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Gender Medizin
Digital / Diskurs

Open Space: »We need a revolution, baby« – mit medizin-aktivistischen Initiativen

Tickets:

Eintritt frei (Mit kostenloser Anmeldung über den Webshop für den Besuch der Veranstaltung vor Ort)

Vergangene Termine

wird aufgezeichnet

Sonntag

30.01.22

16:00

Nicht nur die 80er erzählen von einer gewaltigen und vielschichtigen Gesundheitsbewegung – wenn mensch mal genau hinsieht, könnte der Eindruck entstehen, wir steckten selbst schon mitten in der nächsten großen Bewegung. Soziale Medien und Netzaktivismus sind Mittel, die das Teilen von Wissen, Sichtbarmachung, aber auch kollektives Sammeln von Erfahrungen in Form von selbstgeführten Datenbanken massiv erleichtern. So entstanden - in guter Tradition der vergangenen Jahrzehnte - auch in den letzten Jahren zahlreiche Vereine und Gruppen, die daran arbeiten den Zugang zu diskriminierungsfreier medizinischer Behandlung über Adresslisten zu erleichtern – für diskriminierungssensible Gynäkologie, trans- und queer-freundliche Behandlungen, barrierearme Praxisräume, Sex-Arbeiter*innen-freundliche Versorgung oder selbstbestimmte Sterilisation. Auch neue Verbände fachwissenschaftlicher Personen, die von Diskriminierung betroffen sind, haben sich gebildet, um von innen heraus das Gesundheitssystem zu verändern. Und natürlich große und kleine Netzwerke, die politische Lobbyarbeit leisten oder über spezifische Themen wie reproduktive Gerechtigkeit in Austausch gehen und ihr Wissen publizieren. Andere Gruppen legen gleich Hand an und bieten selbst gesundheitliche Versorgungs- und Ausbildungsstrukturen an, die im Gesundheitswesen fehlen: seien es Abtreibung-Workshops, die Bereitstellung von Abtreibungspillen, die medizinische Versorgung für Personen ohne Papiere, queere Hebammen*Kollektive, oder Zentren für Community Health Care marginalisierter Gruppen. Zum krönenden Abschluss des Themenfokus Gender Medizin laden wir am Sonntag medizin-aktivistische Initiativen und Gruppen aus dem deutschsprachigen Raum zu Vernetzung und thematischem Austausch ein.Achtung: Interessiertes Publikum ist herzlich willkommen, allerdings ist die Veranstaltung nach einer Vorstellung der anwesenden Akteur*innen vor allem als moderierter, interaktiver Arbeits- und Vernetzungsraum gedacht. Es kann vor Ort sowie digital teilgenommen werden.

In deutscher Lautsprache. Parallel im Zoom Webinar, Link dazu wird hier bald veröffentlicht.


Moderation:

Anthea Kyere ist in verschiedenen Kontexten politisch aktiv und u.a. Teil des Netzwerks Reproduktive Gerechtigkeit. Sie beschäftigt sich sowohl wissenschaftlich als auch aktivistisch mit Formen reproduktiver Unterdrückung und schreibt zu der Bedeutung Reproduktiver Gerechtigkeit in Deutschland. Anthea hat Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und macht aktuell den Master Soziokulturelle Studien an der Europa-Universität in Frankfurt (Oder).

Derya Binışık ist Aktivistin, politische Bildnerin und angehende Filmemacherin. Ihr Fokus liegt dabei auf sozialer Ungerechtigkeit und intersektionalem Feminismus. Aktuell arbeitet sie als Referentin für sexuelle Selbstbestimmung und reproduktive Gerechtigkeit im Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung und entwickelt gemeinsam mit anderen Visionen, um reproduktive Selbstbestimmung und Gesundheit für ALLE zu ermöglichen.


Kuration Open Space: Alina Buchberger