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Diskurs

Institutioneller Rassismus Teil 2: Schule

Nachholtermin mit Saraya Gomis

Tickets:

Eintritt frei

Vergangene Termine

Freitag

25.10.19

20:00

Rassismus ist kein persönliches, individuelles Fehlverhalten, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis. Durch Reproduktion und Perpetuation von rassistischen Stereotypen wird »rassistisches Wissen« (Prof. Vassilis Tsianos) weiter verbreitet. Die Veranstaltungsreihe INSTITUTIONELLER RASSISMUS durchleuchtet unterschiedliche gesellschaftliche Akteure mit Blick auf ihre teilweise unbewusste Reproduktion solcher Mechanismen. Unter anderem werden in dieser Reihe beispielsweise Bereiche wie Schulen, Museen, Theater und Gefängnisse auf institutionellen Rassismus kritisch untersucht.

Als 2018 unter dem Hashtag #MeTwo eine Flut von alltäglichen Rassismuserfahrungen in der deutschen Gesellschaft sichtbar wurde, erinnerten sich viele Menschen in ihren Twitter-Posts an Erfahrungen aus der Schulzeit: Kinder mit Migrationshintergrund wurden trotz guter Leistungen für die Hauptschule empfohlen, und rassistische Vorurteile von Mitschüler*innen wie von Lehrkräften gehörten zum Alltag. Eine aktuelle Studie der Universität Mannheim offenbart, dass das Problem mitnichten der Vergangenheit angehört: Ein fiktives Kind mit dem Namen »Murat« erhielt bei gleicher Diktatleistung flächendeckend eine schlechtere Note als »Max«. Zahlreiche andere Studien haben gezeigt, dass Lehrer*innen tendenziell niedrigere Erwartungen an Schüler*innen haben, die nicht als weiß gelesen werden oder aus Migrationsfamilien kommen. Schulbücher und Lehrpläne vermitteln ein Bild von Deutschland, das weit entfernt von der gesellschaftlichen Realität ist. Saraya Gomis arbeitet im täglichen Kontakt mit Betroffenen und entwickelt politische Forderungen und Visionen, um das System zu durchbrechen. Im Juni trat sie von ihrer Position als Antidiskriminierungs-Beauftragter der Berliner Senatsverwaltung für Bildung zurück. Ihre Entscheidung löste eine Welle von Solidarität und mehrere Protestschreiben bezüglich der institutionellen Befugnisse dieser Stelle aus: Diskriminierung ist strafbar – aber wie ernst sind strukturelle Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung gemeint? In ihrem Vortrag analysiert Gomis, wie sich Diskriminierung im Bildungswesen darstellt, und welche Weichen für eine grundlegende Veränderung gestellt werden müssen.

Ihr Vortrag, eigentlich geplant für den 17. April, musste aus Krankheitsgründen ausfallen und wird nun nachgeholt.

Saraya Gomis' Vortrag ist die Auftaktverstaltung zur Tagung »ES GEHT UNS ALLE AN« - TAGUNG ZU STRATEGIEN GEGEN RECHTS IN BILDUNG UND KULTUR - Informieren Sie sich über das gesamte Programm

Alle Veranstaltungen Der Reihe Institutioneller Rassismus:

Teil 1: Polizei – mit AnwohnerInnen Initiative Balduintreppe / 22.01.2019 Teil 2: Schule – mit Saraya Gomis (Nachholtermin) / 25.10.2019 Teil 3: Theater mit Tsepo Bollwinkel / 04.06.2019 Teil 4: Justiz – mit Britta Eder / 14.11.2019 Teil 5: Wohnraum – mit Emsal Kilic/ 05.02.2020 Teil 6: Medizin – mit Dr. Amma Yeboah / 12.02.2021 Teil 7: Medien – mit Mohamed Amjahid

Weitere Vorträge Im Rahmen Der Selbstverpflichtung Der Vielen:

Vortrag & Diskussion: Carina Book: Der Kulturbegriff der Neuen Rechten / 20.02.2019 Vortrag: Frederik Dehnerdt: Haltung zeigen statt Zurückhaltung üben – Neutralitätsgebot und Schule / 17.04.2019

Unterstützer*in werden auf www.dievielen.de!

#decolonizeinstitutions #teachtheteachers #postcolonialism #sarayagomis

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Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien