Eine Grafik von einem hochgestreckten Arm in einem weißen Blusenärmel, in der Hand einen abgeschnittenen, geflochtenen Haarzopf, auf grünem Hintergrund.
© Woman* Life Freedom Collective Hamburg
Eine Grafik von einem hochgestreckten Arm in einem weißen Blusenärmel, in der Hand einen abgeschnittenen, geflochtenen Haarzopf, auf grünem Hintergrund.
© Woman* Life Freedom Collective Hamburg
Lecture-Performance

Woman* Life Freedom Collective Hamburg

Revolutions-Gespräch & Hang-Out

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Freitag

12.05.23

21:00

»Wer schreibt welche Geschichte, und wie?«

Die Jinas-Revolution im Iran hat bereits im September 2022 begonnen. Seitdem haben sich einige Dinge verändert: Proteststreiks und der zivile Ungehorsam der letzten Monate haben nicht nur die Machtstrukturen, sondern auch die Lebenswirklichkeit der Menschen so stark verändert, dass es von diesem Moment an keine Rückkehr gibt. Und während wir die aktuellen Proteste erleben, befinden wir uns in kollektiven Erzählungen der Gegenwart, innerhalb derer wir die Vergangenheit erinnern. Wenn wir Geschichte als eine hegemoniale Verzerrung der »geschehenen« Ereignisse betrachten, dann können die »Narrationen« als Werkzeuge verstanden werden, mit denen wir in die Geschichte eingreifen und sie immer wieder neu schreiben können. Damit können wir den etablierten Geschichtsdiskurs aufbrechen, indem wir Vergangenheit und Gegenwart umschreiben. Jede Erzählung des »Geschehenen« bietet die Möglichkeit, verschiedene Versionen über die Vergangenheit und die Zukunft zu schaffen. Die verkörperten Erfahrungen, die geschriebenen Worte können die Waffen in diesem Krieg der Narrative sein.

In dieser Lecture Performance von und mit Tanasgol Sabbagh, Sanaz Azimipour und Mahtab Sabetara werden die ersten 100 Tage der Jinas Revolution durch Erzählungen und Literatur entdeckt und verstanden. Die präsentierten Texte wurden über verschiedene Kanäle gesammelt, sowohl mündlich als auch schriftlich.

  • Tanasgol Sabbagh schreibt Bühnenliteratur und Lyrik. Seit zehn Jahren performt sie Spoken Word Texte auf unzähligen Bühnen im deutschsprachigen Raum, u.a. Volksbühne Berlin, Deutsches Schauspielhaus, Elbphilharmonie. Ihre Texte sind in Anthologien und Zeitschriften erschienen und in verschiedenen Bühnen- und Videoformaten inszeniert worden (zuletzt Solothurner Literaturtage, Hellerau – European Center for the Arts, Zeit Online). Sie ist Gründungsmitglied des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft und der gleichnamigen Veranstaltungsreihe in Berlin. Darüber hinaus setzt sie sich für literarische Nachwuchsförderung ein und leitet Schreibworkshops für Jugendliche und Schüler*innen. Tanasgol lebt in Berlin.
  • Mahtab Sabetara ist Aktivistin und freiberufliche Musikerin. Sie ist Teil des Woman* Life Freedom Kollektiv und hat Erfahrung mit Projektleitung.
  • Sanaz Azimipour ist Aktivistin, Autorin, Referentin und Mitgründerin der Kampagne fürs Wahlrecht für alle »Nicht Ohne Uns 14 Prozent« und »MigLoom e.V«. In Ihrer Arbeit befasst sie sich vor allem mit transnationalen Bewegungen, politischen Teilhabe und sozialen Ungerechtigkeiten.