Erató
© Theo
Erató
© Theo

Erató

mit Mavi Veloso, Dirty Daddy Don, Best Boy Electric

Info

Spendentickets im VVK (Preisstufe frei wählbar) 1 Tag: 5/10/20 (Für ERATÓ unten via TICKETS) 3 Tage: 12/25/50 Euro HIER ​AK: Pay as much as you feel

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Freitag

13.05.22

22:00

Ansicht 11302
© Best Boy Electric / Dirty Daddy Don / Mavi Veloso
Best Boy Electric
© Sophie Allerding
Mavi Veloso
© @iso_0k
Ansicht 11301
© Dirty Daddy Don
Ansicht 11380
© Illustration: Teo Louk

Best Boy Electric

Mavi Veloso

ERATÓ steht für Körperlichkeit, Erotik und Leidenschaft. Der zweite Abend dreht sich demnach um Body Empowerment und dem Verzicht auf cissexuelle Perspektiven auf Trans*Körper. Erató stammt nicht von »Erratum«, dem »Fehler«, dem »Verlaufenen« oder schlichtweg »Falschen«, obwohl sich genau in diesem Missverständnis die patriarchale, cissexuelle Auffassung von Transsexualität als im »falschen« Körper geboren verbirgt. Dieser wird durch verschiedene operative Maßnahmen »korrigiert«. Dieser Abend ist das Herzstück des Festivals, denn in ihm kommen Künstler*innen zu Wort, die genau diesem Cis-weißen Phantasma den Kampf ansagen. Erató stammt nämlich vom »Eros«, der Leidenschaft, die ein Trans*Körper in sich birgt. Die Erkundung des eigenen Körpers außerhalb der Geschlechterbinarität ist einer der größten Akte der Selbstliebe und der »Autoerotik«. Es erwarten uns Künstler*innen, die in ihrem Werk selbst die Zügel ihrer Identität in die Hand nehmen und nicht ihr Trans*-Sein hinterfragen, sondern vielmehr das binäre Cis-Sein. Dieser Empowerment Abend für Trans*Menschen wird daher Cis-Menschen die Richtigkeit der eigenen binären Identität hinterfragen lassen und so ein neues Verständnis füreinander erschaffen.

Mavi Veloso »Dont say biological when what you mean is cis, don´t say real, natural or normal when what you mean is cis.« Niemand sonst könnte den zweiten Abend besser bestreiten als Mavi Veloso, brasilianische Sängerin und Performerin aus Amsterdam. Ihr erstes Album »Travesti Biológica« ist nicht nur musikalisch ein Erlebnis zwischen Trap, Raggaeton Tecnobrega und Electropop, sondern gleichzeitig eine Kampfansage an die Cis-Normativität, die Natürlichkeit am Cis-Sein festmacht. »Travesti«, als Slur von der Gesellschaft verwendet, um gerade Trans*Weiblichkeiten als »verkleidete Männer« zu diffamieren, wird von Veloso mit dem Zusatz »Biológica« ad absurdum geführt und als eigenes Wort reclaimed. Jeder Körper ist natürlich, so wie er ist und wie er sich fühlt, die biological tranny identifiziert sich als femme. Sie mag einen Transpenis haben oder nicht, sie mag eine biologische, psychologische oder auch medizinisch perfekte Vagina haben, egal ob weiblich, männlich oder beides. Sie interessiert sich nicht für Genitalien, sie ist eine starke Femme in all ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit. Für TRANSTRONICA wird Mavi gemeinsam von der Trans-Performerin Pauli Scharlach und der DJ und Musikproduzentin Urubu Marinka begleitet.

Dirty Daddy Don Wenn Dirty Daddy Don hinter den Decks steht, ist eines gewiss: Es wird heiß, schwitzig und queer. Als Resident von DUMP, dem Trashfest im Berliner Sexclub Untertage weiß Dirty Daddy genau, wie er ein Set voller schmutziger Tracks gestaltet. Sein typischer Sound variiert zwischen hartem House und verführerischem Techno. Neben seinen Remixen für das Label Wet Trax servierte Dirty Daddy Don seinen mit queerem Sex geladenen Sound und mit seiner ihm bekannten schamlosen Art auf legendären Partyformaten wie der Trashera, Pornceptual, DURCH, Bushwig, Buttons sowie dem WHOLE Festival und United We Stream uvm.

Best Boy Electric Als Mitglied des queerfeministischen Kollektivs POSSY und Co-Gründer des Webradios HALLO:Radio ist Best Boy Electric aus der Hamburger Musikszene nicht wegzudenken. Als Pudel Resident besticht they mit einer ausgefeilten Auswahl elektronischer Köstlichkeiten durchzogen im klassischen Detroit Electro Sound. Deren besonderes Geschick für monumentale Sets bewies they u.a. beim Krake Festival und Pornceptual Does Hamburg. Neben dem musikalischem Reichtum hinter deren Sets setzt sich Best Boy Electric für mehr FLINTA* Sichtbarkeit hinter den Decks ein. Wir können uns also auf einen dunklen und heißen Abschluss des zweiten Abends freuen.

Tipp: Vorher eine Performance besuchen, entweder THE MAKING OF PINOCCHIO von Rosana Cade & Ivor MacAskill (20:00) oder TRIO – FOR THE BEAUTY OF IT von La Fleur (20:30).


Ein Projekt im Rahmen von ACT (Art, Climate, Transition) gefördert im Programm Creative Europe der Europäischen Union und im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.