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Mehrere Paddelbooten mit Menschen sind im Dunkeln mitten auf der Alster vor einer schwimmenden Bühne.
© Peter Hönnemann
Mehrere Paddelbooten mit Menschen sind im Dunkeln mitten auf der Alster vor einer schwimmenden Bühne.
© Peter Hönnemann
Internationales Sommerfestival 2022
Performance / Musik / Lesung

Hydrospektive

Fluides Alster Spectaculum

Info

Anmeldung für die Reservierung der Alsterboote unter hydrospektive.com
Ausgangsort (nur für angemeldete Personen) ist der Hamburger Kanu Club, Barcastraße 13, 22087 Hamburg. Kampnagel Sommerfestival Flaggen weisen Ihnen den Weg zum Eingang. Bitte beachten Sie, dass hier keine Parkplätze zur Verfügung stehen und die Anreise zum Kanu Club nur zu Fuß möglich ist.

Vergangene Termine

Die HYDROSPEKTIVE ist ein fluides Festival auf der Außenalster, das zu sieben Abenden mit Konzerten, Lesungen und Performances auf dem Wasser einlädt. Es handelt sich aber um keine ordinäre »Seebühne«, wie sie viele Provinztheater rund um den Globus mit stolz geschwellter Brust zelebrieren. Au contraire!

Erstmalig in der Geschichte der Hansestadt sind nicht nur die Akteur*innen auf dem Wasser, und versuchen dabei eine einigermaßen gute Figur zu machen – auch Sie als Zuschauende erleben die Aufführungen in von uns bereitgestellten Kanus oder selbst mitgebrachten Gummibooten in, auf und hoffentlich über dem Meeresspiegel. Hier gilt es, Energie und Aufmerksamkeit zwischen den gebotenen Darstellungen und dem epischen Kampf gegen die Fluten der Ozeane geschickt einzuteilen. Oder es wird so, wie wir es uns erhoffen, und Sie, verehrte Gäste, finden sich zum dramatischen Sonnenuntergang nach einer kleinen, aber umso beglückenderen Paddel-Exkursion auf der Alster vor unserer schwimmenden Bühne ein. Dort begrüßt Sie unser Conférencier Manuel Muerte, die Fanfare der Magie, und instruiert Sie charmant und nonchalant über die Besonderheiten der Gegebenheiten, bevor die jeweiligen Darbietungen beginnen.

Die Hydrospektive 2022 ist ein Experiment und ein Wagnis – lassen Sie sich das nicht entgehen!

Anmeldung für die Reservierung der Alsterboote unter hydrospektive.com

Mehr Details zu den einzelnen Acts stehen unterhalb der Bildergalerie.

Paddelboote mit Menschen drin liegen auf der Alster an einer schwimmenden Bühne.
© Peter Hönnemann
Mehrere Paddelboote liegen vor einer schwimmenden Bühne mitten auf der Alster. In den Booten sind Menschen, die auf eine Performance auf der Bühne warten es ist dunkel.
© Peter Hönnemann
Im Zentrum ist ein Aufsteller mit Sommerfestival-Plakat für Hydrospective. Rechts daneben steht eine pinke Sommerfestival-Fahne und im Hintergrund ist Gebäude vom Hamburger Kanu Club zu sehen.
© Kampnagel
Sidewalk Strings
© Sidewalk Strings
Tino Hanekamp
© Tino Hanekamp
Quintet Jean-Paul
© Quintet Jean-Paul
Rock & Wrestling
© Rock & Wrestling
Fahim Amir
© Gsoellpointner
Pheline Roggan
© Yvonne Schmedemann
Farhot
© Carlos Fernández Laser
Lucas Kochbeck & Carsten Erobique Meyer
© Anne Backhaus
Karoline Schuch
© Karoline Schuch
Albrecht Schuch
© Albrecht Schuch
Stella Sommer
© Gloria de Oliveira

