Eine rosa-orangene Grafik mit einer gelben Beere.
© Stef Mosebach
Eine rosa-orangene Grafik mit einer gelben Beere.
© Stef Mosebach

Queer B-Cademy: Publicly Irresistible

Seit 2018 bringt die QUEER B-CADEMY in ihrem jährlichen Klassentreffen lokale und internationale Künstler*innen und verschiedene Communities der Stadt zusammen, um kollektiv intersektionale Wissensproduktion und queere Utopiebildung zu betreiben. In einer performativen Installation treffen Performances, Musik und Diskurs aufeinander. Diesmal ist das Motto inspiriert vom Slogan der Fotografin Donna Gottschalk auf einer Gay Liberation Demo 1970: »I Am Your Worst Nightmare – I Am Your Best Fantasy«.

Der Blick der Gesellschaft auf Queers bewegt sich auch heute noch zwischen Angst und Faszination: irgendwo lauert in der Sichtbarkeit Befreiung, aber sie fordert auch einen Preis. Nicht immer und nicht für jede*n ist Sichtbarkeit auch safe. Die Reaktionen auf offene Queerness im öffentlichen Raum sind nicht selten gewaltvoll. Die wahre Bewunderung und Hoffnung äußert sich oft im Stillen. Nur gleichgültig ist selten jemand. Publicly Irresistible eben – so auch der Titel der diesjährigen Ausgabe. Gemeinsam mit lokalen Künstler*innen errichtet das Queer B-Cademy-Kollektiv performativ-installative Räume im Kampnagel-Westfoyer mit einem spielerischen, poetischen und einfach unwiderstehlichen Programm.

Tickets:

Tagestickets gibt es mit dem Pay-as-much-as-you-feel-Prinzip für 5 / 12 / 20 Euro. Wer sich das günstigste Sparticket nicht leisten kann, schreibt bitte eine Mail an: team@queerbcademy.org.

Vergangene Termine

Archiv

Freitag

12.04.24

19:00

Tages Ticket!
Archiv

Samstag

13.04.24

14:00

14:00

Workshop – Maison De Silva: The Waiting Room

Das Ticket für den Workshop gilt auch als Tagesticket am Samstag für alle Veranstaltungen im Rahmen der QUEER-B-CADEMY. Bitte dieses ausgefüllte Dokument zum Workshop mitbringen!

Workshop
Archiv

Samstag

13.04.24

19:00

Tages Ticket!

Ashkan Shabani
© Ashkan Shabani
Rodriguez Arte
© Pascal Schmidt
Sophia Spitzenberg
© Marcel Guevara Kluxen
Sibb
© Shaquille Noreiga
Cielo.Mp3
© Cielo.Mp3
Maison De Silva
© Maison De Silva
Zaniah
© Leoni Marie Hübner
Eidglas Xavier
© Lis Peronti
FAYIM
© Maïscha Souaga
Pachakuti
© Kevin Momoh@the.moth
Shanice Ruby Bennet
© Zachow Pictures
Renée Grothkopf
© Nora Kühnhold
FURDUNCIN
© FURDUNCIN
Kiadi
© Kiadi

