Erinnern und Fordern
Vier Jahre nach dem Rassistischen Anschlag in Hanau
Mit Ceren Türkmen, Tuğsal Moğul, Suna J. Voß, Asmara Habtezion und Sham Jaff.
Vergangene Termine
19.02.24
19:00
Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen in einem rassistischen Attentat ermordet. Dank hartnäckiger und kontinuierlicher Proteste und kämpferischer Erinnerungsarbeit von Familie und Freund*innen, Aktivist*innen und Initiativen sind ihre Namen vielen bekannt: Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz und Vili Viorel Păun. 2024 jähren sich die Morde zum vierten Mal. Darum bietet diese Veranstaltung die Möglichkeit, sich zu versammeln, zu trauern, zu erinnern und weiter konsequente Aufarbeitung zu fordern. Angesichts steigender Zahlen rassistischer Straftaten und sich stärkender rechter Ideologien in Deutschland gilt es mehr denn je, diese politische Erinnerungsarbeit aktiv zu unterstützen, und dabei die Bedürfnisse der Betroffenen zu zentrieren.
Ceren Türkmen ist Autorin, Aktivistin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie in Duisburg, Mitglied der Initiative Duisburg 1984 und Mitglied des Beirats für Partizipation des Berliner Senats.
Tuğsal Moğul ist ein deutsch-türkischer Regisseur, Theaterautor und Arzt. In seinem Theaterstück »And now Hanau« rekonstruiert er mit vier Schauspieler*innen aus Münster und Oberhausen den rechtsextremen Mord-Anschlag von Hanau, macht krasses Behördenversagen sichtbar und nimmt radikal die Perspektive der Opfer ein. Der Fokus seiner Arbeiten liegt auf dem Themenkomplex Migration/Rassismus/Rechtsextremismus.
Suna J. Voß ist Antirassismus-Trainerin in Hamburg und hat die Perspekt Initiative für diskriminierungskritische Bildung gegründet. Sie hat einen MSSc Peace and Conflict Studies und einen MA International Relations. In ihrer Freizeit ist sie in Kämpfen für eine befreite Gesellschaft aktiv.
Asmara Habtezion ist Aktivistin und Community Organisor und Gründerin des Vereins Asmara's World e.V.. Bekannt ist Asmara in Hamburg als die Frau, die mit Nichts Berge versetzt. Asmara stemmt alles allein mit Menschen, denen sie bereits geholfen hat und ihrem großem Netzwerk an Helfer*innen, Aktivist*innen und Organisationen. Dabei sind für sie ihre kritische Haltung und ihr Glaube an Solidarität die Schlüssel für ein menschliches Miteinander.
Sham Jaff ist freie Journalistin und Politikwissenschaftlerin in Berlin. Sie beschäftigt sich mit den Themen globale Gerechtigkeit, Migration und Rassismus. Seit 2014 schreibt sie den Newsletter »what happened last week«, um unterberichtete Themen aus dem sogenannten Globalen Süden im Norden in den Vordergrund zu bringen.