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PERFORMING POLITICS Internationale Sommerakademie Hamburg

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Mittwoch

18.08.10

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PERFORMING POLITICS: 18.-28. August 2010 // 6 Workshops für 30 internationale Teilnehmer // 7 öffentliche Vorträge und 4 öffentliche KünstlergesprächeDas Internationale Sommerfestival Hamburg und die Universität Hamburg (Professur für Theaterforschung/Performance Studies) veranstalten in diesem Jahr mit Förderung der Körber-Stiftung erstmals eine Internationale Sommerakademie. Die Grundidee der Akademie ist, durch gemeinsames Forschen, Lernen und Entwickeln von Wissenschaftlern und Sommerfestival-Künstlern den intensiven Austausch zwischen Theorie und Praxis zu fördern und diese Arbeit auf die Stadt und das Festival ausstrahlen zu lassen.In ihren Inhalten wird sich die Sommerakademie eng an die durch Gastspiele, Installationen und begleitende Veranstaltungen vom Festival umrissene Themen anlehnen. Gemeinsam soll ermittelt werden, wie die Verknüpfung von gesellschaftstheoretischen, politischen und philosophischen Fragestellungen mitkünstlerischer Praxis überhaupt möglich ist, ohne dabei die Ansprüche der Kunst oder die Komplexität der Fragen zu reduzieren und bei Gesinnungskitsch oder einer am falschen Ort abgehaltenen Demonstration oder Schulstunde zu enden.Das öffentliche Programm besteht aus Künstlergesprächen und Vorträgen, in denen die Künstler des Festivals und die zur Akademie eingeladenen Wissenschaftler einem größeren Publikum ihre Positionen zu zentralen Fragen Darstellender Kunst im Spannungsfeld zwischen politischer Intervention, Wirkungsabsicht und ästhetischem Anspruch vorstellen werden.In ihrem internen Teil bietet die Sommerakademie 30 angehenden Künstlern und fortgeschrittenen Studierenden künstlerischer Studiengänge mit dem Ziel einer Arbeit im Bereich des Theaters, der Performance, des Tanzes oder der Bildenden Kunst die Möglichkeit zum Austausch mit Künstlern und Theoretikern. Sechs Künstler des Festivals werden gemeinsam mit sechs Theoretikern dreitägige Workshops abhalten, in denen die Arbeit der Künstler sowie die Ansätze der Theoretiker reflektiert und untersucht werden sollen. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Workshops wird Gelegenheitgegeben, im Verlauf des zehntägigen gemeinsamen Arbeitens anknüpfend an die intensive Arbeit mit Künstlern und Theoretikern und die dabei vorgestellten künstlerischen Strategien und theoretischen Fragestellungen, eigene praktische Projekte zu entwerfen.[Wissenschaftliche und künstlerische Leitung] Nikolaus Müller-Schöll, André Schallenberg, Matthias von Hartz, Angela Glechner[Produktionsleitung] Christian ReichelDie Internationale Sommerakademie Hamburg – PERFORMING POLITICS ist eine Kooperation zwischen dem Internationalen Sommerfestival Hamburg, der Universität Hamburg, Zentren für Theaterforschung und Performance Studies sowie der Körber-Stiftung.Eröffnung am 18. August 2010, 18 UhrEs geht nicht darum, politische Filme zu machen, sondern politisch Filme zu machen. (Jean-Luc Godard)Wiederkehr des Politischen? Was heißt es heute, ob in Theater, Performance oder Bildender Kunst, politisch Kunst zu machen? Zahlreiche Versuche auf dem Gebiet der Künste am Rande der Institutionen zeugten im vergangenen Jahrzehnt von einem neuen Interesse an den Fragen, die nach dem 20. Jahrhundert und seinen Katastrophenübrig geblieben sind, an Fragestellungen des Politischen und der Politik und an politischer Intervention.Sie standen unter Vorzeichen wie Rückkehr zur Realität,Behauptung eines Gegenpols zur Macht oder neuerliche Beschäftigung mit den Leitmotivender revolutionären Bewegungen der Vergangenheit.Wenn dabei in allen Fällen mit der Wiederkehr des Politischen in den Künsten eine radikale Verunsicherung zu beobachten war, was nach den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts überhaupt noch eine angemessene Form des Verhältnisses von Kunst und Politik sein könnte, so korrespondierte in den bemerkenswertesten Arbeiten die Erkenntnis, dass man heute nur um den Preis der Epigonalität nahtlos andie Formen politischer Kunst anschließen kann, die das 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. Die Suche nach einer Möglichkeit, im Sinne der von Godard vorgeschlagenen Unterscheidung statt politischerKunst politisch Kunst zu machen, stellt einen (kleinsten)gemeinsamen Nenner der Arbeiten und Konzepte dar,die das Internationale Sommerfestival Hamburg seit seiner Neugründung vor- und zur Diskussion gestellt hat.Nachdem sich das Festival in den vergangenen Jahren als Ort der intensiven Begegnung