Decolonial Gaze – Chapter 1: Salpetre
Vergangene Termine
17.01.23
Ganztägig
Das Projekt DECOLONIAL GAZE ist ein immersives, digitales Werkzeug zum Verständnis von Kolonialität und zur Schaffung neuer Formen der Erinnerungskultur. (Aktivistisches) Wissen wird verbunden mit künstlerischen Interpretationen und den Nutzer*innen über eine App zugänglich gemacht. Die digitale Technologie überwindet die große Distanzen zwischen den Kontinenten und macht die verborgenen Geschichten hinter dem Sichtbaren erfahrbar. Das erste Projekt-Kapitel untersucht die Verbindung zwischen Santiago de Chile und der Hansestadt Hamburg, die auf dem Salpeter-Abbau beruht. Das repräsentative Chilehaus und die neu restaurierte Viermastbark »Peking« im Hamburger Hafen symbolisieren nur einen Teil dieser gemeinsamen Geschichte. Im heutigen Chile gibt es Geisterstädte, die nach dem Ende des einseitig lukrativen Salpeterabbaus als mahnende Kulisse entstanden sind. Ein riesiges Graffiti-Gemälde erzählt von dem blutigen Massaker, bei dem über 2000 Arbeiter ermordet wurden. Im kollektiven Gedächtnis des Landes ist der Salpeterbergbau mit diesem Massaker verbunden. In Hamburg, der Stadt der Profiteure, und in Chile, dem Land der Ausgebeuteten, begeben sich Künstler*innenteams auf eine visuelle Spurensuche und nutzen digitale Technologien, um die historischen Fakten mit künstlerischen Mitteln gegenseitig zugänglich zu machen. Die Website decolonialgaze.com (bald verfügbar) bietet ausführliche Informationen und zusätzliches Archivmaterial, das von beiden Teams gesammelt wird. DECOLONIAL GAZE premiert am 17.01. beim Festival Santiago á Mil. Der Gegenpart in Hamburg ist ab März verfügbar.