Lucian Segura / RESQSHIP e.V. / Moderation: Rolf Becker
Film & Gespräch: WE EXIST
Film & Gespräch: WE EXIST
Vergangene Termine
24.11.18
16:00
Der spanische Filmemacher Lucian Segura zeigt mit WE EXIST einen außergewöhnlichen Film. Ingo Werth von RESQSHIP e.V. und Lucian Segura werden in einem anschließenden Gespräch von ihren Erfahrungen in der Seenotrettung und in den Flüchtlingscamps berichten. Die Veranstaltung mit dem anschließenden Gespräch wird moderiert von dem Schauspieler Rolf Becker.
WE EXIST ist ein 45-minütiger Dokumentar-Musikfilm mit Musiker*innen aus den Ländern des mittleren Ostens und Afrikas - kombiniert mit assoziativen Bildern von Menschen auf der Flucht, die sich im Mittelmeerraum bewegen. Keine sensationsheischenden Aufnahmen, sondern poetische Bilder erzählen den menschlichen Aspekt dieser andauernden Tragödie. Die Musiker*innen kommen teils aus Flüchtlingslagern, teils sind es regional und international bekannte Gruppen, die ihre Musik für diesen Film zur Verfügung stellen. WE EXIST hat eine Erzählstruktur, die sich von der klassischen, journalistischen Erzählweise unterscheidet: Er nimmt den Zuschauer an die Hand und geht unter die Haut. Getragen von der Musik führt er uns an Orte und zu Menschen, denen wir auf der Gefühlsebene nahe kommen. Kommentar- und schonungslos.
Lucian Segura ist ein deutsch-spanischer Filmemacher, Absolvent der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und lebt in Barcelona. Er macht insbesondere musikalische Filme, die sich mit Themen wie Klimawandel, Ökologie und Migration beschäftigen.
RESQSIP e.V. wurde vor eineinhalb Jahren von erfahrenen Seenotrettern gegründet, fast alles Menschen, die schon mehrere Einsätze im zentralen Mittelmeer gefahren sind und viele tausend Schiffbrüchige gerettet haben. Das Ziel des Vereins ist es schnellstmöglich den Geflüchteten in ihrer Not zur Hilfe zu sein und nicht zuzuschauen, wie Menschen, die vor Krieg, Vergewaltigung, Folter und Vertreibung fliehen vor unserer Haustür ertrinken müssen. Das Thema Flucht ist nicht mit Internierungs- oder Folterlagern, nicht mit Registrierungs- oder Sammelstellen zu lösen, auch nicht durch Mauern, die man plant quer durch den afrikanischen Kontinent zu bauen. Menschen in dem Land aus dem sie fliehen müssen einzusperren ist, als wenn der Feuerwehrmann das brennende Haus abschließt. Wir fühlen uns verpflichtet den Menschen auf dem Meer in ihrer Not beizustehen, aber wir werden die politische Entwicklung in der Welt nicht aus den Augen verlieren. Wenn wir heute nicht gegen nationalistische Strömungen aufstehen, wenn wir heute nicht Europa an die ethischen, moralischen und christlichen Werte erinnern, wann denn noch? Wir müssen heute zusammenstehen und solidarisch sein, wir müssen endlich dazu beitragen Fluchtursachen zu bekämpfen und nicht glauben, dass wir für hundert in Afrika investierte Millionen Euro auch sechshundert wieder raus bekommen müssen. In diesem Zusammenhang steht der Film WE EXIST.