





JA, PANIK
LIBERTATIA / SUPP. SOPHIA KENNEDY
Vergangene Termine
11.08.14
20:00
Es war ein großer Jubel, der 2011 ausbrach, als die kluge Band Ja, Panik die kapitalistische Welt mit wütendem Furor auf ihrem Album »DMD KIU LIDT« in Schutt und Asche spielte. Dass dies mehr Befreiungsschlag als Apokalypse war, beweist 2014 »Libertatia«, das fünfte Album der österreichischen Wahlberliner, aufgenommen in den Electric Avenue Studios in Hamburg mit Superproduzent Tobias Levin. Benannt nach einer fiktiven Piratenkolonie aus dem 17. Jahrhundert, ist nun eine gemeinsame Utopie möglich, die sich auch im musikalischen Entwurf ausdrückt: Mit Soul-Bässen, Postpunk-Rhythmen, New- Wave-Gitarren, Synthesizerflächen und dem feinstofflichen Gesang Andreas Spechtls entwerfen Ja, Panik einen federleichten Wavepop. Die Melodien sind so herzerfrischend einladend, dass man oft erst beim dritten Mitsingen den deutsch-englischen Text-Hybriden von Spechtl auf die Schliche kommt. Da wird das Polizistenschmähungskürzel ACAB in »All cats are beautiful« umgedeutet und zur Zentralbank heißt es: »Dance the ECB / Swing die Staatsfinanzen / Sing ihnen ihre Melodien / Zwing sie zum Tanzen«. Das ist »Dostojewski in der Disco« (Kristof Schreuf) oder einfach einer der größten Pop-Entwürfe aus dem deutschsprachigen Raum. Als Support spielt die Hamburger Musikerin und Filmemacherin Sophia Kennedy stilsicheren »Schlafzimmer-Disco-Pop« (SPEX).