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Diskurs

Eröffnungspanel: Diversify the Code!

Tickets:

Eintritt frei (Anmeldung via Ticketlink)

Info

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Donnerstag

24.03.22

19:00

Achtung: Kein Live Stream

Code wird im weitesten Sinne ein Zeichensystem genannt, das zur Kommunikation genutzt wird. Als solches ist es nie neutral, sondern bringt immer Prämissen und Regelwerke mit sich. Auch der digitale Code ist nicht neutral, sondern Ausdruck der Systeme und der Menschen, die ihn hervorbringen und entwerfen. Code ist diskriminierend, hat ökologische Folgen und verstärkt kapitalistische und koloniale Ordnungen. In der Pandemie bekommen Code und damit verbunden neue Technologien zwar eine neue Aufmerksamkeit, ihr Einfluss auf soziale, politische und ökologische Systeme sowie ihr subversives Potenzial wird vor allem in Europa aber trotzdem noch mehrheitlich aus der Perspektive der Mehrheitsgesellschaft betrachtet: weiß, heterosexuell, nicht-behindert und größtenteils männlich. Auf dem Eröffnungspanel seines Residenzprogramms THEHOST.IS geben Expert*innen für Kunst und Digitalität einen ersten theoretischen Einblick in das Thema: Sie diskutieren über die Notwendigkeit von Zugänglichkeit und Perspektivenvielfalt im Code, darüber, wie seine Demokratisierung tatsächlich alle erreicht, was er mit De/Kolonisierung und Queerfeminismus zu tun hat und was es mit Kunst und Code machen kann, wenn sie aufeinandertreffen.

Mit: Tiara Roxanne (Künstlerin, Wissenschaftlerin und Cyberfeministin), R. Buse Çetin (Forscherin und Beraterin für KI-Politik und -Ehtik) und Darsha Hewitt (Medien- und Soundkünstlerin). Moderation: Liat Grayver (Medienkünstlerin)

Darsha Hewitt ist eine kanadische Medien- und Soundkünstlerin, die in Berlin lebt. Sie leitet die erste Ausgabe des neuen Residenzprogramms THEHOST.IS. Ihre interdisziplinäre Arbeit entwickelt sich aus materialbasierten Experimenten mit veralteter Haustechnik und wird auch als »Medienarchäologie« bezeichnet. Sie geht verborgenen Systemen in der Technologie auf den Grund, spürt Strukturen von Wirtschaft, Macht und Kontrolle sowie der ethischen Dimension unserer in der westlichen Kultur eingebetteten ökologischen Verstrickungen nach.

Tiara Roxanne ist eine indigene Mestiza-Cyberfeministin, Wissenschaftlerin und Künstlerin und Postdoc-Stipendiatin bei Data & Society. Sie lebt in Berlin. In ihrer Forschung und künstlerischen Praxis erforscht sie die Begegnung zwischen Indigenität und KI, indem sie koloniale Strukturen hinterfragt, die in maschinelle Lernsysteme eingebettet sind. Sie arbeitet als Performance-Künstlerin und Praktikerin zwischen dem Digitalen und dem Materiellen unter Verwendung von Textilien.

R. Buse Çetin ist Forscherin und Beraterin für KI-Politik und -Ethik mit Schwerpunkt auf den Auswirkungen und der Steuerung von KI-Systemen. Sie verbindet persönliche Erfahrungen mit ihrem Interesse an postkolonialen Studien, intersektionalem Feminismus und Wissenschafts- bzw. Technologiestudien, um kritisches Denken über KI-Technologien und die sie umgebenden Narrative zu entwickeln. R. Buse Çetin ist Mitbegründerin und Forschungsleiterin der KI-Forschungs-, Interessenvertretungs- und Kunstplattform Dreaming Beyond AI.

Liat Grayver ist israelische Medienkünstlerin und Malerin mit irakischen Wurzeln. Seit 2014 lebt sie in Berlin und arbeitet an Ansätzen zur Integration von robotischen und computerbasierten Sprachen in die Prozesse des Malens und der kreativen Bildgestaltung. 2022 hat sie die Gruppe EACVA - Embodied Agents in Contemporary Visual Art mitbegründet, eine multidisziplinäre Zusammenarbeit von Künstler*innen, Philosoph*innen, Psycholog*innen und Computer-/Robotik-Ingenieur*innen, die untersuchen, wie Robotik in der bildenden Kunst Themen wie Kreativität, Autorenschaft und Handlungsfähigkeit beeinflusst.


Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und im Programm Kultur Digital und der Kulturstiftung des Bundes.