





Zandile Darko & Family
Taxi Darko Autohistoria On Tour
Steigt ein und erlebt mit TAXI DARKO eine ganz besondere Performance auf vier Rädern! Taxifahrer Bernard Darko und seine Tochter, die Künstlerin Zandile Darko, nehmen das Publikum mit auf eine bewegende Fahrt von A wie damals in Ghana nach B wie heute in Hamburg. Was dazwischen liegt, sind Memories, Souvenirs, Sprache und Musik und die ungehörten Stories einer (gar nicht so kleinen) deutschen Community.
Eine Tour durch Hamburg. Los geht es auf Kampnagel, drei Großraumtaxen warten dort, drei gleich gekleidete Kollegen – welcher von ihnen ist das Original? Das Publikum steigt ein und findet sich in einer Soundcollage wieder, draußen zieht die Alster vorbei, inszenierte Telefonate, Deutsch, Twi und Englisch, Zwischenstopp in Altona, eine junge Frau reicht etwas durchs Fenster, die Temperatur von Abofour wird angezeigt, im Radio läuft Musik von Fela Kuti zwischen Nachrichtenfetzen, DDR, Ghanas Unabhängigkeit. Eine einstündige Fahrt von A nach B über Haupt- und Nebenwege, die Bühne sind die weichen Sitze, die Taxifenster und der Innenraum des weißen Wagens. Zandile Darko lebt in Hamburg, mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie mehreren internationalen Master-Studienabschlüssen und Inszenierungen in der Vita, und dort lebt seit 40 Jahren auch ihr Vater Bernard Darko, der Taxifahrer. Scherzhaft sprechen sie sich oft mit »Hallo, Frau Darko!« und »Hallo, Herr Darko!« an, aber sie haben keine gemeinsame Sprache. Bernards Muttersprache ist Twi, die von Zandile ist Deutsch, und beide sprechen Englisch als Zweitsprache. Bernard nimmt das Publikum von TAXI DARKO mit auf seine Schicht und in seine Welt. »You have mouth but you cannot talk«, sagt er, wenn er über seinen Alltag spricht. Es geht nicht nur um Deutschkenntnisse. Stationen eines Lebens, Pop- und Erinnerungskultur. Aufwachsen in Ghana, Reise nach Deutschland, Jahre im Taxi, mit dem Darko auch seine Töchter zur Schule fuhr, wo er Tausende von Geschichten hörte, und in dem, seit alle Handys haben, immer weniger gesprochen wird. Die Performerin Zandile gibt Fahrer und Vater Bernard Raum für seine Erzählungen. Er macht daraus im »Taxi Darko« Familien- und Gesellschaftsgeschichte. Sie möchte »von der Suchbewegung erzählen, die unser Sprechen immer ist. Es ist ein Suchen nach einem Ort, der zwischen den Sprachen liegt, jedes Mal aufs Neue einen hybriden Raum schaffend, in dem Kommunikation überhaupt möglich wird.« Zandile Darko folgt dabei dem Prinzip der Autohistoria, das die feministische Theoretikerin, Autorin und Aktivistin Gloria Anzaldúa so beschreibt: »Diese Form [der Autohistoria] geht über das traditionelle Selbstportrait oder die Autobiografie hinaus; indem sie die persönliche Geschichte der Autor*innen/Künstler*innen erzählt, bezieht sie auch die Kulturgeschichte der Künstler*innen mit ein – sie ist also eine Art und Weise, wie wir Geschichte erzeugen, unsere Geschichte aus unserer Erfahrung und Perspektive heraus und durch unsere Kunst selbst erfinden können, statt die Version der Dominanzgesellschaft einfach hinzunehmen.« Steigt ein! Get in the car! And let me walk you a mile in my shoes ...