solcher Arbeiten etabliert hat, will die Internationale SommerakademieHamburg in den kommenden Jahren den Versuch unternehmen, diskursiv zu machen, was sichim Konzept des Festivals wie in den Arbeiten der eingeladenen Gruppen manifestiert und zugleich die Verbindung zwischen dieser inhärenten Theorie und Ansätzen von Theorie herstellen, die auf ihrem Gebiet in ähnlicher Weise die kritische Auseinandersetzungmit der gegenwärtigen gesellschaftlichen Realitätversucht.Mi-18.08. // 19:00 // Nikolaus Müller-SchöllWie denkt Theater? Zur Politik der Darstellung nach dem Fall.NIKOLAUS MÜLLER-SCHÖLL ist Professor für Theaterforschung an der Universität Hamburg und lehrte zuvor u.a. in Paris, Frankfurt/M., Bochum und Gießen. Publikationen zum Komischen (17.-20. Jh.), zu Theatertheorie und zu experimentellen Formen des Gegenwartstheaters und der Performance, u. a. Das Theater des »konstruktiven Defaitismus«. Benjamin, Brecht, H. Müller (2002), Ereignis (Hg. 2003), Politik der Vorstellung (Hg. 2006), Heiner Müller sprechen (Hg. 2009).Do-19.08. // 22:30 // Künstlergespräch mit Big Art Group (in englischer Sprache)Fr-20.08. // 19:00 // Rudi LaermansThe politics of spectatorship (Vortrag in englischer Sprache)RUDI LAERMANS ist Professor für Soziologie an der Universität Leuven, Dramaturg sowie Gastdozent für Sozial- und Kulturtheorie bei P.A.R.T.S in Brüssel. Forschungsschwerpunkte u.a.: soziale Systemtheorie, Kritische Theorie und Soziologie künstlerischer Arbeit. Publikationen zu Niklas Luhmann, Georg Simmel und Pierre Bourdieu sowie zu zeitgenössischen Tanz- und Performancearbeiten, u.a. von Jan Fabre, Meg Stuart, A.T. de Keersmaeker und Jan Lauwers.Fr-20.08. // 22:30 // Künstlergespräch mit Philippe QuesneSa-21.08. // 19:00 // Laurence A. RickelsSpectre. On the politics of mourning in James Bond. Key-Note in engl. Sprache mit dt. ÜbersetzungLAURENCE A. RICKELS Philosoph, Psychoanalytiker, Kultur- und Medienwissenschaftler, lehrt als Professor an der University of California in Santa Barbara sowie an der European Graduate School in Saas Fee. Seine Arbeiten zu Kunst, Medien, Popkultur und Politik knüpfen an Psychoanalyse (speziell Freud und Lacan) und Kritischer Theorie an (speziell Adorno/ Horkheimer u. Frankfurter Schule). Zu seinen vieldiskutierten Publikationen zählen u.a. The Case of California (1991), die dreibändige Studie Nazi Psychoanalysis (2002) sowie I Think I Am: Philip K. Dick (2010).So-22.08. // 19:00 // Astrid Deuber-MankowskyDas fehlende Volk, die Politik und die Ästhetik der Medien. Am Beispiel von »Dogville« und »The Wire«.ASTRID DEUBER-MANKOWSKY lehrt als Professorin am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Publikationen zu Medientheorie, Geschlechtertheorie, Kulturwissenschaft und Philosophie. Zuletzt erschienen: Lara Croft. Modell, Medium, Cyberheldin. Das virtuelle Geschlecht und seine metaphysischen Tücken (2001) sowie Praktiken der Illusion. Kant, Nietzsche, Cohen, Benjamin bis Donna J. Haraway. (2007). Mo-23.08. // 19:00 // Sergej RomashkoÄsthetisierung/Politisierung – Walter Benjamin und die politischen Inszenierungen der frühen Sowjet-Zeit.SERGEJ ROMASHKO arbeitet als Künstler, Kurator, Übersetzer sowie seit 1976 als Forschungsbeauftragter an der Akademie der Wissenschaften der UdSSR/Russlands. Publikationen zu Sprachtheorie und Poetik. Seit 1979 gehört er der Moskauer Künstlergruppe Kollektive Aktionen an, mit der er u.a. zu Themen wie Ereignis, Kollektiv, Sprechen, Rhythmus, Zuschauer, Nichtstun und Wahrnehmungsfelder arbeitete. Zur Arbeit der Kollektiven Aktionen liegt die 800seitige Dokumentation Poezdki za gorod (Reisen vor die Stadt) vor.Mi-25.08. // 19:00 // André EiermannPostspektakuläre Politiken.ANDRÉ EIERMANN lehrt Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und war zuvor Gastdozent und Mitarbeiter an Universitäten in Hamburg, Siegen, München und Bern. Kurator der Programmreihe tent an der Münchener Spielstätte i-camp. Letzte Publikation: Postspektakuläres Theater – Die Alterität der Aufführung und die Entgrenzung der Künste (2009).Mi-25.08. // 22:30 // Künstlergespräch mit osa & LIGNADo-26.08. // 22:30 // Künstlergespräch mit Toshiki Okada (in englischer Sprache)Fr-27.08. // 19:00 // Ulrike HaßÜbersehene Räume, städtische Settings.ULRIKE HASS lehrt als Professorin für Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Publikationen zur Bühnenform der Frühen Neuzeit, zu Bildtheorie, Gegenwartstheater und -dramatik, speziell zu Jelinek, Schleef und Heiner Müller, u.a.: Das Drama des Sehens. Auge, Blick und Bühnenform (2005), Ende der Vorstellung. Heiner Müller: Bildbeschreibung (Hg. 2005), Schauplatz Ruhr (Hg. 2007, 2008), Was ist eine Universität? (Hg. 2009).