Theaterakademie Hamburg - Abschlussarbeiten
Yida Guo: Das Neujahrsopfer und der kommende Tag
Vergangene Termine
18.02.22
19:30
19.02.22
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20.02.22
19:30
»Jedes Jahr ist es dasselbe – und in jedem Haus auf dieselbe Art, ausgenommen der Armen und Elenden, die weder Opfergaben noch Kerzen oder Feuerwerk kaufen können – und dieses Jahr war wie jedes andere.«
Jedes Jahr ist es dasselbe – und in jedem Haus auf dieselbe Art, ausgenommen Ah Q, er ist nicht mehr derselbe, er steckt Schläge ein und verprasst sein Geld beim Glücksspiel. Ah Q wohnt unter der Kennedybrücke. Ah, Q verkauft dir gestohlene Kryptowährung und investiert im Metaverse. Nach dem Opfer ist vor dem Opfer. Xianglins Frau ist nicht mehr dieselbe, sie verliert ihren Mann und ihre Stelle. Xianglins Frau wird die Ausbildung nicht anerkannt. Xianglins Frau ist arbeitsunfähig und lebt in Altersarmut. Game Over, Press X to try again next Year. Die Erzählungen des chinesischen Autors Lu Xun gelten als begründend für die moderne Literatur Chinas und widersprechen der Funktion des Individuum in der konfuzianisch geprägten Gesellschaft der frühen Republik China durch individuelle Schicksale, unklare Klassenzugehörigkeiten und Grenzüberschreitungen. In seiner Abschlussinszenierung verdichtet der Regisseur Yida Guo einige der Erzählungen Lu Xun’s – und über die Schicksale der Ausgeschlossenen ergibt sich Stück für Stück das Bild eines Dorfes.
Die diesjährigen Bachelor-Absolvent*innen gehören zu einem Jahrgang, der im Zuge der Pandemie auseinandergefallen ist und wieder zusammengesetzt wurde. Der Großteil der Inszenierungen im Rahmen des Studiums wurde unter Corona-Bedingungen verwirklicht – in kleinem Rahmen, unter einer Vielzahl an Vorkehrungen, vor wenig oder ohne Publikum. Was die Studierenden im letzten Jahr verbunden hat, war der Wunsch nach Begegnung auf und abseits der Bühne. Jetzt kommt der Moment, wo sie ihre Fragestellungen endlich wieder vor Ort mit einem Publikum verhandeln können, ALLES AUF ANFANG setzen und diesen Anfang durch ihre Geschichten und Utopien mitgestalten können.
Simon Hastreiter: DIE MÜTZE von Thomas Bernhard Fr-21.01. bis So-23.01. / 19:30, k2
Fabian Thon: DIE VERLORENEN von Ewald Palmetshofer Fr-18.03. bis So-20.03. / 19:30, k1
Charlotte Heße: KALTE KARTOFFELN (AT) Fr-01.04. bis So-03.04. / 19:30, k2