 ist eine Komposition für Becken und japanische Elektrozahnbürsten.

Im Anschluss präsentiert das Decoder Ensemble Dissociated Press von Leopold Hurt, eine modular angelegte Serie von Kompositionen, die 2017 als Work-in-progress begonnen wurde. Die Instrumentation changiert dabei vom Solostück mit Elektronik bis hin zum Septett – speziell konzipiert für die charakteristische Besetzung des Decoder Ensembles. Dissociated Press – als Wortspiel angelehnt an »Associated Press« – benennt einen Algorithmus zur automatischen Generierung von Texten auf der Basis bekannter Sprachmuster. Davon abgeleitet vereint der Zyklus verschiedene Herangehensweisen an das Prinzip des »Remix«, sowohl auf der Ebene der Sprache als auch der Musik. Im ständigen Spiel zwischen Original, Abbild, Mashup und Fake verschiebt sich nach und nach die Wahrnehmung.

Im Nachtkonzert spielen Lisa Lammel und Desheng Chen die letzte vollendete Komposition des italienischen Komponisten Luigi Nono (1924 – 1990): Hay que caminar, soñando für zwei Violinen (1989). Zentrales Thema dieser Komposition ist das Wandern. Den Titel entnahm Nono einer Inschrift, die er an einer Klostermauer in Toledo entdeckte: »Caminante no hay caminos hay que caminar« (»Wanderer. Es gibt keine Wege. Es gibt nur das Gehen«). Nono fügte noch das Wort »träumend« hinzu. In dieser Komposition sind die beiden Instrumentalisten aufgefordert, das Stück von verschiedenen Stellen im Raum zu spielen – sie durchwandern den Raum traumwandlerisch.

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Das Konzert mit dem Decoder Ensemble wird freundlich unterstützt von: Ernst von Siemens Musikstiftung