Ashkan Shabani

Rodriguez Arte

Sophia Spitzenberg

Sibb

Cielo.Mp3

Maison De Silva

Zaniah

Eidglas Xavier

FAYIM

Pachakuti

Shanice Ruby Bennet

Renée Grothkopf

FURDUNCIN

Kiadi

Programm Freitag

ASKHAN SHABANI: Ausstellung

Freitag, 12. April + Samstag, 13. April / ab 19:00

Queere Geflüchtete sind aufgrund gesellschaftlicher und familiärer Verfolgung einer andauernden Traumatisierung ausgesetzt. Das Asylsystem stellt sie zudem vor besondere Herausforderungen, da ihre Gründe für die Schutzsuche oft nicht akzeptiert werden. Unser Projekt zielt darauf ab, die Geschichten, Hoffnungen, Ängste und das Leben von queeren Menschen zu beleuchten, die für ihr Recht auf Existenz kämpfen. Durch Interviews mit queeren Menschen im deutschen Asylsystem wollen wir die Zuschauer_innen und Teilnehmer_innen in ihre Welt einladen und sie an ihren alltäglichen Kämpfen in einem gewalttätigen und unterdrückenden System teilhaben lassen. Unsere Zusammenarbeit mit diesen Menschen wird ihren Weg, ihre Momente der Freude, ihre Visionen für die Zukunft und ihre Forderungen nach systemischen Veränderungen zeigen, die ein faires und gerechtes Asylsystem schaffen können, das tatsächlich Schutz bietet. Wir möchten das Narrativ über die Traumata queerer Menschen ändern und die Öffentlichkeit, insbesondere politische Entscheidungsträger_innen und die Konservativen in den europäischen Ländern sensibilisieren, eine Bürgerinitiative für Freiheit und gleiche Rechte anzustoßen. Ashkan Shabani ist ein talentierter Fotograf, Videofilmer, Journalist und LGBTQ+-Aktivist aus dem Iran, der derzeit in Hamburg lebt. Er hat für verschiedene nationale und internationale Nachrichtenagenturen als Fotoredakteur und freiberuflicher Fotograf gearbeitet. Im Laufe der Jahre hat er hauptsächlich über LGBTQ+-Themen in der MENA-Region berichtet und seine Arbeiten wurden in renommierten Publikationen wie dem Time Magazine, der New York Times, Zite, The Atlantic, Corriere Della Sera Sette, FT Weekend, GEO, Daily Mirror, Handelsblatt, Sunday People, DW und ZDF veröffentlicht. Außerdem wurde er für seine Arbeit mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet.

RODRIGUEZ ARTE: ACT OF PRESENCE

Tanz / Freitag 12.April / 20:00

Sich als queerer Mensch auf das Abenteuer der Selbstentdeckung einzulassen, bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen, und ist zweifelsohne ein Akt der Liebe. Ein Akt der Liebe, bei dem wir durch Heilung, Reflexion und Selbstbestimmung versuchen, den Teil von uns zu lieben, der beschädigt ist - den Teil, der auf der Grundlage eines Systems geformt wurde, das versucht, uns unsere Position in der Gesellschaft zuzuweisen. Dieser Akt der Liebe kann uns an dunkle Orte führen, wo er uns mit Hilfe innerer und persönlicher Arbeit erlaubt, uns selbst von innen zu sehen, um den Teil, der uns verletzt, zu heilen und zu lieben; den Schmerz, den er in uns erzeugt, zu akzeptieren, aber das Leiden hinter uns zu lassen, um damit fortzufahren, neue Realitäten zu schaffen, die mehr mit unserem wahren Wesen übereinstimmen: ausdrucksstark, einzigartig, persönlich und abwechslungsreich. Die Vielseitige Künstler_in Rodriguez Arte (they/she) ist ehemaliges Mitglied und Absolvent_in des Ballet Folklorico de Antioquia - Kolumbien, ausgebildet in klassischem Tanz an der Miami City Ballet School und ehemalige Solotänzer_in beim Hamburg Ballett und Mitglied des Künstlerkollektivs House of Brownies. Rodríguez Arte entstand aus dem Bedürfnis heraus, Räume, Plattformen und Gemeinschaften zu finden, aber vor allem, die ständige Ungewissheit und Gegenwart dessen zu heilen, was es bedeutet, als Queer - Trans Nonbinary - Latin American Artist zu sein und zu existieren. »Ich erlaube mir, mich euch gegenüber zu öffnen - ich hoffe, ihr könnt zuhören.«

SOPHIA SPITZENBERG: SORRY, I DON’T SPEAK CIS ANYMORE

Stand-Up / Freitag, 12.April / 21:00

»Wir trans Menschen haben oft das Gefühl, dass unsere Geschichten nicht uns gehören. Völlig fremde Menschen stellen uns Fragen wie: »Wusstest du das schon immer? Wie fühlt es sich an, im falschen Körper geboren zu sein? Hattest du schon die OP?« Sophia Spitzenberg, auch bekannt als Hamburgs lustigste Person mit Transitionshintergrund, nimmt sich in ihrer Stand Up Comedy Performance »SORRY I DON'T SPEAK CIS ANYMORE« genau dieser Fragen an, indem sie auf der Bühne die Person verkörpert, die wir alle gerne öfter wären. Die immer eine schlaue Antwort bereit hat, die solche Fragen, statt sie einfach zu beantworten, seziert und dadurch den Spieß umdreht. Als queere Menschen sollen unsere Geschichten inspirierend sein, was ein anderes Wort für tragisch ist. Sophia Spitzenberg will nicht inspirierend sein, sie ist lieber lustig.

