Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg
Eröffnungsfilm: Rafiki
Eröffnungsfilm: Rafiki
Vergangene Termine
16.10.18
19:30
In Anwesenheit der Darstellerin Samantha Mugatsia. Die Gala wird in Deutsche Gebärdensprache gedolmetscht.
Türen auf. Alle rein. Rausgeputzt. Blitzlichtgewitter. Küsschen hier. Umarmung da. Stößchen! Wer ist das denn da drüben? Großes (Wieder-)Sehen und gesehen werden. Die Spannung steigt, das Licht geht aus und der Spot an: für Saskia Lavaux von der Hamburger Band Schrottgrenze, die unsere diesjährige Gala mit Queer-Pop umrahmen wird. Unser Eröffnungsfilm ist »Rafiki«, der erste kenianische Film, der jemals bei den Filmfestspielen in Cannes lief. Genau wie »The Stories of our Lives« (LSF 2016), ist er in Kenia verboten. Beiden Filmen wird vorgeworfen, sie stellten Homosexualität zu positiv dar, was in Kenia nicht erlaubt ist. Da macht sich der starke Einfluss der sogenannten ‚Erweckungskirchen‘ bemerkbar. Regisseurin Wanuri Kahiu, schon länger im Filmgeschäft aktiv, hat den Begriff ‚Afro-Bubblegum‘ kreiert. Dies ist der Name ihrer Medienfirma und auch eines von ihr entworfenen Filmgenres: »Afro-Bubblegum soll Afrika auf hoffnungsvolle, vergnügliche Art darstellen«, sagt Wanuri Kahiu »Wir brauchen neue Bilder von Afrika.« Gelungen ist ihr das, trotz der ernsten Szenen im Film, durchaus. Fast zu folkloristisch muten die ersten Einstellungen an, in denen das Vorstadtviertel von Nairobi, in dem Ziki und Kena leben, vorgestellt wird. Ziki und Kena lernen sich kennen, freunden sich an und hängen viel zusammen rum. Dadurch lenken sie die Aufmerksamkeit der Nachbar_innen auf sich und auch den Argwohn von Kenas bestem Freund, der wohl auch ein Auge auf sie geworfen hat. Die Väter der jungen Frauen treten in den anstehenden Regionalwahlen gegeneinander an, ein weiterer Grund, der ein näheres Kennnenlernen nicht unbedingt begünstigt. Doch die beiden lassen sich davon erstmal nicht beeindrucken und eine wunderbare Liebesgeschichte beginnt!