





Lea Marlen Balzer
Gletschermumie, Liebe
Abschlussarbeit der Theaterakademie Hamburg, HfMT
In ihrer Abschlussinszenierung erzählt Lea Marlen Balzer die Geschichte eines so berühmten wie namenlosen Mannes, der in den Ötztaler Alpen ermordet, von einem Gletscher überfahren und 5300 Jahre später zur Sensation wurde, als ein Ehepaar beim Wandern über ihn stolperte. Heute ist sein Körper der meisterforschte der Welt, und das Museum, das ihn ausstellt, wird millionenfach besucht. Aber was wollen wir anhand dieses Mannes eigentlich erfahren? Ein Stück über das Verweilen, Schmelzen und Haltbarmachen, über Tupperware und Küsse wie Denkmäler.
»Hallo Stefan / wir kommen später, wir sind hier noch mit der Polizei / wir hatten ja noch nie mit der Polizei zu tun / die Polististin hat gar keine Handschuhe an, komisch oder / nein, keine Nazis / hier auf dem Berg doch nicht / wegen einer Leiche / wegen einer Leiche, Stefan / da ist einer tot, ich versteh jetzt gar nicht was du von mir willst / Umluft Schatz, und vorher die Backfolie abnehmen / genau«
2023 wurde das von Balzer verfasste und inszenierte Stück »Titanic oder wie tief kann man sinken« mit dem Jurypreis und dem Publikumspreis im Wiener Nachwuchswettbewerb Drachengasse ausgezeichnet.