Felwine Sarr
© Antoine Tempé
Felwine Sarr
© Antoine Tempé

Felwine Sarr

Afrotopia

Tickets:

8 Euro, erm. 5 Euro

Info

in französischer Sprache mit deutscher Übersetzung

Vergangene Termine

Mittwoch

24.10.18

19:30

Gut einen Monat vor der Veröffentlichung der deutschen Übersetzung seines international viel beachteten Essays AFROTOPIA ist Felwine Sarr, einer der derzeit meist diskutierten Denker Afrikas, in Hamburg zu Gast. Die Bedeutung seiner Thesen hat sich nochmals intensiviert, seit ihn der französische Präsident Macron diesen März gemeinsam mit Bénédicte Savoy beauftragte, die Rückgabe französischer Raubkunst nach Afrika vorzubereiten. In seinem Manifest fordert Sarr eine wirkliche Entkolonisierung und ein Neudenken von Wirtschaft, Politik und Zusammenleben, abseits des westlichen, kolonial durchgesetzten Entwicklungsmodells und der imperialen Wachstumsphilosophie. Sarr spricht sich für die selbstbestimmte Rückbesinnung afrikanischer Gesellschaften auf verdrängte Ressourcen aus, die zusammen mit utopischen und futuristischen Visionen zu einer afrikanischen Kulturrevolution führen. Diese wird Vorreiterin für den ganzen Planeten im radikalen Umdenken von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie sein.

Felwine Sarr lehrt als Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Gaston Berger Universitat in Saint-Louis, Senegal. Gemeinsam mit Achille Mbembe gründete er in Senegal das Denker*innen-Forum Les Ateliers de la Pensée. 2016 wurde er mit dem Grand Prix des Associations Littéraires ausgezeichnet. Im Februar 2019 wird auf Kampnagel die Produktion KIRINA von Serge Aimé Coulibaly gezeigt, für die Sarr das Libretto verfasst hat.

Vor der Keynote, ab 19:30
Performance / Konzert: »Journal Rappé« (Senegal) ist ein Projekt der senegalesischen Rapper XUMAN und Keyti. Sie machen mit schnell gerappten Wortsalven tagesaktuelle News aus Politik, Religion und Sport in satirischer Form kompatibel für ein breites Publikum. Auf Englisch mit deutscher Übersetzung

Im Anschluss an die Keynote (ca. 40 Min.) Panel: Möglichkeiten und Grenzen aktueller Protestbewegungen in Westafrika mit Felwine Sarr (Philosoph); Rama Thiaw (Filmemacherin), Thiat (Rapper der Gruppe Keur Gui, Aktivist); Wanlov the Kubolor (Rapper des ghanaischen Duos Fokn Bois). Auf Englisch mit deutscher Übersetzung

Abendzettel Felwine Sarr: AFROTOPIA als (PDF-Download)

Mehr über Zukunftsvisionen mit Planet Kigali von Gutiérrez/Dietrich/Rugamba (12. - 16.12.2018)

Kongress protestbewegungen In Den Kunst- Und Kulturszenen Westafrikanischer Metropolen 23. Bis 25. Oktober

Das Hamburger Filmfestival AUGENBLICKE AFRIKA ist an zwei Tagen mit einem Diskurs- und Musikprogramm zu Gast auf Kampnagel: Aktivist*innen und Künstler*innen verhandeln in Podiumsdiskussionen, Vorträgen und performativen Beiträgen die Visionen jüngster politischer Bewegungen und geben losgelöst von neokolonialen (utopischen wie dystopischen) Klischeebildern Impulse für die zukünftigen Gesellschaften westafrikanischer Länder.

Weiteres Programm:

Di-23.10., Alabama-Kino / Dauer: 110 min. Film: THE REVOLUTION WON’ T BE TELEVISED von Rama Thiaw, Senegal 2015, Originalversion mit englischen Untertiteln. Der Film von Rama Thiaw liefert eine über mehrere Jahre entstandene Innensicht der senegalesischen Protestbewegung »Y’en a Marre« an der Schnittstelle zwischen Hip-Hop-Kultur und Politik. Im Anschluss findet eine Diskussion mit der Regisseurin und dem Rap-Duo Keur Gui statt.

Do-25.10., k2 Konzert: Keur Gui (Senegal) / Matador (Senegal) / HipHop Academy Hamburg Ende der 80er Jahre hat sich im Senegal eine HipHop-Kultur als fester Bestandteil des kulturellen Lebens etabliert. Mit Keur Gui und Matador ist pünktlich zum zwanzigjährigen senegalesischen Hiphop-Jubiläum die Crème de la Crème der Szene in Hamburg zu Gast. Sie gehören gleichzeitig zu den engagiertesten Stimmen der politischen Protestkultur Senegals und sind ein wichtiger Einfluss für Jugendliche. Grund genug sich zusammenzutun und zu feiern! Die senegalesischen Stars treffen in Hamburg auf Rap- und Breakdance-Talente der Hiphop Academy Hamburg, die junge Nachwuchskünstler*innen unterschiedlichster Sparten und Niveaus fördert.

Details zum Programmablauf auf www.augen-blicke-afrika.de/blog/


Die Veranstaltung wird gefördert durch: Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung, Stiftung umverteilen, Aktion Selbstbesteuerung, Brot für die Welt, Engagement Global.