Mechthild Borrmann

Von Schicksalen in der Todeszone

Tickets:

12 Euro. Restkarten über Heymann-Buchhandlungen erhältlich (Telefon: 480 930) oder an der Abendkasse, jeweils ab 30 Minuten vor der ersten Veranstaltung des Tages geöffnet.

Vergangene Termine

Samstag

08.11.14

17:00

Krimipreisträgerin Mechthild Borrmann präsentiert eine aufwühlende, packende Geschichte von Menschen und Schicksalen unserer Zeit. Ihr spannender, bestens recherchierter Roman gibt beunruhigende Einblicke in Korruption, Menschenhandel und Zwangsprostitution in der Ukraine, deren Menschen noch immer gezeichnet sind durch den Reaktorunfall in Tschernobyl: Seit der Katastrophe ist Walentynas Weltbild in sich zusammengebrochen. Glück ist ein Wort, das in ihrem Leben immer mit dieser kleinen Silbe verbunden ist: Unglück. Die alte Frau wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Tochter Kateryna, die nach Deutschland gegangen und seitdem spurlos verschwunden ist. Um dem trostlosen Warten und dem bitterkalten Winter zu trotzen, beginnt Walentyna ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Gleichzeitig in Deutschland: Der Landwirt Matthias Lessmann hilft einer ukrainischen Zwangsprostituierten bei der Flucht vor ihren Zuhältern. Ihre Berichte zwingen ihn zu einer schwerwiegenden Entscheidung.

Mechthild Borrmann war selbst in der Ukraine, bereiste Kiew und die Orte im Umland. Sie wollte es genau wissen. Wie leben die Menschen dort nach dem Super-GAU? »Im ersten Schritt habe ich viel gelesen, mit Menschen gesprochen, die zum Zeitpunkt des Unglücks in der heutigen Sperrzone gelebt haben, mit Liquidatoren und anderen Zeitzeugen. Ich habe mir die Trabantenstadt Troieschina bei Kiew angesehen. Troieschina hat bis heute die zweithöchste Kriminalitätsrate in der Ukraine und die höchste Selbstmordrate. In der Sperrzone habe ich die verlassene Stadt Pripjat, Tschernobyl-Stadt und den Sarkophag besucht und mit ›Samosjoli‹ (›Rückkehrern‹) gesprochen, die in der Sperrzone leben.« Auch von diesen Erlebnissen wird sie berichten.


Text: Mechthild Borrmann Moderator/ -in: Harald Butz