Pacal Rambert
Libido Sciendi
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09.06.11
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Zwei Tänzer, Ikue Nakagawa und Lorenzo de Angelis, betreten die Bühne, ziehen ihre Kleider aus und begegnen einander nackt mit einem langen Kuss. So beginnt das Stück des Choreografen und Regisseurs Pascal Rambert, der mit LIBIDO SCIENDI die Choreografie einer Paarung erarbeitet. Die zwei nackten Körper versprechen Erotik, ihr Zusammenkommen lenkt den Blick allerdings auf die reine Anatomie sich vereinigender Körper. Der Voyeurismus entfällt, die Sinnlichkeit des Begehrens bleibt. LIBIDO SCIENDI bedeutet wortwörtlich »ich lerne durch Sexualität«, und in der Tat bereichert die Inszenierung die Zuschauer mit einem detaillierten Blick auf Körperlichkeit. Der dargestellte Umgang mit dem Körper des Anderen hinterfragt gleichzeitig das Verhältnis zum eigenen, und indem Pascal Rambert die Bühne zum geschichtsfreien Austragungsort des Verlangens macht, spitzt sich die Frage nach der Definition von Tanz im Laufe der Aufführung zu.
VON Pascal Rambert MIT Ikue Nakagawa und Lorenzo de Angelis