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Paula-Irene Villa, Sabine Hark, Karsten Schubert
© Kampnagel
Paula-Irene Villa, Sabine Hark, Karsten Schubert
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Internationales Sommerfestival 2020
Diskurs / Online / Digital

Pandemic Talk Series

Vor dem Virus sind (nicht) alle gleich - Corona als (Un)Gleichmacher

Tickets:

5 Euro (Parallel zur Live-Veranstaltung gibt es die Talks auch als Stream auf dem Kampnagel YouTube-Kanal.)

Info

Corona-bedingte Regelung zum Ticketkauf: Sie können aktuell beim Ticketkauf nur Preiskategorien auswählen. Diese entsprechen der Qualität der Plätze. Konkrete Sitzplätze werden Ihnen einige Tage vor der Veranstaltung je nach aktuellen Hygieneauflagen zugeteilt. Dann bekommen Sie Ihr Ticket mit Sitzplatz per Mail. Wenn Sie in einem Vorgang mehrere Tickets kaufen, gehen wir davon aus, dass Sie nebeneinander sitzen können. Dies ist aktuell für Gruppen bis zu 10 Personen erlaubt und ermöglicht uns, mit zusammenhängenden Plätzen eine bessere Belegung der Hallen zu erreichen.

Vergangene Termine

Archiv

Freitag

14.08.20

18:00

In drei Gesprächskonferenzen, die live mit Publikum auf Kampnagel aufgezeichnet werden, lädt das Sommerfestival Expert*innen ein, um mit internationalen Gästen die aktuellen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie aus soziologischer, technologisch-politischer und popkultureller Perspektive zu diskutieren.

TALK 1: Vor dem Virus sind (nicht) alle gleich - Corona als (Un)Gleichmacher

Soziale Ungleichheit als Gesundheitsgefährdung? Die Autorin und Soziologin Paula-Irene Villa Braslavsky diskutiert mit der Mitbegründerin der Gender-Studies in Deutschland, Sabine Hark, und dem Wissenschaftler Karsten Schubert, über die Zusammenhänge von sozialer und medizinischer Diskriminierung.

Das Corona-Virus diskriminiert nicht. Es schert sich nicht um Landesgrenzen, nicht um Alter oder Hautfarbe, es interessiert sich nicht für das Einkommen der Menschen und auch nicht für deren Pass oder Gebetsbuch. Das Virus ist, es stimmt, ein ‚Gleichmacher‘. Aber diese Gleichheit ist nicht die ganze Wahrheit. Denn die Verwundbarkeit ist ungleich verteilt. Während z.B. ca. 40% der Menschen weltweit kaum Möglichkeiten haben, sich regelmäßig die Hände mit frischem Wasser und Seife zu waschen, haben andere rund um die Uhr Zugang zu medizinischer Versorgung. Während einige Menschen den Lockdown zur großen Entschleunigung oder wahlweise Selbstoptimierung nutzen konnten, haben obdachlose oder geflüchtete Menschen in Lagern nicht mal ein eigenes Bett. Weltweit tragen Frauen deutlich mehr die Last ‚an der Front‘ im Kampf gegen die Krankheit, da die einschlägigen Tätigkeiten und Berufe vielfach so genannte ‚Frauenberufe‘ sind. Es sind auch bislang deutlich mehr ältere Menschen als jüngere von schweren Covid-19-Erkrankungen betroffen, und Männer scheinen in dieser Hinsicht besonders gefährdet im Vergleich etwa zu Frauen. Schlechte Arbeitsbedingungen und Ausbeutungsverhältnisse wirken als unmittelbare Gesundheitsgefährdung. Die ‚Corona-Krise‘, macht deutlich, wie verwundbar wir Menschen als biosoziale Wesen sind.

Darüber, wie die soziale Ungleichheit damit zu einer medizinisch-biologischen Ungleichheit wird, spricht und denkt die Soziologin Paula-Irene Villa Braslavsky mit Sabine Hark, die als Mitbegründerin der Gender Studies in Deutschland gilt, und Karsten Schubert, der einen vielbeachteten Essay zu demokratischer und populistischer Biopolitik in Zeiten von COVID-19 veröffentlicht hat.

Paula-Irene Villa Braslavsky ist Lehrstuhlinhaberin für Allgemeine Soziologie und Gender Studies am Institut für Soziologie der LMU München. Dort forscht sie zur soziologischen Theorie und Geschlechtersoziologie aus post-strukturalistischer, konstruktivistischer und praxeologischer Perspektive und arbeitet u.a. zu den Themen Biopolitik, Elternschaft, Care und Populärkultur. Darüber hinaus mischt sie sich regelmäßig auch in nicht-akademische Debatten ein, etwa in Beiträgen und Interviews für die Sueddeutsche Zeitung, Deutschlandradio, Jüdische Allgemeine und Missy Magazin.

Sabine Hark ist Professorin für Interdisziplinäre Frauen- Geschlechterforschung an der TU Berlin mit Schwerpunkten in feministischer Erkenntnistheorie und -kritik und Queer Theorie. Sie bloggt unter blog.feministische-studien.de und publiziert u.a. in Zeit Online, Der Tagesspiegel und der taz.

Karsten Schubert ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Wissenschaftliche Politik, Professur für Politische Theorie, Philosophie und Ideengeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sein Forschungsgebiet gilt der politischen Theorie und Sozialphilosophie, insbesondere in der Tradition des Poststrukturalismus sowie der Kritischen Theorie.

Abendzettel als PDF-Download hier!

FR 21.08. / 18:00 TALK 2: Der Boden der Tatsachen. Wie können wir einen Raum für Realität in der digitalen Welt erschaffen? Hannes Grassegger im Gespräch mit Malka Older, Peter Pomerantsev und Ben Smith.

FR 28.08. / 18:00 Talk 3: Procoronastinieren & diskutieren – Der Sommer der Krisen. Klaus Walter im Gespräch mit Julian Warner & Mascha Jacobs.

HYGIENEREGELN FÜR IHREN BESUCH

Das Sommerfestival findet in diesem Jahr unter besonderen Umständen statt. Deshalb ist es wichtig, dass wir Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz aller einhalten und die Kontaktinformationen unserer Gäste dokumentieren. Das funktioniert unkompliziert, aber nur mit Ihrer Mithilfe, und zwar so:

· Überall: 1,5m Abstand halten, außer in selbst gewählten Gruppen mit max. 10 Personen;

· In allen Innenbereichen: Mund-Nasen-Schutz tragen, außer auf festen Sitzplätzen;

· Im Festivalgarten und im Peacetanbul-Restaurant: bitte immer registrieren, sobald Sie sich auf einen Platz setzen. Die Registrierung geht ganz analog mit Stift und Papier oder digital über einen QR CODE. Mehr Infos dazu vor Ort.

Hier finden Sie die aktuellen Coronavirus-Hygieneregeln für Ihren Besuch.