SIBB: TRUTH

Konzert / Freitag, 12. April / 22:00

Sibb lädt ein zu einer 30-minütigen Live-Musiksession, in der er Ausschnitte seiner Arbeit »Truth« vorstellt. »Truth« ist eine Sammlung von Geschichten, die durch Musik erzählt werden. Die Stücke erforschen gegensätzliche Themen wie Übersexualisierung und Romantik und wollen Gespräche über die Ausgewogenheit und Wertschätzung verschiedener Formen der Liebe anregen. Diese Werke wurden sowohl durch die Interpretation von Selbstreflexionen als auch durch die Befragung von Gleichaltrigen und - mit deren Einverständnis - durch die Komposition musikalischer Interpretationen ihrer Erlebnisse entwickelt. Sibb ist ein aus Trinidad und Tobago stammender und in Deutschland lebender Sänger und Songschreiber von Pop-, Tanz- und Soulmusik. Bekannt für seine melodiöse Stimme und charismatische Bühnenpräsenz, möchte er mit seiner Musik die Zuhörer zum Nachdenken anregen: über ihre Beziehung zum Leben und die Verbindungen zu den Menschen um sie herum.

CIELO: DJ Set

Freitag, 12. April / 22:30

Cielo.Mp3 ist Latinx-DJ und hat auf lokalen Ballroom-Veranstaltungen angefangen aufzulegen. Als aktives Mitglied in der Community wurde dies zu einem sicheren Raum, um Musik und die Kunst des Mixing zu erkunden. Später hat sich Cielo in die Nachtszene gewagt, indem Cielo in gemütlichen queeren Bars bis hin zu großen Partys mit namhaften Künstlern aufgelegt hat. Cielos’s Set-Listen werden von Hyper-Pop, Reggaeton und Ballroom-Beats beeinflusst, aber die allgemeine Fluidität zwischen Genres und Stilen, mit einem vorherrschenden Unterton von Humor, ist das, was Cielo als DJ hervorhebt.

NAS: DJ Set

Freitag, 12. April / 00:30

NAS TEA ist eine in Berlin und Hamburg lebende Performerin, DJ, Sound- und Videokünstlerin. Bewegt durch die Welten der Heilung, der Träume und der Zerstörung, tritt NAS TEA als Performerin mit dem Publikum und der Umgebung in Kontakt, um Raum für Ausdruck zu schaffen. Als Künstlerin pendelt NAS TEA zwischen verschiedenen Alter Egos, als DJ zeigt sie ihre verwegene und lustige Seite und spielt adrenalingeladene Musik, von sanften Klängen bis hin zu Popcore und Breaks. Alles, was deine Säfte zum Fließen bringt.

Programm Samstag

MAISON DA SILVA: THE WAITING ROOM

Workshop / Samstag, 13. April / 14:00 - 18:00

Dieses Formular bitte ausgefüllt zum Workshop mitbringen.

Maison De Silva hat sich schon immer mit Kunst jeglicher Art auseinandergesetzt, sie praktiziert und hinterfragt. Er arbeitet mit Mode, Art Direction, Fotografie und abstrakter Kunst. Für den jungen Künstler stellt sie nicht nur eine große Leidenschaft dar - sie ist auch eine Ressource für den Umgang mit der eigenen mentalen Gesundheit. Dennoch gibt es Phasen, in denen er in Konflikt mit sich selbst und seiner Kreativität gerät. In diesen Phasen entsteht der Eindruck, nicht vorankommen zu können. Mit seinem Workshop erfüllt er sich selbst den eigenen Wunsch, Raum für kreative Menschen zu schaffen, denen es genauso geht und die damit alleine sind. Im Waiting Room wartet ihr nicht bis der Arzt kommt, sondern könnt euch über eure Probleme bezüglich Kreativität und Selbstbild austauschen, Blockaden behandeln und euch in Gedankengängen begegnen. Maison setzt dabei auf Respekt und Vertrauen und lädt zum kreativen Miteinander ein.

ZANIAH: e-mote

Tanz / Samstag 13. April / 19:30

Mit dem Solo e-mote erkundet sie das Trotzen gegenüber Erwartungen: Wenn wir gegen den Strom gehen und wenn wir loslassen, wie sieht Freiheit dann in unseren Körpern aus und wie hört sie sich an? Eine exploration extremer Gefühlswelten, inspiriert von der unvergleichbaren, hyper-femininen Energie der Vogue Femme »dramatics« und »softn’n’cunt«, sowie verschiedenen zeitgenössischen Ausdrucksformen und queeren Geschichten von Momenten des Freiseins. Sahra Abbassi, auch bekannt als ZANIAH, ist eine freischaffende, multidisziplinäre Performance-Künstlerin aus Hamburg. 2023 schloss sie ihr Diplom an der Contemporary Dance School Hamburg ab und ist seit 2017 aktiv Teil der internationalen Ballroom Community – heute als Mitglied des House of Revlon und Mother des Kiki House of Marciano. In Hamburg engagiert sie sich vor allem in der QT*BIPOC Kunst, Club und Ballroom-Kultur, zum Beispiel mit dem Vogue Night Projekt MeowMondayz.

