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© Markus Wächter
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Diskurs

Bénédicte Savoy

Zurück in die Zukunft

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Samstag

28.09.19

18:30

ZUR RESTITUTION AFRIKANISCHER KULTURGÜTER

Man möchte es kaum glauben: Die Debatte um die Restitution afrikanischer Kulturgüter, wie wir sie in Deutschland seit etwa zwei Jahren führen, hat es bereits einmal gegeben – in aller Ausführlichkeit. Das war zwischen 1978 und 1982. Damals standen Restitutionen kurz bevor. Im Rahmen der Reihe #1000TATEN zur Erinnerungskultur laden wir die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy ein, die Spielzeit 2019/20 mit einem Vortrag zu eröffnen: Sie erklärt, woran die damaligen Initiativen gescheitert sind, wie die bereits geführte Debatte derartig in Vergessenheit geraten konnte, und fragt nach den Erkenntnissen und politischen Folgen für die aktuelle und zukünftige Debatte. Savoy ist Professorin für Kunstgeschichte an der TU Berlin und am Collège de France in Paris, Autorin zahlreicher Publikationen zu Provenienz und anknüpfender Fragestellungen der Restitution. Gemeinsam untersuchten Bénédicte Savoy und der senegalesische Wirtschaftswissenschaftler und Autor Felwine Sarr 2018 im Auftrag vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron, unter welchen Bedingungen afrikanische Kulturgüter von Frankreich an die Herkunftsländer zurückgegeben werden könnten. Der Prozess hat auch in Deutschland konkrete, tiefgehende Debatten über Restitution, Dekolonisierung und eine Erneuerung der kollektiven Erinnerung angestoßen, die von (afrodeutschen) Aktivist*innen und Denker*innen bereits seit Jahrzehnten eingefordert werden.