Eine Buntstiftzeichnung von einem Bullaugenfenster, durch das hell- und dunkelblaue Wellen und die schwarze Rückenflosse eines Hais zu sehen ist.
© Hila Flashkes
Eine Buntstiftzeichnung von einem Bullaugenfenster, durch das hell- und dunkelblaue Wellen und die schwarze Rückenflosse eines Hais zu sehen ist.
© Hila Flashkes

andcompany&Co.

Land aller Kinder

Tickets:

22 Euro (erm. 12 Euro, [k]-Karte 11 Euro, Familienspecial: Kind in Begleitung eines Elternteils 5 Euro)

Info

Ab 10 Jahren emfohlen. Mögliche Trigger: Verhandlung von Fluchterfahrungen, schnelle Lichtwechsel, laute Geräusche.

Termine

Voraufführung

Donnerstag

12.10.23

19:00 Uhr

k1

90 Min.

Freitag

13.10.23

19:00 Uhr

k1

90 Min.

Samstag

14.10.23

17:00 Uhr

k1

90 Min.

»Über eine Grenze kommt man nicht, wenn man keinen Pass hat und kein Visum. Aus einem Land muss man raus, aber in das andere darf man nicht rein. Doch der liebe Gott hat gemacht, dass Menschen nur auf dem Land leben können. Jetzt bete ich jeden Abend heimlich, dass er macht, dass Menschen jahrelang im Wasser schwimmen können oder in die Luft fliegen.«

» «
Irmgard Keun: Kind aller Länder

Die Berliner Theatergruppe andcompany&Co. inszeniert ein »Erwachsenenstück für Kinder« auf der Grundlage des Romans KIND ALLER LÄNDER (1938) der deutschen Exil-Autorin Irmgard Keun. Im Rahmen einer Stückentwicklung werden persönliche Geschichten der Mitspieler*innen und gegenwärtige Bezüge mit dem Roman von Keun vermischt – um mithilfe der Kinderperspektive eine unmittelbare, humorvolle und vor allem zeitlose Beschreibung des deutschen Exils zu erzählen, in der drängende Fragen nach Flucht und Exil und der Problematik der Menschenrechte kindgerecht verhandelt werden: Wer bürgt für diejenigen, für die niemand bürgen kann? Was bedeutet es, ein Kind aller und damit keines Landes zu sein? Die Geschichte der zehnjährigen Protagonistin Kully, die mit ihren Eltern quer durch Europa vor den Nazis flieht, wird ergänzt durch Geschichten von Menschen, die selbst als Kinder nach Deutschland emigriert sind, wie die Autorin und Performerin Luna Ali, die mit ihrer Familie aus Syrien nach Deutschland geflohen ist und Damon Taleghani, dessen Eltern aus dem Iran geflohen sind. Die beiden 10-jährigen Mitspielerinnen Zümra Köseoglu und Rokia Karschnia nehmen die Perspektive von Irmgard Keun’s Kully ein und halten den Erwachsenen den Spiegel vor. Die Texte werden kollaborativ fortgeschrieben; in verschiedene Sprachen übersetzt und von Sascha Sulimma und dem französischen Musiker Frédéric Bigot musikalisiert. Das Bühnenbild der multidisziplinären Künstlerin Hila Flashkes aus Tel Aviv ist inspiriert von der Pop-Up-Technik in Kinderbüchern: Ein riesiges Hai-Gebiss beherrscht die Bühne und wechselt dauernd die Gestalt: Zähne, die in einem Moment aussehen wie ein Zaun, in einem anderen wie die Tasten eines Klaviers, das Publikum muss selbst entscheiden, ob Freund oder Feind.


Mit Luna Ali, Frédéric Bigot, Rokia Karschnia, Zümra Köseoglu, Nicola Nord, Sascha Sulimma, Damon Taleghani Konzept & Regie andcompany&Co. (Alexander Karschnia, Nicola Nord, Sascha Sulimma) Text & Dramaturgie Alexander Karschnia und Nicola Nord mit Luna Ali nach Motiven von Irmgard Keun Bühne & Kostüme Hila Flashkes Musik Sascha Sulimma mit Fréderic Bigot &Co. Mitarbeit Bühne Christian Dillner Mitarbeit Kostüme Linda Tiebel Mitarbeit Regie Alex Jarewski Technische Leitung Marc Zeuske Administration Johanna Thomas, Katrin Wiesemann (transmissions) Presse & Öffentlichkeitsarbeit Alexandra Lauck Company Management Caroline Farke

Die Produktion wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Ermöglicht im Rahmen von Exil heute – künstlerische Produktionsresidenzen, einer gemeinsamen Initiative von Kampnagel und Körber-Stiftung.

LAND ALLER KINDER ist eine Produktion von andcompany&Co. in Koproduktion mit Kampnagel, HAU Hebbel am Ufer, Künstler*innenhaus Mousonturm, FFT Düsseldorf und NEXT Festival.