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Diskurs

Why We Fight | Warum Wir Kämpfen

Ein dezentrales Hamburger Symposium für Widerstand und Resilienz

Info

Fast alle Veranstaltung im Rahmen des Symposiums finden mit der 3G-Regel statt – bis auf zwei Ausnahmen: die Eröffnungsparty in der Panda Bar am Fr-22.10. und das Midi-Konzert von Jeff Braun am So-24.10. HIER finden Sie alle aktuellen Informationen und Corona-Regeln für Ihren Besuch. 3G bedeutet: Zutritt nur für Menschen mit Nachweis einer Corona-Impfung oder -Genesung oder einem tagesaktuellen negativen Coronatest. In den Innenräumen besteht Maskenpflicht und die Kapazität ist beschränkt, um Mindestabstände zu garantieren. 2G bedeutet: Zutritt nur für Menschen mit Nachweis einer Corona-Impfung oder -Genesung. Dafür entfällt die Maskenpflicht in der Veranstaltungshalle und die Kapazitätsbeschränkung.

Vergangene Termine

Programın Türkçesi PDF olarak burada.

Das Symposium WHY WE FIGHT I WARUM WIR KÄMPFEN blickt auf eine Geschichte des Widerstands und der Resilienz in Deutschland gegen rechte Gewalt – aus dem Blickwinkel von Überlebenden, Familien von Opfern und Betroffenen, sowie Initiativen. Zu Ehren der Aktivist*innen, die vor uns kamen, der Aktivist*innen, die jetzt sind, und der Aktivist*innen, die noch kommen werden, bringt WHY WE FIGHT die Stimmen derer zusammen, die seit Jahrzehnten für dringende Veränderungen innerhalb der Politik und Parlamente, der Justiz und Polizei sowie der Zivilgesellschaft kämpfen. Durch Solidarität, Erinnerung und den unerschütterlichen Glauben an eine bessere Zukunft – für die Stadt Hamburg und für jede Stadt in Deutschland. Im Symposium gibt es Vorträge, Diskussionen, Gelegenheit zu Vernetzung und Verbündung in geschützten Räumen, künstlerische und Empowerment-Workshops, gemeinsames Tee-Trinken und Musik, mit vielen Aktiven aus Hamburg und weiteren Städten.

Am Samstag, den 30.10. finden im Rahmen des Symposiums Veranstaltungen im Bürgerhaus Wilhelmsburg statt und vom 5. bis zum 7. 11. in der GWA St. Pauli.

Das Programm ist live und analog, ausgewählte Veranstaltungen werden auch gestreamt.

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PROGRAMM

Donnerstag 21.10. / Kampnagel

Ab 17:00 Ausstellung OFFENER PROZESS / Foyer / 3G

18:30 - 20:00 Willkommen und Auftakt des bundesweiten Projekts KEIN SCHLUSSSTRICH in Hamburg / K4 / 3G Mit Amelie Deuflhard - Intendantin und künstlerische Leitung Kampnagel und Vereinsvorstand »Licht ins Dunkel« e.V. Dîlan Sina Balhan - Co-Kuratorin von WHY WE FIGHT, Aktivistin, Rechtsberaterin und freie Vermittlerin im Bereich Antirassismus und Bildung aus Hamburg Dr. Reyhan Şahin - Sprachwissenschaftlerin, Migrations-, Islam- und Rassismusforscherin, Bildungsreferentin, Performance-Künstlerin, ehemalige Rapperin und Buchautorin. Anschließendes Screening des bundesweiten Eröffnungsfilms von Ayhan Salar.

