Marina Davydova
Museum of Uncounted Voices
Vergangene Termine
12.04.24
19:00
13.04.24
19:00
13.04.24
21:00
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Publikumsgespräch
14.04.24
16:00
14.04.24
19:00
Petra Paterno auf nachtkritik.deMarina Davydovas theatrale Installation ›Museum of Uncounted Voices‹, die im Rahmen der Wiener Festwochen uraufgeführt wurde, greift hochpolitische Sujets auf, verwebt diese zu einer Großlektion in Geschichte – und verheddert sich dabei bald in allerschönste Widersprüche: Geschichte schnurrt hier nicht als Kontinuum ab, sondern wird ständig neu konstruiert und dekonstruiert.
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Am 30. Dezember 1922 wurde im Moskauer Bolschoi-Theater die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken gegründet. 100 Jahre später konzipiert die Kritikerin, Kuratorin und Theatermacherin Marina Davydova das »Museum der ungezählten Stimmen«. Sie zeigt, wie die Grenzen der Nationalstaaten innerhalb der UdSSR entstanden sind, warum sich diese Grenzen heute als Zeitbomben entpuppen und inwiefern sich die Kulturen der Länder, die einst die Sowjetunion bildeten, schon immer unterschieden haben. Die Besucher*innen betreten einen zum Museum stilisierten Raum, der vor ihren Augen zum Leben erweckt wird, sich verwandelt und einen Parcours durch komplexe Zusammenhänge anbietet. Von einer scheinbar objektiven Geschichtsschreibung führt der Weg hin zum Widersprüchlichen, zum existenziell Biografischen. Als offene Opponentin des Krieges Russlands gegen die Ukraine lebt Marina Davydova derzeit im Berliner Exil. Nach der gefeierten Uraufführung bei den Wiener Festwochen und Stationen und Berlin und Freiburg kommt die Produktion nun zu Kampnagel.