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Online / Theater

8. KRASS Kultur Crash Festival in Crisis. KRASSolidarität-Edition: Infarkt Global: Wenn die Menschen gehen, kommen die Denkmäler

Vergangene Termine

Donnerstag

07.05.20

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»Alle Menschen aus meiner Umgebung sind in den Westen gegangen, um Arbeit zu suchen. Nur die Alten und ein paar Alkoholiker sind geblieben. Das ist das Resultat einer misslungenen Wandlung vom Sozialismus in den Kapitalismus«, diese Worte legt Branko Simic, Regisseur und Künstlerischer Leiter des KRASS KULTUR CRASH FESTIVALS einem Denkmal aus Tuzla in Bosnien-Herzogowina in den Mund. Die Figur des jugoslawischen Denkmals der Bergarbeiteraufstände von 1920 »Husinski Rudar« ist ein Symbol des Kampfes für Würde, Arbeiterrechte und Solidarität. Der Platz, an dem dieses Denkmal steht, ist heute leer. Es ist allein geblieben. Denn die Menschen sind in den Westen gegangen, um dort zu arbeiten. Verlassen Menschen ihre Heimat, folgen ihnen ihre Helden, Mythen und Geschichten und formieren sich in neuer Gestalt an neuen Orten, wie eben dieser Bergarbeiter von Husino. Das Denkmal hat seinen Sockel in Bosnien verlassen und wird für drei Tage zum zentralen Motiv der Installation INFARKT GLOBAL auf der Kampnagel Piazza.

Mit dem Stück INFARKT GLOBAL über internationale Arbeitsmigration wollte Branko Simic die achte Ausgabe des KRASS Festivals Ende April eigentlich auf der Kampnagel-Bühne K4 eröffnen und mit dieser und anderen eingeladenen Produktionen ein Schlaglicht auf Menschen in prekären Beschäftigungssituationen werfen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie kann das Festival 2020 nicht wie geplant stattfinden und aus Versatzstücken der Eröffnungsinszenierung wird eine performative Installation auf der Kampnagel Piazza, die am Donnerstag, den 7. Mai um 19 Uhr von der Schauspielerin Vernesa Berbo und der Musikerin Bernadette La Hengst bespielt wird - live, aber ohne Publikum. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen gibt es das Programm im Stream auf dem Kampnagel Youtube-Kanal.

Das Denkmal sagt: »Ich bin einsam und verlassen, geistere durch Europa auf der Suche nach den verlorenen Idealen.«

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Von und mit: Branko Simic, Nikola Djuric, Eva Maria Stüting, We are Visual, Bernadette La Hengst, Vernesa Berbo