Ab 20:00 ANITA, AGNES, ANNA, BINEFS, BERFÎN, BERÎTAN von Leyla Yenirce (Installation) / P1 / 3G

Freitag 22.10. / Kampnagel und Panda Bar / 2g

Ab 17:00 OFFENER PROZESS (Ausstellung) / Foyer / 3G

18:00 ALTAR DER RACHE (Performance) / Piazza / 3G

19:00 - 20:30 Eröffnung Symposium WHY WE FIGHT / K4 / 3GEröffnung Symposium WHY WE FIGHT: Der erste Programmteil des Symposiums befasst sich - mit Blick auf Kampnagel als Gastgeber und Öffner zur Gesellschaft – mit Kunst als widerständiger Praxis. Welche Räume des Heilens und Empowerments kann Kunst aufmachen und ein Erzählen ermöglichen, wenn etwas unsagbar ist? Schon immer waren in Deutschland Schwarze, jüdische und migrantisierte Menschen oder People of Color Vorreiter*innen von Kunstbewegungen und tragend für das kulturelle Leben, ohne das wir heute nicht könnten, das uns erfüllt – und trotzdem haben wir noch immer einen Kunst- und Kulturbetrieb, der othert und ausschließt und sich dabei hemmungslos an marginalisierten Identitäten und ihren Erzeugnissen bedient. Was ihnen jedoch niemand jemals wegnehmen kann: Kunst zum Überleben zu machen. Kunst aus Widerstand zu leben. Seine eigene unverwechselbare Stimme und Handschrift zu haben. Unser erstes Panel dreht sich um widerständige Kunst und wie sie in der deutschen Gesellschaft unser Überleben mit sichert. Hierzu sind kritische Künstler*innen und Kulturvermittler*innen eingeladen, die sich aus einer intersektionalen Perspektive über ihre künstlerischen und aktivistischen Formen austauschen.

Impuls: This is not »Migrantenkunst«: warum wir die Zukunft sind & WHY WE FIGHT: Eröffnung und Ausblick auf das Symposium Jacqueline Saki Aslan - Kuratorin von WHY WE FIGHT, Migrationsforscherin, Performancekünstlerin, freie Vermittlerin in den Bereichen Erinnerungskultur, Klassismus und yezidische Diaspora aus Hamburg. Wird live auf Kurmandschi übersetzt. Wergerandî zindî bo Kurmancî.

Panel: »Kunst als widerständige Praxis« Dîlan Sina Balhan (Moderation) - Co-Kuratorin von WHY WE FIGHT, Aktivistin, Rechtsberaterin und freie Vermittlerin im Bereich Antirassismus und Bildung aus Hamburg Julia Alfandari - Kulturvermittler*in und Aktivist*in aus Berlin. Nebou N’Diaye - Performerin, Mitglied bei Hajusom und FORMATION NOW** aus Hamburg. Havîn Al-Sindy - Künstlerin und verwaltet Professur an der HBK Braunschweig, arbeitet in Düsseldorf, Stuttgart und Kurdistan.

Ab 20:30 ANITA, AGNES, ANNA, BINEFS, BERFÎN, BERÎTAN von Leyla Yenirce (Installation) / P1 / 3G

Ab 22:00 öffentliche Eröffnungsparty mit DJs aus Hamburg / in der Panda Bar (Achtung: 2G-Veranstaltung, Eintritt und Registrierung vor Ort) Shari Who? Jackmode DJ Waxs

Samstag 23.10. / Kampnagel

Ab 12:00 OFFENER PROZESS (Ausstellung) / Foyer / 3G

12:00 - 19:00 SAFER SPACE / K4 / 3G Den ganzen Tag von Rassismus zu hören und darüber zu sprechen, kann uns ganz schön belasten. Da kann ein Raum helfen, der im Rahmen des Symposiums alleine für Menschen geöffnet ist, die von rassistischen Ausschlüssen betroffen sind, Ruhe und Sicherheit brauchen oder einfach mal durchatmen müssen. Diesen Raum halten wir hierfür in der K4 den gesamten Zeitraum unseres Symposiums über bereit. Bitte beachten: Dieser Raum ist ausschließlich für BIPoC, also für Menschen, die aktuell in Deutschland Rassismus- und/oder Antisemitismuserfahrungen machen; für Menschen, deren Selbstbezeichnungen folgende sein können: Person of Colour, Schwarz, Ausländer*in, Muslim*in, Jude_Jüdin, Rom*nja, Sinte*zza, Migrant*in, Refugee, asiatische Deutsche*r, Indigen, nicht-weiß etc. In diesem Raum könnt ihr es euch auf Sitzkissen gemütlich machen oder Tee trinken.

