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Migrantpolitan

Art School: Picknicks des Verlernens

Info

Die genauen Daten und Orte entnehmen Sie dem Text.

Vergangene Termine

Im Rahmen der Migrantpolitan Art School finden fünf PICKNICKS DES VERLERNENS statt, die von künstlerischen Aktionen begleitet und im öffentlichen Raum durchgeführt werden. Jedes Picknick wird von unterschiedlichen Künstler*innen organisiert, die neben ihren Kunstaktionen auch einen Impuls zu ihrem Thema geben. Die jeweiligen künstlerischen Aktionen setzen sich kritisch mit Machtverhältnissen auseinander, überschreiben den westlichen Kunstkanon oder produzieren antirassistische Gegenerzählungen.

Die Migrantpolitan Art School hat sich während der Pandemie gegründet und geht mit den PICKNICKS DES VERLERNENS in den öffentlichen Raum, um sich für weitere Akteur*innen zu öffnen. Die Migrantpolitan Art School produziert integrative und partizipative künstlerische Aktionen im öffentlichen Raum mit begleitendem Picknick des Verlernens. Eine Picknick-Gesellschaft ist eine temporäre Gemeinschaft, die das Potential besitzt, neue Allianzen zu bilden und Diversität zu produzieren. Nicht zuletzt ist eine Serie von Picknicks auch eine Rückeroberung des öffentlichen Raumes – nicht als Konsumzone, sondern als Möglichkeit des Austausches, der gegenseitigen Inspiration.

Die Veranstaltungsserie verbindet lokale Communities mit international agierenden Kunstschaffenden, die zum größten Teil ihren Lebens- und Arbeitsschwerpunkt in Deutschland haben. Als innovative Verbindung von Aktionskunst und bei gleichzeitiger Produktion eines begleitenden Diskurses sind die PICKNICKS DES VERLERNENS eine künstlerische Bereicherung des öffentlichen Raumes.

Das Mode-Kollektiv »Hools of Fashion« entwickelt in Zusammenarbeit mit Daniel Pietschmann eine mobile Picknick-Ausstattung, die an den jeweiligen Orten als Infrastruktur aufgebaut wird.


Aktion #1: Orgy Punk und Monika Gintersdorfer

Gefährliche Kunst vs Gefährlicher Ort

Orgy Punk, Performer und Gründer der Kunst-Aktivisten-Gruppe GRUPO D3 CHOK3, aus Mexiko bereitet in vorbereitenden Workshops mit den Stipendiat*innen der Migrantpolitan Art School seine performative Intervention vor und macht eine kritische Analyse der Machtverhältnisse in bestimmten Bereichen des öffentlichen Raumes, den sogenannten »Gefährlichen Orten«. In seiner Performance übersetzt er das Risiko, dem Migrant*innen ausgesetzt sind in symbolische Bilder und physische Zustände.

Die Regisseurin Monika Gintersdorfer hat im Laufe ihrer künstlerischen Karriere zahlreiche risikofreudige Aktionen im öffentlichen Raum durchgeführt.

Beim Picknick of Unlearning #1 diskutieren die beiden Kunstschaffenden unterschiedlich künstlerisch-aktivistische Methoden und erzählen aus der Praxis.

So-09.10. / 15:00 / Park Fiktion

In spanischer, englischer und deutscher Sprache mit Übersetzer*innen

Von und mit Stipendiat*innen der Migrantpolitan Art School

Picknick-Versorgung: Butt-Club (Dank an Barakat!)

Ausstattung: Daniel Pietschmann, Hools of Fashion

Produktionsleitung: Raphaela Rößler, Anas Aboura

Aktion #2+ 3: God´s Entertainment

This is not Opening

In ihrer Unterrichts- und Aktionseinheit beschäftigt sich das Wiener Kollektiv mit provozierten Widersprüchen, provokanten Aktionen und dem Anti in der Kunst. In großer, performativer Geste Re-Enactementen sie mit den Stipendit*innen berühmte Aktionen von Kunst im öffentlichen Raum und verorteten diese neu.

Beim anschließenden Picknick des Verlernens verwischen Fluxus und Happening mit Konsumkritik und Kunstdiskurs. Als Gast ist Johannes Maile auf der Picknick-Decke und steht für vertiefende Gespräche zur Verfügung.

Do-13.10. / 19:30 / Piazza

Fr-14.10. / 20:30 / Piazza

Von und mit Stipendiat*innen der Migrantpolitan Art School

Picknick-Versorgung: Peacetanbul

Ausstattung: Daniel Pietschmann, Hools of Fashion

Produktionsleitung: Raphaela Rößler, Anas Aboura

Aktion #4: Annick Choco

Tanz der Sichtbarkeit

Im Kontext ihrer Gastprofessur an der Migrantpolitan-Art-School hat die Tänzerin und Performerin zu Körperpolitiken und Identitätspolitiken gelehrt. Für ihre Aktion im öffentlichen Raum setzt sie den eigenen Körper ein, um Machtverhältnisse im öffentlichen Raum zu demonstrieren. Der Ort für die Performance ist so gewählt, dass die Insassen des Untersuchungsgefängnisses zuschauen können, auch wenn keine direkte Kommunikation möglich ist.