Sidewalk Strings

Die Hydrospektive 2022 umweht sich selbst zur Eröffnung mit dem Odeur der »Hochkultur«, wie es hierzulande gerne heißt, und hat dafür das goldene Kalb der Stadt entführt und sich ein delikates Stück davon behalten – ein Streicher-Sextett, bestehend aus Musiker*innen des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Valentin Priebus, Julius Beck, Johannes Strake und Gabriel Uhde spielten sich an Cello, Bratsche und zwei Geigen viele Male schon in die Herzen des Hamburger Publikums, nun machen sie verstärkt durch Laura Escanilla Rivera und Fabian Diederichs daran, mit ihrem selbst arrangierten Repertoire, das von Tschaikowsky, über Barry Manilow bis hin zu Muse reicht, die Außenalster in ein Open Air Konzerthaus der Extraklasse zu verwandeln.

Geige: Julius Beck & Johannes Strake / Bratsche: Laura Escanilla Rivera & Gabriel Uhde / Cello: Valentin Priebus & Fabian Diederichs

Tino Hanekamp

Vor sieben Jahren ist der Ex-Beststellerautor und Ex-Clubbetreiber Tino Hanekamp einfach so verschwunden. Hat Hamburg, Deutschland und den Kontinent verlassen und ward nicht mehr gesehen. Nun kehrt er für einen Abend zurück aus der südmexikanischen Pampa, wo er sein Glück gefunden hat, und erklärt, wie das geht. 11 Regeln, wie man sein altes Leben beendet und ein neues beginnt. Zum Selbermachen. Mit Erfolgsgarantie.

Quintet Jean-Paul

Der Saxofonist Gabriel Coburger prägt die Hamburger Jazzszene seit Jahrzehnten – unterbrochen nur von einem Aufenthalt in New York zwischen 1997 und 2001 – und ist u. a. Mitglied in der NDR Big Band. Er leitet mehrere Ensembles, wobei das Quintet Jean-Paul durch den US-amerikanischen Sänger und Frontline-Partner Coburgers Ken Norris heraussticht. Der bekennende Improvisator, dessen seidener Bariton an den vielseitigen Stil von Kurt Elling erinnert, verzichtet oft auf konventionelle Texte und agiert stattdessen wie ein Instrumentalist, mit wortlosen Soli, die die feurigen Linien von Coburger mit üppigen Harmonien umschmeicheln und sich im fein abgestimmten Zusammenspiel mit dem Leader entfalten. Die Musik des Quintetts ist durchdrungen von modernistischem Post Bop, wobei die kraftvolle Rhythmusgruppe aus Pianist Matthäus Winnitzki, Bassist Sven Kerschek und Schlagzeuger Konrad Ullrich mit viel Intuition für ein geschmeidiges Fundament sorgt, das die Frontline gleichermaßen unterstützt und vorantreibt – sei es mit leiseren Tönen in Balladen oder mit krachenden Grooves.

Rock & Wrestling

Die energetische Hamburger »Subkulturinstitution« (Hamburger Morgenblatt), die ihre Anfänge in der St. Pauli Spelunke »Komet« nahm und nun seit vielen Jahren im Underground-Club »Hafenklang« stattfindet, bietet eine Wrestling-Show als abendfüllendes Turnier mit gesellschaftspolitischem Mehrwert. Keiner weiß vorher, was passieren wird, ein besonderes Spektakel kann aber ohne zu lügen garantiert werden. »Irene die Sirene«, die, wenn sie niemanden im Ring vermöbelt, Sängerin an der Staatsoper ist, »Pirate Boy«, die »Kernspalten«, der Hobby-Bademeister und Freizeit-Schönheitschirurg »Umberto Gucci« treten gegeneinander an. Vielleicht kommt auch noch ein Ordnungshüter hinzu, der nach dem Rechten schauen wird – wer weiß das schon?

Don Pedro versucht derweil das Unaussprechliche in Worte zu gießen und ist Ringrichter und Moderator zugleich. Noch Fragen? Die haben wir auch. Aber warten wir mal ab, was uns an diesem Tag erwartet. Wir wissen es doch auch nicht!

