Eine Grafik mit zwei abstrakten lila Figuren auf gelbem Hintergrund. Eine Figure hält ein Buch in der Hand, die andere trägt Kopfhörer.
© Ronak Jundi
Eine Grafik mit zwei abstrakten lila Figuren auf gelbem Hintergrund. Eine Figure hält ein Buch in der Hand, die andere trägt Kopfhörer.
© Ronak Jundi

Die Literatur der Zukunft?

Zwei Impulsvorträge mit Vera Hofmann und Christiane Frohmann

Tickets:

Eintritt frei mit Anmeldung

Vergangene Termine

Auch im Live-Stream

Sonntag

14.05.23

11:30

Live-Stream auf Zoom HIER

Am letzten Tag der Performativen Buchmesse blicken wir in die Zukunft des Literaturbetriebs. Denkanstöße geben am Vormittag zwei Impuls-Vorträge:

Erst gibt Vera Hofmann eine kurze Übersicht zur Praxis des Commoning, ohne die Neudenken von Kulturpraxis mit antikapitalistischen Zielen heute fast nicht mehr denkbar scheint: Im Vortrag geht es nicht nur darum, wie Vergesellschaftung gedacht werden kann, sondern es wird auch skizziert, wo bereits vergesellschaftet wird, und was wir von diesen Ansätzen lernen können – auch für unser Verständnis von Literatur, Textproduktion und Teilen von Wissen über Veröffentlichung. Wie kann geistiges Eigentum neu gedacht werden? Welche Arbeits- und Lebensbereiche können dem Kapitalismus entrungen und vergesellschaftet werden? Und vor allem: Wie soll das passieren, wenn wir ohnehin schon überarbeitet und marginalisiert sind?

Anschließend widmet sich Christiane Frohmann unter dem Titel »Das gute Buch: Aufklärung, Verklärung, Herrklärung« grundlegenden Fragen zum Konzept »Buch«. Denn wenn man eine neue Buchmesse veranstaltet, lohnt es sich, darüber nachzudenken, was ein Buch sachlich betrachtet ist, was es noch werden könnte. Warum wird dem gedruckten Buch in Deutschland ungebrochen eine herausragende Bedeutung zugesprochen, obwohl weniger und weniger Menschen Bücher lesen? Mit welcher Legitimation? Warum klingt es in vielen Mediendiskussionen immer so, als wäre selbst das schlechteste Buch besser als jede andere mediale Darstellung? Was hat das Buch mit nationaler Identität und Schlüsselindustrien zu tun? Viele reden vom guten Buch, aber was ist ein gutes Buch? Sind Bücher das Maß aller Dinge, wenn es um Literatur geht? Ist Literatur das Maß aller Dinge, wenn es ums Erzählen geht? Was am Buch, an Büchern ist exklusiv, was inklusiv? Ziel des Vortrags ist es nicht, diese Fragen endgültig zu beantworten, sondern sie als wichtige Koordinaten beim Lesen, Schreiben, Verlegen, Vermitteln, Kritisieren und Einordnen von Literatur plausibel zu machen. Unterstützt wird Christiane Frohmann von ihren Stellvertreter*innen im Internet, den Präraffaelitischen Girls.

Mit Vera Hofmann und Christiane Frohmann.


Wir freuen uns, wenn ihr zu Hause einen Corona-Schnelltest macht, und auf der Buchmesse in vollen Innenräumen eine Maske tragt. Wer Erkältungssymptome hat: Nehmt anstatt vor Ort doch gern per Zoom an den Diskursveranstaltungen teil.