Jungstötter / P.A. Hülsenbeck

Porträt des Künstlers als junger Mann: anspruchsvolle Texte und Musik mit großer Dimension.

Wenn es um Musik aus Deutschland geht, ist Jungstötter gerade die Band der Stunde. Schon die erste Single trieb die Presse zu überschwänglichen Vergleichen mit Nick Cave, Scott Walker oder Mark Hollis. Und spätestens mit dem im Frühjahr erschienenen, von Max Rieger (Die Nerven) produzierten, Album »Love Is« war wirklich jedem klar, dass hier etwas ganz Großes passiert. Der Sänger Fabian Altstötter croont zu einer jazzig-düsteren Instrumentierung über Leben, Liebe und andere existenzielle Katastrophen, sodass man sein (auch durch den Künstlernamen suggeriertes) Alter vergisst. Trotzdem ist das hier kein zusammengeklaubter Pastiche sondern, wie es sich für Pop gehört, zu 500% in der Gegenwart verwurzelt, mit all ihren verflixten Wider-sprüchen und Uneindeutigkeiten. Als zweite Band des Abends spielt P.A. Hülsenbeck, die Band rund um Philipp Hülsenbeck, der auch bei Jungstötter Gitarre spielt und bei seinem eigenen Projekt die Nuancen noch stärker in Richtung Kontemplation verschiebt.