12:00 - 13:30 / K2 / 3G Die mediale Darstellung der NSU-Morde hat massiv zur Kriminalisierung der Opfer, Betroffenen und ihrer Angehörigen beigetragen – sie wurden isoliert, verdächtigt, und in einer Zeit unvorstellbaren Verlusts öffentlich einer zusätzlichen, massiven psychischen Gewalt ausgesetzt. Die Kontinuität rassistischer medialer Berichterstattung lässt sich über den Sommer 2015 hin bis heute weitererzählen und führt zu Hass, Retraumatisierung und körperlicher Gewalt. Wer wird eigentlich im öffentlichen medialen Diskurs sichtbar? Und welche (künstlerischen) Medien können in einer Geste der Selbstbestimmung und Wortergreifung genutzt werden, um diesem Bild etwas entgegenzusetzen? Unsere Panelist*innen haben in diesem Zusammenhang eigene mediale Formate entwickelt und Narrativen beeinflusst.

Panel: »Rassismus in Medien und Kultur« Suna J. Voß (Mod) - MSSc Peace & Conflict Studies und Teil der Perspekt Initiative für diskriminierungskritische Bildung aus Hamburg. Nabila Abdel Aziz - Journalistin und Kuratorin aus München, Podcast »Terror am OEZ - Fünf Jahre nach dem Anschlag in München«. Bildungsinitiative Ferhat Unvar.

13:00 - 15:00 / K1 / 3G Zine-Workshop mit Whitney Bursch - Illustratorin aus Hamburg, HEAR ME OUT Projekt. (Begrenzt auf 10 Teilnehmende.)

15:00 - 18:00 / K1 / 3G (Achtung: Negativer Testnachweis für alle nötig, zusätzlich zum Impf-/Genesenen-Nachweis) Abgrenzen im Aktivismus – ein Schreibworkshop mit Limo - Spoken Word Künstlerin und Bildungsreferentin aus Hamburg. (Begrenzt auf 10 Teilnehmende.)

15:00 - 17:00 / K2 / 3G Betroffene von Rassismus, Aktivist*innen, Überlebende rechtsterroristischer Anschläge und die Familie von Opfern dieser Anschläge – seit Jahrzehnten erzählen sie eine deutsche Geschichte von staatlicher und gesellschaftlicher Gewalt, von Widerstand und Selbstorganisation. Sie gestalten unsere Gesellschaft so mit, dass diese überhaupt eine wirklich demokratischere und menschlichere Zukunft haben kann. Dieses Panel ist dem Aktivismus, den Interventionen und der Rückaneignung öffentlicher Erinnerung gewidmet. Es leitet auch in die anschließende Gedenkveranstaltung des Abends über, die einen wichtigen Platz im gesamten Symposium einnimmt. In Kooperation mit Candan Özer wird es die bislang erst zweite öffentliche Gedenkveranstaltung an Atilla Özer geben.

Impuls: Abdullah Özkan - Überlebender des Bombenanschlags in der Keupstraße 2004. Wird live auf Türkisch übersetzt. Canlı olarak Türkçe'ye çevrildi.

Panel: »Aufarbeiten – Reclaimen – Sichtbar machen« Aileen Puhlmann (Mod) - Bildungsreferentin und Leiterin von Lemonaid & ChariTea aus Hamburg. Ibrahim Arslan - Opfer und Überlebender der rassistischen Brandanschläge von Mölln, Aktivist und Mitwirkender im Freundeskreis im Gedenken an die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992. Ceren Türkmen - Initiative Duisburg 1984, Soziologin, Bundesverband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Candan Özer - Bildungsaktivistin und Witwe des an den Folgen des Bombenanschlags in der Keupstraße von 2004 ermordeten Atilla Özer. Wird live auf Türkisch übersetzt. Canlı olarak Türkçe'ye çevrildi.

