





Oona Doherty
Specky Clark — A Series of Theatrical Images
Als wenn ein Francis Bacon Gemälde zum Leben erwachen würde: eine Tanztheater-Sternstunde mit Musik von Lankum.
2022 eröffnete Oona Doherty das Sommerfestival mit der Weltpremiere Navy Blue, einem hyperintensiven und bildstarken Tanzkunstwerk über die Krisen der Gegenwart, das seitdem weltweit tourt. In ihrer neusten Arbeit Specky Clark widmet sich die nordirische Choreografin nun der Geschichte ihres titelgebenden Ururgroßvaters. Der wurde als 10-jähriger Waise zu zwei skurrilen Tanten nach Belfast geschickt, wo er in einer Schlachterei arbeiten musste. Doherty verknüpft diese Geschichte über Verlust und die dunklen Seiten der Existenz mit der Mythologie Irlands und bezieht sich auf Werke wie die deformierten Menschenportraits von Francis Bacon oder den Tanzfilm „Billy Elliot“. Zur düsteren Musik der irischen Drone-Folkband Lankum, sardischem Obertongesang und der sonoren irischen Erzählstimme von Schauspiellegende Stephen Rae führt sie ihren Protagonisten durch theaterhafte Szenen zwischen Slapstick und Surrealismus. Diese szenische „Sternstunde“ (Der Standard) gipfelt in einem ausufernden Tanz mit den Ahnen und ist sowohl von Dohertys Offenheit für verschiedene Kunstformen geprägt, als auch von ihrer typischen, mal verletzlichen und dann wütend-gewaltigen Bewegungssprache, mit der sie zum Star der europäischen Tanzszene geworden ist. Weitere Arbeiten von Oona Doherty präsentiert das Sommerfestival mit einer Ausstellung in der Vorhalle und mit Performances in allen sechs Häusern der Kunstmeile Hamburg.