Soley

Mit WE SINK hat die Isländerin Soléy Stefánsdóttir die wohl schönste und seltsamste Platte des Jahres 2011 veröffentlicht. Auf ihrer myspace-Seite schreibt Soléy, ihre Musik bestehe aus »Klavier mit Klavier darin, dann Gesang mit Gesang darin«. Besser lässt sich die mysteriöse Schichtung aus einfachen Piano-Läufen, verschrobensubtiler Percussion und der Zauberwesen-Stimme der Mittzwanzigerin nicht beschreiben. Je öfter man sich ihr neues Album anhört, desto tiefer steigt man ein in eine rätselhaft-schöne Welt aus harmonischen Brechungen und Beschreibungen über das eigene Ertrinken, kaputte Vögel und tote Clowns. Dass Soléy Komposition studiert hat, wird hier ebenso deutlich, wie die für isländische Musiker typische Nähe zu anderen Künsten. WE SINK ist ein kleines Pop-Kunstwerk, das in der Einfachheit eine grandiose Komplexität entwickelt. Nach einem Auftritt im Hafenklang im Sommer kommt Soléy nun noch einmal für ein Konzert nach Hamburg, um uns den Boden unter den Füßen weg zu spielen.Hörbeispiel aus WE SINK: The Sun Is Going Down II