EIDGLAS: SO ROMANTIC!

Performance / Samstag, 13. April / 20:30

So Romantic ist eine Stimm-Performance, welche die widersprüchliche Exotisierung thematisiert, die ein queerer Körper in der Öffentlichkeit erfährt. Stellt die Gesellschaft uns bloß oder fallen wir auf? Es wird wenig über Gender-Feindlichkeit gesprochen, weil wir an jeder Ecke bunte Fahnen sehen. Die Feindseligkeit trotzt jedoch stillschweigend jedem unserer Fortschritte. Feindseligkeit kann uns auch in den Mittelpunkt stellen, sei es durch Zustimmung oder Ablehnung. Am Ende wissen die Leute, wer man ist. So wichtig es ist, dass die Fahnen ausgebreitet werden, wissen wir bereits, dass wie so viele andere Dinge auch unsere Farben vom Neoliberalismus, vom Bösen, vom Internet, dem Teufel, wem auch immer, übernommen und getrübt wurden.

Eidglas Xavier ist eine brasilianische Künstlerin mit Wohnsitz in Hamburg. They arbeiten transdisziplinär und erforschen in ihrer Arbeit Performativität, die Beziehung zwischen Künstler und Publikum, Dekolonisierung, Geschlechterpolitik, Transfemininitäten, Überleben, Widerstand, Resilienz und Empowerment. Sie haben ihr Studium der »Darstellenden Künste« an der Universität von Londrina (UEL) absolviert. In Brasilien arbeiteten they vier Jahre lang an zahlreichen Projekten der künstlerischen Plattform Como Clube mit, die sich mit transdisziplinären und und experimentellen Studien im Bereich der visuellen Künste beschäftigt. Seit 2019 sind they Teil der Hamburger freien Szene und kollaborieren mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern zusammen. Außerdem ist sie Sozialarbeiterin.

QUEER JAM SESSION mit FAYIM, PACHAKUTI, SHANICE RUBY BENNETT und RENÉE GROTHKOPF

Samstag, 13. April / 21:30

Nach dem Erfolg in der letzten Ausgabe ist auch dieses unwiderstehliche Juwel der Gemeinschaftsbildung wieder da - die Queer Jam Session. Die Queer B-Cademy All-Stars FAYIM und Pachakuti haben Bassist*in Shanice Ruby Bennett mitgebracht und laden zum gemeinsamen Singen, Rappen, Scatten, Jodeln oder einfach Mitgehen ein. Ihr wisst ja: It’s a Vibe!

FURDUNCIN: DJ SET

Samstag, 13. April / 00:00

G.Lo und O.JuiCe bringen diese kleine, laute, rüpelhafte und unordentliche Bewegung ins den Klub KMH, die im Portugiesischen mit dem Wort FURDUNCIN bezeichnet wird. Es beschreibt eine heiße, sexy, befreiende, vielfältige und respektvolle Tanzfläche, mit einem pulsierenden, kraftvollen und ermächtigenden Sound. In einem speziellen Set für die Queer B-Cademy präsentieren die DJs aus Rio de Janeiro und Belo Horizonte den puren Saft der brasilianischen subkulturellen Clubmusik, produziert von zeitgenössischen Exponenten der Queer- und BIPOC-Szene, vertreten durch Kollektive wie Mamba Negra und Batekoo. Erwartet in diesem FURDUNCIN eine musikalische Reise durch brasilianischen Funk, Gueto Club, Vogue Beats, House Baile, Bubble Beats, Bricolagen und Overloadings in einem köstlichen Durcheinander, das alle Körper, Bewegungen, Farben und Ausdrücke der Liebe feiert.

KIADI: DJ SET

Samstag, 13. April / 02:00

Kiadi ist gebürtige Hamburgerin und macht seit vergangenem Jahr ihre ersten steps als DJ. Ihr Sound verbindet Einflüsse aus Hip-Hop, House, Jungle, Baile Funk, Funk und mehr. Kiadi beschreibt ihren Sound als alles, was tanzbar ist.


Künstlerische Leitung Daniel Chelminiak, Naomi Kelechi Odhiambo Produktionsleitung Gregor Zoch Produktionsmanagement Junior Barros Bühnendesign Carlton Morgan Social Media und Dokumentation Ifeatu Nnaobi Visuals Stef Mosebach

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch die Hamburgische Kulturstiftung.