Breaking the Canon
Konferenz zur Kanonzerstörung – Research-in-Progress: Interview über Rassismus an deutschen Theatern
Vergangene Termine
09.06.21
18:00
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»Kanon«, eine – umstrittene, veränderbare, aber nichtsdestotrotz wirkungsmächtige – Sammlung von Werken, denen kollektiv eine herausragende Bedeutung zugeschrieben wird. Werke, die dem sogenannten Kanon zugehörig sind, werden in Klassikereditionen veröffentlicht, an Theatern jahrezehnte- und jahrhundertelang inszeniert, im Feuilleton besprochen, mit Literaturpreisen ausgezeichnet, übersetzt, im Deutschunterricht und Germanistikstudium gelehrt. Durch gewachsene Systeme wie Rassismus, Ableismus, Klassismus oder Sexismus haben nur einige Wenige die Macht zu definieren, was Teil des Kanons wird und wer sich darin wiederfinden kann. Die gesellschaftliche Auswahl dieser Werke übt Gewalt aus: durch Unsichtbarmachung, Aneignung, wirtschaftliche Benachteiligung, Reproduktion von Diskriminierungen. Aber was tun mit dem Kanon? Zerlegen, transformieren, überschreiben, infiltrieren, explodieren, archivieren, neu beginnen?
• Das Programm am Freitag und Sonntag findet mit Live-Publikum in der Halle K2 auf Kampnagel statt und wird von dort in ein Zoom Webinar (zum online teilnehmen) und auf den Kampnagel Vimeo-Kanal (zum online zuschauen) gestreamt. In der Halle gibt es die Möglichkeit, auf Sitzsäcken zu sitzen/liegen, dazu bitte Plätze in der ersten Reihe buchen. Das Samstagsprogramm findet ausschließlich digital statt.
• Die Konferenzbeiträge finden in deutscher und englischer Lautsprache statt. Audio-Simultanübersetzung in beide Sprachen sind in Zoom Webinar und auf Vimeo verfügbar. Auf Vimeo werden alle Programmbeiträge außerdem in Deutsch und Englisch live untertitelt. Der Stream auf Vimeo wird auch nach der Konferenz verfügbar bleiben.
• Während der Q&A können Sie Fragen im Zoom Webinar Chat stellen, oder ihre Fragen per Textnachricht schicken (die Nummer wird während der Veranstaltung eingeblendet).
Research-in-progress: Eine Interview-serie über Rassismus An Deutschen Theatern, Von Maya Alban-zapata & Miriam Ibrahim
18:00 / 20 Min.
Rassismus im Theater ist in Deutschland leider weniger Ausnahme als Regel. Natürlich bleibt diese Erfahrung für Menschen, die nicht negativ betroffen sind, oft unsichtbar. Hinter der Benachteiligung von Schwarzen Künstler*innen und Künstler*innen of Color steckt aber eine tief verankerte Idee des »kulturellen Kanons«, der unbewusst Sehgewohnheiten produziert, »Anderes« markiert, »Hochkultur« definiert und bestimmt, was universell und was speziell sei. Daraus ergeben sich nicht nur einseitige Spielpläne, sondern auch strukturelle Barrieren für BIPoC. Wenn die Arbeit innerhalb dieser Systeme zu zermürbend ist, um sie langfristig mitzumachen, oder Zugänge zu diesen Systemen erst gar nicht möglich sind, dann müssen wir von einem Ausschluss dieser Gruppen von ihrem Recht auf kulturelle Mitsprache und Repräsentation reden. Miriam Ibrahim und Maya Alban-Zapata planen in den kommenden Monaten eine Interview-Recherche mit Theaterschaffenden in Deutschland über ihre Erfahrungen mit Rassismus und erläutern im Preview, welche Ziele sie mit ihrer Forschung verfolgen.
• Streaming auf Vimeo • In deutscher Lautsprache