Dead Centre

Mit ihren innovativen Bühnenarbeiten hat die britisch-irische Gruppe Dead Centre u.a. am Wiener Burgtheater und der Berliner Schaubühne auch das deutschsprachige Theater interessanter gemacht. Mit GOOD SEX widmen sie sich nun der Frage, welche Voraussetzungen notwendig sind, um Intimität im Schauspiel herzustellen. Das Duo um Ben Kidd und Bush Moukarzel (der als Autor auch an Oona Dohertys Monumentalkunstwerk NAVY BLUE beim vergangenen Sommerfestival beteiligt war) spiegelt so eine breite öffentliche Debatte um Intimität und deren Grenzen im Kontext von #Metoo. Intimitäts-Koordinator*innen werden immer mehr zum Standard beim Filmdreh von intimen Szenen – für GOOD SEX steht eine live auf der Bühne und hilft zwei Schauspieler*innen durch eine Geschichte über Begehren, Untreue und Einsamkeit. Der Clou: Jeden Abend treffen zwei neue Darsteller*innen aufeinander, die das Stück nicht kennen und, von dem gesamten Dead Centre Bühnen-Team angeleitet, improvisieren. So ist GOOD SEX sowohl ein Stück über körperliche Nähe, als auch über die Kunst der Illusion und des Schauspiels im Theater. Und wie ginge das besser als mit einem Cast, den das Publikum aus Serien wie Tatort oder Four Blocks, dem Ensemble der Berliner Schaubühne oder aus dem Kino kennt? Ein Abend der »gefährlich lebendig ist und sich mit cleverem Einfallsreichtum entfaltet« (The Guardian).