18:00 - 19:30 Film »Der Kuaför aus der Keupstraße« / Regie: Andreas Maus / K2 / 3G Triggerwarnung: Rassismus/Mord: Der Film kann triggern, da er einen rechtsterroristischen Anschlag des NSU dokumentiert bzw. Überlebende und Angehörige der Mordopfer zu Wort kommen.

19:30 - 20:15 Gedenken an Atilla Özer mit seiner Familie / K2 / 3G Lee Hielscher (Moderation) - Autor und Mitglied beim »Bundesweiten Aktionsbündnis NSU-Komplex auflösen« aus Hamburg. Abdullah Özkan (Impuls) - Überlebender des Bombenanschlags in der Keupstraße 2004. Dîlan Sina Balhan (Impuls) - Co-Kuratorin von WHY WE FIGHT, Aktivistin, Rechtsberaterin und freie Vermittlerin im Bereich Antirassismus und Bildung aus Hamburg. Open Mic Rap-Session mit Can Özer-Vogler - Sohn von Atilla Özer, Rapper und Künstler. Wird live auf Türkisch übersetzt. Canlı olarak Türkçe'ye çevrildi.

Ab 20:00: ANITA, AGNES, ANNA, BINEFS, BERFÎN, BERÎTAN von Leyla Yenirce (Installation) / P1 / 3G

20:30 - 21:10 THE STRING ARCHESTRA (Konzert) / K1 / 3G

The String Archestra ist ein klassisches Kammermusik Ensemble, welches aus BIPoC Musiker*innen besteht. Das Orchester wurde 2016 in Berlin gegründet um die Werke von BIPoC Komponist*innen aufzuführen, welche sowohl aus kanonischen Musikgeschichtsschreibung als auch aus Konzert- und Musikpraxis gänzlich »verschwunden« sind. Es wurden bereits Komponist*innen wie Chevalier de Saint-Georges (Frankreich), Teresa Carreno (Venezuela), Florence Price (USA), Fela Sowande (Nigeria), Yasushi Akutagawa (Japan) gespielt. Seit 2019 kollaboriert The String Archestra mit vielversprechenden zeitgenössischen Komponist*innen wie Anthony R. Green (USA) oder Ayanna Witter-Johnson (UK).

Ab 21:30 Ausklang / Peacetanbul / 3G

Sonntag, 24.10. / Kampnagel

Ab 12:00 OFFENER PROZESS (Ausstellung) / Foyer / 3G

Ab 12:00 - 19:00 SAFER SPACE / K4 / 3G Den ganzen Tag von Rassismus zu hören und darüber zu sprechen, kann uns ganz schön belasten. Da kann ein Raum helfen, der im Rahmen des Symposiums alleine für Menschen geöffnet ist, die von rassistischen Ausschlüssen betroffen sind, Ruhe und Sicherheit brauchen oder einfach mal durchatmen müssen. Diesen Raum halten wir hierfür in der K4 den gesamten Zeitraum unseres Symposiums über bereit. Bitte beachten: Dieser Raum ist ausschließlich für BIPoC, also für Menschen, die aktuell in Deutschland Rassismus- und/oder Antisemitismuserfahrungen machen; für Menschen, deren Selbstbezeichnungen folgende sein können: Person of Colour, Schwarz, Ausländer*in, Muslim*in, Jude_Jüdin, Rom*nja, Sinte*zza, Migrant*in, Refugee, asiatische Deutsche*r, Indigen, nicht-weiß etc. In diesem Raum könnt ihr es euch auf Sitzkissen gemütlich machen oder Tee trinken.

