Eine Frau mit langen grauen Haaren in schwarzer Kleidung steht neben einem Flügel, sie legt ihre Hand sanft auf das Klavier.
© Daniel Dittus
Eine Frau mit langen grauen Haaren in schwarzer Kleidung steht neben einem Flügel, sie legt ihre Hand sanft auf das Klavier.
© Daniel Dittus
Musik

Eröffnung des Martha Argerich Festivals Hamburg 2024 – »Scholem Alejchem«

Tickets:

28 / 44 / 65 Euro

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Donnerstag

20.06.24

17:15

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20.06.24

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Die Eröffnung des diesjährigen Martha Argerich Festivals auf Kampnagel dreht sich rund um das Thema »Jüdisches Leben in Europa«. Der dreiteilige Auftakt verbindet Lesung, Konzert und Podiumsdiskussion miteinander: Im ersten Teil liest der Schauspieler Hans-Jürgen Schatz 13 Kapitel aus der neuen, noch nicht veröffentlichten Übersetzung von Scholem Alejchems Erzählung »Geschichten von Tausend und einer Nacht«. Alejchem beschreibt darin Mitteleuropa in den ersten Monaten des Ersten Weltkriegs und den Beginn vom Ende des jüdischen Lebens darin.

Für das anschließende Konzert hat Martha Argerich den Pianisten Sergio Tiempo, den Klarinettisten Pablo Barragán, den Kontrabassisten Haggai Cohen-Milo sowie weitere Musiker und Mitglieder der Symphoniker Hamburg eingeladen, um Werke von Max Bruch, Maurice Ravel, Osvaldo Golijov und Jazz zu spielen. Es begegnen sich das Musik gewordene jüdische Gebet »Kol Nidrei«, eine meisterhafte Tondichtung, in der Walzerklänge auf die Erschütterung des Ersten Weltkriegs treffen, eine Suite, die Klezmer, Tango, Strawinsky und mittelalterliche jüdische Mystik verbindet, sowie virtuos improvisierte Klänge zwischen Jazz und Weltmusik. Der musikalische Teil wird literarisch gerahmt: Mit Scholem Alejchems 14. Kapitel begegnet eine Erzählung über jüdisches Leben in Europa des frühen 20. Jahrhunderts mit Shakespeares Shylock aus »Der Kaufmann von Venedig« einer der wohl bekanntesten jüdischen Figuren des Renaissancetheaters. Neben Hans-Jürgen Schatz ist Samuel Weiss als Shylock zu erleben. Ein literarisch-musikalischer Bogen vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert.

Den Abschluss bildet eine Podiumsdiskussion mit dem Titel »Das jüdische Volk, die Freiheit und der Kulturbetrieb« mit Philosoph Christoph Menke, Historiker Michael Wolffsohn und Kulturwissenschaftlerin Stella Leder, moderiert von Daniel Kühnel. Zur historischen Perspektive gesellt sich hier die Gegenwart.

Das seit 2018 von den Symphonikern Hamburg veranstaltete Martha Argerich Festival präsentiert sich dieses Jahr in leicht veränderter Form. In den vergangenen Jahren war die Laeiszhalle die künstlerische Heimat des immer wieder zum Staunen einladenden Festivals, doch im Sommer 2024 bricht das Orchester in die Stadt auf und bespielt auch andere Orte. Zusammen mit Martha Argerich greifen die Symphoniker Hamburg diesen Impuls gern inhaltlich auf – alle künstlerischen Begegnungen atmen in der besonderen Festivalausgabe 2024 den Geist einer Entdeckungsreise.

Konzertprogramm:

  • Scholem Alejchem: »Geschichten von Tausend und einer Nacht« (Kapitel 14)
    • Rezitation: Hans-Jürgen Schatz
  • Maurice Ravel: »La Valse«
    • Klavier: Martha Argerich, Sergio Tiempo
  • William Shakespeare: Monolog aus »Der Kaufmann von Venedig«
    • Rezitation: Samuel Weiss
  • Osvaldo Golijov: »The Dreams and Prayers of Isaac the Blind«
    • Klarinette: Pablo Barragán / Violine: Adrian Iliescu, Satoko Koike / Viola: Bruno Merse / Violoncello: Li Li / Jazz & Kontrabass: Haggai Cohen-Milo / Saxofon: Omri Abramov & Ori Jacobson / Klavier: Nitai Hershkovits / Schlagzeug: Amir Bresler
  • Max Bruch: »Kol Nidrei«
    • Violoncello: Edgar Moreau / Klavier: Martha Argerich

Präsentiert von ByteFM.

Die Symphoniker Hamburg bedanken sich ausdrücklich bei der B. Grimm Group, bei Christiane und Dr. Lutz Peters, Annegret und Claus-G. Budelmann, Birgit und Bernd Garbe, bei der Stadt Hamburg, der Art Mentor Foundation Lucerne, den Freunden und Förderern der Symphoniker Hamburg sowie der Hamburger Sparkasse für die großzügige Unterstützung des Martha Argerich Festivals 2024!