Mehrere männlich gelesene Personen stehen nebeneinander und tragen verzierte Cowboyhüte und enge Oberteile mit Leopardenmuster, Westen oder Blazer mit Pailletten. Im Hintergrund ist ein Bass zu sehen.
© Clara Wildberger
Mehrere männlich gelesene Personen stehen nebeneinander und tragen verzierte Cowboyhüte und enge Oberteile mit Leopardenmuster, Westen oder Blazer mit Pailletten. Im Hintergrund ist ein Bass zu sehen.
© Clara Wildberger

La Fleur

Das Phantom Der Operette

Tickets:

22/14 (erm. ab 9 Euro, [k]-Karte ab 7 Euro)

Info

ab 16 Jahren empfohlen. Mögliche Trigger: Thematisierung von Rassismus, Faschismus

Vergangene Termine

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Donnerstag

25.09.25

19:30

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Freitag

26.09.25

19:30

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Samstag

27.09.25

19:30

In einem Mix aus historischen und zeitgenössischen Unterhaltungskulturen beleuchtet das transnationale Kollektiv La Fleur den gesellschaftspolitischen Kontext der Wiener Operette durch das Leben und Werk von Emmerich Kálmán. Kálmán, ein ungarischer Jude und einer der erfolgreichsten Komponisten Wiens, wurde von den Nationalsozialisten ins künstlerische Exil gezwungen: Seine Werke wurden verboten, er selbst floh in die USA. Das Exil bedeutete jedoch nicht nur Verlust, sondern wurde auch zum Katalysator künstlerischer Transformation. In der erzwungenen Migration entstanden neue hybride Ausdrucksformen – zwischen Nostalgie und Avantgarde, Glamour und politischer Reflexion. Die Darsteller*innen singen, tanzen und analysieren – begleitet von einem Streichquintett – die Operette aus postkolonialer Perspektive. Sie setzen sich mit dem produktiven Spannungsfeld zwischen europäischer und außereuropäischer Kunst auseinander und thematisieren zugleich die museale Einhegung und ästhetische Entpolitisierung des einst lebendigen Genres im Nachkriegsdeutschland. So entsteht eine witzige, mehrsprachige und virtuose Performance, die hinter die glänzende Fassade des Genres blickt und dessen koloniale, rassifizierende und geschlechterpolitische Erzählungen offenlegt. Dabei zeigt sich: Die Operette war nie nur bloße Realitätsflucht. In ihrem Exil offenbart sich ihr Potenzial als subversive Kunstform – offen für Brüche, Transformation und Widerstand.

Zwei Personen stehen in etwas Abstand voneinander an zwei Mikros. Eine Person ist gekleidet wie ein Mitglied einer Blaskapelle, während die andere einen hellen Anzug trägt und den Arm vor sich ausgestreckt hat. In der Ecke ist ein kleines Orchester.
© Clara Wildberger
Zwei Paare tanzen in Walzerposition. Eine Person trägt ein Oberteil mit lose hängenden Perlen und ein Tutu, eine andere ein langes Kleidungsstück mit einem Labyrinthmuster. Eine weitere Person trägt ein Oberteil mit Federn.
© Clara Wildberger
Eine Person trägt ein Oberteil mit lose hängenden Perlen und einen Rock aus Federn und nimmt eine Pose ein, ihre Beinmuskeln sind angespannt. Sie rümpft die Nase und mit dem Mund formt sie ein "o". Im Hintergrund sind Trommeln zu sehen.
© Clara Wildberger
Eine Person, die ein Oberteil mit Perlenkettchen und einen Federrock trägt, sitzt mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden. Zwischen ihren Beinen steht eine Djembe-Trommel, auf der eine Hand ruht.
© Clara Wildberger
Drei schwarze Performende stehen in einer Reihe und nehmen breitbeinig dieselbe Pose ein. Eine trägt verschiedene Webmuster, die anderen sind weiß gekleidet. Das Bühnenbild ist mit Ringen und dem Satz: "Nur wer den Kitsch liebt, versteht das Leben" bemalt
© Clara Wildberger
Eine Person in einem weißen Anzug steht mit gebeugten Knien und blickt bedächtig nach vorne, ein Mikrofon in der Hand. Über ihr ist ein großer Stern projiziert, als wäre er von einem Kind gemalt worden.
© Clara Wildberger
Eine schwarze Person beugt sich nach vorne und ist zur Seite gedreht, offensichtlich in Bewegung. Vor ihr schwebt ein Fedora-Hut, und die Person ist in bunte Webmuster gekleidet.
© Clara Wildberger

Mit Annick Choco, Montserrat Gardó Castillo, Hauke Heumann, Timor Litzenberger, Vetcho Lolas, Franck Edmond Yao alias Gadoukou la Star Regie Monika Gintersdorfer Choreografie La Fleur Bühne Mukenge/Schellhammer Kostüme Arturo Lugo, Bobwear, Mukenge/Schellhammer Musik Timor Litzenberger Musikalische Vorbereitung Vetcho Lolas Produktionsmanagement Elvira Ruocco Walzer-Workshop Mason Manning Csardas-Workshop Petr Hastik Dramaturgie Katinka Deecke Arrangements: Eduard Luis Violine 1 Oleksandra Kryvsha Viola, Yelyzaveta Golovina Violoncello Alma Lücke Rosa Kontrabass Valentina Zambrano Alcazar