12:00 - 13:30 / K2 / 3G Wer bestimmt eigentlich, was »Deutsche Geschichte« ist, wer kann erzählen und warum ist nur Geschichte, was im Museum oder als Denkmal auf der Straße landet? Wir sind nicht nur, was einst in weißen Stein gemeißelt wurde. Und passiert ist nicht nur, was jemand mal in ein Buch geschrieben und dann zugeklappt hat. Wieso haben wir im Geschichtsunterricht nichts gelernt über die rassistische und antisemitische Gewalt in Hamburg und Deutschland nach 1945 sowie über die selbstorganisierten Widerstände dagegen? Unsere Gäste sind Multiplikator*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen kritischer Erinnerungskultur und kämpfen dafür, dass an den Rand gedrängte und unsichtbar gemachte Geschichten kritisch, feministisch, queer, divers und intersektional »von unten« erzählt werden und Denkmäler lebendig bleiben.

Panel: »Living archives – Wissen, Gedenken & Denkmäler dekolonisieren« Jacqueline Saki Aslan (Mod) - Kuratorin von »Kein Schlussstrich«, Performancekünstlerin, Migrationsforscherin, Vermittlerin im Bereich Erinnerungskultur, Klassismus und yezidischer Diaspora aus Hamburg. Tamara Loewenstein - freie Kuratorin, Kulturschaffende, Vermittlerin aus Hamburg. Aurora Rodonò - Lecturer/Kulturarbeiterin und Diversity Managerin. Christopher Nixon - Kurator für koloniale Vergangenheit und postkoloniale Gegenwart, Philosoph, Literaturwissenschaftler.

Impuls: Lower Class Jane - Autorin und Kuratorin aus Hamburg.

14:30 – 16:00 / K2 / 3G Was macht es mit uns, wenn wir immer wieder über Rassismus und andere Diskriminierungserfahrungen, Gewalt, die gegen uns gerichtet wurde und wird, über Traumatisches sprechen müssen, nicht immer darüber sprechen können, aber wissen, dass niemand außer uns sonst diese Wirklichkeiten erzählt und sichtbar macht? Wenn wir immerzu als sogenannte Rassismusexpert*innen eingeladen und ausgefragt werden. Und am Ende ist da ein Publikum, das dankbar von uns gelernt hat – wir uns aber immer wieder erholen und zu Kräften kommen müssen? Weil wir unser Wissen mit unserem ganzen Körper teilen und dabei immer wieder unsere Gesundheit aufs Spiel setzen – für eine bessere Gesellschaft, als Betroffene. Über diese Spannungen möchten wir auf diesem Panel diskutieren.Impuls: Gözde Varol - Lehrkraft an der Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg in Hamburg. Wird live auf Türkisch übersetzt. Canlı olarak Türkçe'ye çevrildi.

Panel: »Rassismus, Repräsentation und Re-Traumatisierung« Nadia Shehadeh (Mod) - Soziologin und Autorin, Bloggerin seit 2010 und Betreiberin von »shehadistan« aus Bielefeld. Reyhan Şahin aka Dr. Bitch Ray - Sprachwissenschaftlerin, Migrations-, Islam- und Rassismusforscherin, Bildungsreferentin, Performance-Künstlerin, ehemalige Rapperin und Buchautorin. Paulino Miguel - Aktivist und entwicklungspolitischer Berater aus Stuttgart. Ali Konyali - Migrationsforscher (DeZIM-Institut, The Global (De)Centre), gibt Rap-Workshops in politischen Bildungsprojekten. Wird live auf Türkisch übersetzt. Canlı olarak Türkçe'ye çevrildi.

14:30 - 16:00 / K1 / 3G Gespräch/Q&A »Entstehung von Deiner Musik« mit Jeff Braun - Sänger, Songwriter und Rapper aus Berlin. (Begrenzt auf 10 Teilnehmende)

16:00 - 17:15 / kx (kein barrierefreier Zugang) / 3G Bewegungsworkshop mit Afra Tamaraemi Bobo - Sängerin, Vocalcoach, Backingsängerin für u. a. Zoe Wee und selbstgekrönte »Queen of Selfcare«. (Begrenzt auf 10 Teilnehmende. BIPoC-FLINTA only.) Let's move! Raus aus unseren Köpfen und in unsere Körper. Wir drehen auf, sind laut und nehmen Raum ein. Wir machen ein danceinspired HIIT-Workout, für alle Fitnesslevel. Schwitzen, Tanzen, Lachen, Embodiment. Bitte bring bequeme Kleidung, Wasser, ein Handtuch und eine Matte, Decke oder großes Tuch für Stretching auf dem Boden mit.