Fahim Amir, Pheline Roggan & Farhot (Kabul Fire Records)

Eine poetische und musikalische Reise nach Afghanistan und zurück! Drei Texte des von der Presse zum »Lichtblick der jungen Philosophie« (Die Welt) auserkorenen Wiener Philosophen Fahim Amir stehen im Zentrum dieses Abends. Sein mit zahlreichen Preisen gewürdigtes und in mehrere Sprachen übersetztes Debüt »Schwein und Zeit« erschien 2018 beim Hamburger Traditions-Verlag Nautilus. Nun ist er für die Hydrospektive an die Quelle zurückgekehrt.

Worum es geht? So viel sei verraten: Ein Wesen aus rauchlosem Feuer, ein Djinn, gibt sich die Ehre. Meditationen über die Farbe Blau spielen eine ebenso wichtige Rolle. Die umjubelte Schauspielerin Pheline Roggan, bekannt von Theaterbühne sowie Film und Fernsehen, performt, dass sich die Wellen brechen. Und Roggan liest, ebenso wie der Autor selbst.

Begleitet werden die beiden von den Klängen des Musikproduzenten Farhot, Gründer und Mastermind des Hamburger Labels Kabul Fire Records, berühmt für exquisite Klangarchitekturen aus zeitgenössischen Beats und Samples traditioneller Musikinstrumente. Lassen Sie sich entführen.

Orgel-Inferno: Carsten »Erobique« Meyer & Lucas Kochbeck

Am Montag, den 5. September werden die beiden Musiker Carsten »Erobique« Meyer und Lucas »Lucky« Kochbeck versuchen, das gesamte Wasser in der Alster mit musikalischen Klängen und sanften Grooves zu verwöhnen und zu beruhigen.

Meyer ist gestandener Tanzmusiker (Erobique, Hamburg Spinners) und Soundtrackkomponist (Der Tatortreiniger), Kochbeck auch (The KBCs, Hamburg Spinners, diverse Fernsehmusiken). Ausgerüstet mit Orgel und Schlagzeug wollen sie mit den Wassermolekülen des berühmten Hamburger Wahrzeichens musikalisch in den Dialog treten. Vorsicht! Es könnte sein, dass sich das Wasser anfänglich sträubt, bis die Musiker den richtigen Ton getroffen haben. Vor starkem Wellengang wird gewarnt!

Karoline & Albrecht Schuch, Stella Sommer

Premiere! Das vielfach preisgekrönte Schauspieler-Geschwisterpaar Karoline (u.a. »Tatort«, «Ich bin dann mal weg«, »Ballon«, »Das Geheimnis des Totenwaldes«) und Albrecht Schuch (u.a. »Systemsprenger, »Berlin Alexanderplatz«, »Lieber Thomas«) bestreiten im Rahmen der Hydrospektive 2022 zum ersten Mal gemeinsam eine Lesung.

Präsentiert werden Auszüge aus Herman Mevilles revolutionärem Roman »Moby Dick«, einem als Abenteuergeschichte getarnten Machwerk, das von literarischem Wahnwitz und transzendentaler Abgründigkeit strotzt. Männer machen sich zum Morden auf, okay, soweit, so schlecht, doch dazwischen geht es auch um andere Monströsitäten: den Kampf gegen Natur, Staat oder »die Weiße« (des Waals) zum Beispiel. Den ausgewählten Auszügen werden zeitgenössische Gegenreden zur Seite gestellt, die Funken schlagen.

Poetin und Dichterin Stella Sommer (Die Heiterkeit) begleitet das Lese-Ereignis an der Gitarre. Seien Sie unbesorgt! Sommer weiß, wie Reisen durch verzauberte Landschaften und verwunschene Gewässer glücken können.


Die HYDROSPEKTIVE 2022 wurde von Alvaro Piña Otey und Fahim Amir konzipiert.

Produktionsleitung: gutistgut​.

Gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg.