Schwarz-weiß Foto von einem Prostest. Eine Person trägt ein Schild, auf dem zwei Handabdrücke und das Wort Welcome gemalt sind.
© Konrad Lembcke
Schwarz-weiß Foto von einem Prostest. Eine Person trägt ein Schild, auf dem zwei Handabdrücke und das Wort Welcome gemalt sind.
© Konrad Lembcke
Still Openhaus – It's Hard to Be Avantgarde
Panel / Diskussion / Diskurs

Protestgespräch »Unless Home is the Mouth of a Shark«

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Eintritt frei mit Anmeldung

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Donnerstag

28.09.23

19:30

Kampnagel eröffnet die Saison mit dem erneuten Bekenntnis zum Jahrhundert der Migration und erkennt menschliche Mobilität als Normalzustand unserer Zeit an. Das Eröffnungspanel, moderiert vom Journalisten Omid Rezaee, ist zugleich Live-Podcast-Aufzeichnung mit Song-Einlagen und der Gelegenheit, aus dem Publikum mitzudiskutieren sowie sich im Anschluss zu vernetzen. Wir freuen uns auf ein lebendiges und kontroverses Gespräch.

Worum geht es?

Seit dem Ausspruch »Wir schaffen das« von 2015 hat sich viel verändert und die Debatte um Migration hat sich vielfach überschlagen und transformiert. Heute, acht Jahre später, sind wir Zeug*innen einer Asylrechtsverschärfung der EU, die im krassen Kontrast zur »Willkommenskultur« von 2015 steht, und die sich fast unbemerkt durch die deutsche Öffentlichkeit schleicht. Amnesie statt Verantwortung. Reale und drastische Erfahrungen werden wegrationalisiert und abgebügelt. Während ukrainischer Geflüchtete EU-weiten Schutzstatus genießen, sollen Flüchtende aus Ländern, die selten Asyl bekommen (z.B. Türkei, Serbien, Tunesien), ab sofort in haftähnlichen Bedingungen an der Grenze festgehalten werden.

Moderiert von Journalist Omid Rezaee (freier Autor u.a. für Die Welt, die taz, den Tagesspiegel) informieren und diskutieren Asmara (Aktivistin, Community Organizer, Asmaras World), Dr. Lucy Mayblin (Soziologin mit Schwerpunkt Migration, Asyl und Kolonialismus, ausgezeichnet mit dem Philip Leverhulme Prize), Larry Macaulay (Founder/Editor in Chief- Refugee Radio Network) und Ilka Quirling (Anwältin mit Schwerpunkt Asylrecht LGBTOIA+ Geflüchtete) zu aktuellen drängenden Fragen: Wie sind die Reformen einzuordnen? Was soll sich ändern? Welche historischen Kontinuitäten zeigen sich darin? Wie kann nach diesem »Outsourcing« an die Außengrenzen bestehende lokale Kämpfe ums Bleiberecht angeknüpft werden? Wie kann Solidarität in dieser Situation gestaltet und gelebt werden?

Gemeinsam wollen wir reflektieren und debattieren, wie wir weiterhin handlungs- und widerstandsfähig bleiben können. Wir wollen erinnern, zuhören, neu lernen, nachfragen sowie alte und neue aktivistische Praxis teilen.

Das Gespräch findet vornehmlich in Englischer Lautsprache statt. Publikumsfragen auf Deutsch sind möglich.

*Titel aus dem Gedicht »Home« von Warsan Shire