Tindersticks

Traurige Töne trösten – jedenfalls wenn sie von den Tindersticks kommen. Die Band um den Briten Stuart Staples, dessen samtweicher Bariton über kammermusikalischen Pop-Arrangements schwebt, leuchtet seit 1993 die düsteren Seiten des Lebens besonders schön aus. Die Atmosphären von Tindersticks-Songs erwecken nicht nur beim Hören starke Bilder, die Band selbst hat eine lange Beziehung zum Film: Seit der Musik zu »Nénette Et Boni« 1996 arbeiten die Tindersticks mit Claire Denis zusammen, und die französische Filmemacherin ist nun auch am neusten Projekt der Tindersticks beteiligt. Zu den 11 Songs ihres zehnten Studioalbums »The Waiting Room« gibt es 11 Kurzfilme, die in Kooperation mit dem Internationalen Kurzfilmfestival in Clermont-Ferrand entstanden. Dort saß Stuart Staples vor ein paar Jahren in der Jury und aus dessen Netzwerk wurden Filmschaffende aus der ganzen Welt eingeladen, die Songs aus »The Waiting Room« zu interpretieren. Das Resultat ist beeindruckend, Flughäfen, Autofahrten oder Landschaften spiegeln die Stimmungen der Songs, mit denen die Tindersticks einmal mehr ihre herausragende Stellung als Happy Sad-Puristen zeigen. Neben Stuart Staples suggestivem Bariton-Storytelling enthält das Album auch zwei Duette mit Jenny Beth (Savages) und der verstorbenen Lhasa de Sela: Musik, die an Intensität kaum zu überbieten ist – was auch zum Kennzeichen der Live-Konzerte dieser Band geworden ist, die zuletzt auf dem Sommerfestival 2013 auf Kampnagel gespielt hat. Support kommt von Miss Kenichi, hoch gehandelte Folk-Sängerin aus Berlin, deren aktuelles Album »The Trail« von Tindersticks-Schlagzeuger Earl Harvin koproduziert wurde.

[k]tunes Konzertvorschau

Adnan Softić / Günter Reznicek: Slawendisko // PeterLicht // Messer über Boris Vian //Phuong-Dan presents: Music from high wires #2 // Tindersticks //Radio Doria // Xiu Xiu plays the Music of Twin Peaks // Phuong-Dan presents: Music from high wires #3 // Jan Plewka / Leo Schmidthals / Tom Stromberg // Michy Reincke