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© Matthias Oertel
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Theater

Studienprojekt III - Die Kinder der Toten. Elfriede Jelinek

Theaterakademie Hamburg: Schatten (Eurydike sagt) Regie: Helena Bennett

Tickets:

10 Euro (erm. 7 Euro), für zwei Vorstellungen 15 Euro (erm. 11 Euro), für drei Vorstellungen 22,50 (erm. 16,50 Euro). Early Boarding für Menschen mit sensorischen oder physischen Beeinträchtigungen.

Vergangene Termine

Samstag

29.06.19

19:00

Sonntag

30.06.19

19:00

Fünf Regie-Studierende erforschen szenisch den »Kontinent« Jelinek. Eine widerständige, stets gesellschaftlich engagierte, zurückgezogen lebende, sich dem mainstream verweigernde Dichterin, Sprachkünstlerin und ihre Texte bilden Gerüst und Spielfläche für die Studierenden der Hamburger Theaterakademie, für Bühnenbildner*innen der HfBK und Kostümbildner*innen der HAW. Vor allem natürlich für die Schauspieler*innen, die Texten und Gedanken Gestalt und Stimme geben. Jelinek, seit Jahrzehnten sprachmächtigste Zeit- Genossin, Mahnerin und Spielerin im Grand Guignol der an Vergangenem leidenden Gegenwart wird Impulsgeberin einer Recherche zu den Toten der Gesellschaft und ihren Zombiekindern.

Schatten (eurydike Sagt)

»Fern alle Lichtbilder in allen Apparaten, fern die Klicks, die Speicherchips, alle Hits, alle Links, fern alles. Ich Schatten, wie schön habe ich es, nichts mehr, da ist nichts mehr.« Elfriede Jelinek - SCHATTEN (Eurydike sagt)

Vom Recht auf Schweigen. SCHATTEN (Eurydike sagt) blickt auf den Orpheus-Mythos durch die Augen der traumatisierten Eurydike. Die Inszenierung beginnt dort wo ihr alltägliches Leben endet - mit der Erfahrung von sexueller Gewalt. Im Niemandsland zwischen verlorener Normalität und dem Über-Leben nach dem Trauma geht es um das verhallende Echo des Vertrauens ins eigene Urteilsvermögen. Über die unterschiedlichen Körper auf der Bühne thematisieren sich Optionen des Rückzuges. Gewaltsam aus Ihrem Leben gezwungen begeben sich die traumatisierten Figuren in einen sprachlosen Diskurs, in die Isolation unter Isolierten, in eine Welt voller Schatten. In steter Auseinandersetzung mit ihrem Trauma, ihrer Weiblichkeit und den Konsequenzen des Erlebten. Bis hin zum (Nicht-)Ort an den niemand folgen kann.

Die Geschichte, die sich sowohl auf inhaltlicher als auch theatraler Ebene dem gesprochenem Wort entzieht, gibt Opfern das Recht auf Verweigerung einer Aussage zurück und befasst sich stattdessen damit, was es bedeutet, ein Trauma ausschließlich mit sich selbst zu verhandeln.


Regie: Helena Bennett Bühne: Naomi Sam Kostüme: Coline Meret Lola Jud Licht/Technik: Max Bäßler Dramaturgie: Marvin L. T. Müller Regieassistenz: Alice Sawadski, Tim Frahm Bühnenassistenz: Julia Koch, Martha Szymkowiak Kostümassistenz: Lara Türkcü, Maja Beyer, Cynthia Krüger, Katrin Unger Musik: Blackbird Mantra Es spielen: Lorenz Baumgarten, Verena Gerjets, Martin Györffy, Kora Hamm, Elias Handler, Leon Hoge, Sophie Riva, Eteri Margoschvilli, Kristina Nadj, Arikia Orbán, Gesa Penthin, Charlotte Pfingsten, Roxana Safarabadi, Yasmin Saleh Aufführungsreche: Rowohlt Theaterverlag Video: Lion Frenster

Besonderer Dank an nähPark für die Kostümstoffe

Dank den betreuenden Dozierenden Alia Luque, Dorothea Ratzel, Sybille Meier & Eva-Maria Voigtländer

Studienprojekt III Regie Schauspiel und Dramaturgie der Theaterakademie Hamburg, Hochschule für Musik und Theater, in Kooperation mit der Bühnenraumklasse der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg (HfBK), den Fachbereichen Gestaltung/ Kostümdesign der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und Kampnagel