Beim begleitenden Picknick des Verlernens breitet DJ Faith den Diskursteppich aus und auch Annick Choco gesellt sich zum offenen Gespräch über heiße Eisen, schöne Künste und politische Krisen.

So-16.10 / 15:00 / Planten und Bloomen, auf Höhe des Untersuchungsgefängnisses / Parkinnenseite

Von und mit Stipendiat*innen der Migrantpolitan Art School

Picknick-Versorgung: Weam Issa

Ausstattung: Daniel Pietschmann, Hools of Fashion

Produktionsleitung: Raphaela Rößler, Anas Aboura

Aktion #5: Daniel Lie

Daniel Lie arbeitet in den Installationen mit Pflanzen, Vergänglichkeiten und der Parallelität von Neubeginn und Verwesung. Im Kontext der Migrantpolitan Art School entwickelt Lie einen Parcours im Stadtpark, der den Teilnehmenden neue sinnliche Erfahrungen und Sehgewohnheiten ermöglicht. Lie beschäftigt sich dabei mit den Spannungen zwischen binären Denkstrukturen wie Wissenschaft und Religion, Herkunft und Gegenwart, Fäulnis und Frische, Leben und Tod und versucht diese aufzubrechen.

Beim begleitenden Picknick des Verlernens vertiefen Silvia Michalke und Gergor Zoch den pflanzlichen Diskurs – als Picknick-Snacks wird ausschließlich veganes Essen der Gruppe »Über den Tellerrand« angeboten.

Daniel Lie ist gender-neutrale indonesisch-brasilianische Künstler*in. Lie wurde in Sao Paulo geboren und lebt derzeit in Berlin.

Let's discover the dark side of botany… Halloween is calling…

So-30.10. / 15:00 / Beim Ententeich im Stadtpark (Koordinaten: 53.5975954, 10.0260400)

Kunst: Daniel Lie

Diskurs: Silvia Michalke, Gregor Zoch

Food: Über den Tellerrand

Picknick-Ausstattung: Hools of Fashion feat. Daniel Pietschmann

Aktion #6: ENDGAME – Quickie Rave in collaboration with Tianzhuo Chen

Verständnis wird überbewertet. In den Arbeiten des Künstlers Tianzhuo Chen clashen Codes und Styles aufeinander, um Grenzen zwischen Performenden und Publikum einzureißen. So entstehen immerse Situationen, in die eingetaucht werden kann, statt sie analytisch zu begreifen. Zum Abschluss der »Picknicks of Unlearning« im Rahmen der Migrantpolitan Art School wird ein »Quickie Rave« realisiert, bei dem ENDGAME die klirrende Kälte wegballert. Für heiße Snacks und Drinks sorgt das Team von Armagi.

So-18.12. / 15:00 / Argentinierbrücke

Equipment: Daniel Pietschmann feat Hools of Fashion

Food + Hot Snacks: Armagi

Production: Raphaela Rößler, Anas Aboura

Art: Tianzhuo Chen, Guest: Endgame


Schlüsselbegriffe der zeitgenössischen Künste (wie beispielsweise Cancel Culture, Identitätspolitik, Nachhaltigkeit und kulturelle Aneignung) werden in fünf Lektionen im öffentlichen Raum von internationalen Künstler*innen präsentiert. Die jeweiligen künstlerischen Aktionen setzen sich kritisch mit Machtverhältnissen auseinander, überschreiben den westlichen Kunstkanon oder produzieren antirassistische Gegenerzählungen – denn rassistische Machtstrukturen sind sowohl in den Künsten als auch im öffentlichen Raum etabliert. Es ist also an der Zeit, die Kunstgeschichte und Kunst im öffentlichen Raum rassismuskritisch umzudenken, öffentlich zu verhandeln und neu zu erzählen.

Jede Lektion besteht aus einer Kunstaktion und einem begleitenden PICKNICKS DES VERLERNENS. Das Konzept des Verlernens lenkt die Aufmerksamkeit auf die Komplexität von Lernprozessen, aber auch die Verquickung von Lernen und Bildung mit Macht und Herrschaft. Bei diesen Picknicks werden temporäre Gemeinschaften und neue Allianzen gebildet. Nicht zuletzt ist die Serie der PICKNICKS DES VERLERNENS auch eine Rückeroberung des öffentlichen Raumes – nicht als Konsumzone, sondern als Möglichkeit des Austausches und der gegenseitigen Inspiration.

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Von und mit: Migrantpolitan Art School Team.

Gastkünstler*innen: Tianzhuo Chen, Annick Choco, God´s Entertainment, Orgy Punk und Daniel Lie.

Die mobile Ausstattung kommt von Hools of Fashion.

Gefördert durch Outdoor-Förderung der Behörde für Kultur und Medien.