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© Konstantin Boerner
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Max Czollek

Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur – Dezentraler Kongress

Im Herbst jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum 30. Mal. Dem Bild einer harmonischen »deutschen Einheit« setzt der Autor Max Czollek die provokative Behauptung einer »Jüdisch-Muslimischen Leitkultur« entgegen, die zu einer anderen Erzählung deutscher Geschichte und Gesellschaft einlädt: Denn die Realität vieler Jüdinnen und Juden, Afrodeutscher und Personen of Color, Muslim*innen oder sogenannter Gastarbeiter*innen passt oft nicht in das ethnozentrische Erinnerungsnarrativ des vereinten deutschen Volkes. Für sie bedeutete die Vereinigung der beiden Deutschlands auch eine Zunahme rechter Gewalt. Ihre vergangenen und gegenwärtigen Perspektiven finden in der Erinnerungskultur entweder gar keinen Platz, oder sie sind aufgefordert, im deutschen Gedächtnis- und Integrationstheater die immer gleiche Inszenierung nachzuspielen. Die TAGE DER JÜDISCH-MUSLIMISCHEN LEITKULTUR lenken als dezentraler Kongress in dreizehn Städten, mit gut zwanzig Kooperationspartner*innen in über vierzig Veranstaltungen den Blick auf die radikale künstlerische und gesellschaftliche Vielfalt, die schon längst eine deutsche Realität ist. Der digitale Auftakt wird am 3. Oktober direkt aus dem Berliner Gorki Theater gestreamt, u.a. mit einem inszenierten Auftaktfestmahl und einer Podiumsdiskussion zu marginalisierten Perspektiven auf die Wiedervereinigung. Vom 7. bis 11. Oktober finden auf Kampnagel Diskurs, Performance und diasporische Seifenoper unter dem Label der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur statt.

Das allgemeine Hygienekonzept für Besucher*innen finden Sie hier.

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Das Projekt Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur befindet sich in Trägerschaft der Leo Baeck Foundation und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Allianz Kulturstiftung gefördert. Deutschlandfunk Kultur ist Medienpartner der Veranstaltungsreihe.