Ariel Efraim Ashbel
On the politics of forgiving
Vergangene Termine
03.11.20
20:00
Der Herbst läutet das jüdische neue Jahr ein, eine Zeit der hohen Feiertage, die so Einiges ins Wanken bringen können: Vereinbarungen werden geprüft, Gelübde aufgelöst, Entscheidungen infrage gestellt. Welten stürzen zusammen und werden neu aufgebaut. Im Rahmen der Tage der jüdisch-muslimischen Leitkultur, die initiiert von Max Czollek vom 3. Oktober bis 9. November bundesweit stattfinden, widmet sich der langjährige Kampnagel-Künstler Ariel Efraim Ashbel Fragen der Verantwortung und der Vergebung im Kontext jüdischer Spiritualität: von Fragmenten europäischer Philosophie über Gebetszyklen und Stücke jemenitischer Musik bis hin zur Relektüre der Geschichte von Sodom und Gomorrah - einer der dramatischsten Erzählungen göttlicher Rache. Vergebung muss gegeben werden, man kann sie sich nicht nehmen. Sie ist eine risikoreiche Angelegenheit. Und sie zwingt uns, neu über Allianzen, Solidarität und Verbindlichkeit zu sprechen.
»Forgiveness is not, it should not be, normal, normative, normalising. It should remain exceptional and extraordinary, in the face of the impossible: as if it interrupted the ordinary course of historical temporality«
Jacques Derrida, »on forgiveness«