16:00 - 19:00 / K1 / 3G
Nicht-öffentliche Fishbowl zur Vernetzung, Stärkung und Bündnisbildung für Aktivist*innen und Initiativen mit Mona ElOmari (Mod) - systemische Beraterin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Empowerment-Trainerin aus Hamburg.

17:00 - 18:30 / K2 / 3G Da sich das Symposium vor allem den Themen Aktivismus, Intervention, Widerstand und Resilienz widmet, möchten wir unsere Panelist*innen und das Publikum zum Abschluss dieses intensiven und bewegenden Wochenendes mit einer Runde verabschieden, die uns zeigt, wie wichtig es ist, dass wir mit unseren Kämpfen nicht allein sind. Jede*r von uns kämpft aus einer individuellen Position heraus und unsere millionenfach unterschiedlichen Sichtweisen zu verstehen, ist nicht immer einfach und ein langer Prozess. In der Achtsamkeit füreinander, dem Zuhören, der Empathie und dem stetigen Lernen voneinander kann aber auch der größte Reichtum unseres gemeinsamen Widerstandes gesehen werden. Unsere Widerstände sind miteinander verschränkt und manchmal vergessen wir, dass wir Verbündete haben. Dieses Panel widmet sich dem Thema Allyship – unter allen!

Impuls: Dîlan Sina Balhan - Co-Kuratorin von WHY WE FIGHT, Aktivistin, Rechtsberaterin und freie Vermittlerin im Bereich Antirassismus und Bildung aus Hamburg. Wird live auf Türkisch übersetzt. Canlı olarak Türkçe'ye çevrildi.

Panel: »Intersektionale Widerstände & Allyship« / 3G Eliza-Maïmouna Sarr (Mod) - Antidiskriminierungs- und Empowermentberaterin (sie/ihr_ohne Pronomen) arbeitet aktivistisch und als Fachreferentin und Beraterin mit einem Schwerpunkt auf Intersektionalität in den Bereichen Diversität, Antidiskriminierung und Empowerment. Sie ist außerdem Antidiskriminierungsberaterin in Hamburg und Systemische Beraterin und schreibt gern Spoken Word Poetry und andere Texte. Ed Greve - ehemaliger Direktkandidat für Die Urbane in Neukölln und Antidiskriminierungstrainer aus Berlin. Hana Corrales - Transgender-Aktivistin und Studentin aus Buxtehude. Tuğba Tanyilmaz - Mitbegründerin und Projektleiterin der Initiative intersektionale Pädagogik i-Päd aus Berlin.

Ab 18:30 / kmh / 2G Ausklang: Musik, Spoken Word und Midi-Konzert mit Jeff Braun - Sänger, Songwriter und Rapper aus Berlin. Während des Konzerts wird in einem separaten Raum einen entspannten Space geben, der für Austausch und Ruhe bereit steht.

Montag, 25.10. / Kampnagel

18:50 - 20:45 / K2 / 3G

Mini-Konzert mit Fayim und Precious

»İdils Gesprächsreise« (mit Livestream) In 15 Städten findet »Kein Schlussstrich« statt. In ihrem Zusammenspiel aus Geschichte und Gegenwart, Zivilgesellschaft und Politik ist jede beteiligte Stadt einzigartig. Erinnerungspraxis sowie das Ringen um die »richtige« Form von Gedenken sind vielfältig. Die Schauspielerin, Aktivistin und Kabarettistin İdil Baydar reist zu den Schlüsselorten des NSU-Komplexes, um zwischen Kunst, Diskurs und Aktivismus eine erinnerungskulturelle Bestandsaufnahme zu machen. Sie befragt Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft und öffentlichen Institutionen, wie vor Ort und in der Region Gedenken praktiziert und Aufarbeitung gelebt werden. Die eingeladenen Gäste und thematischen Bögen der Gespräche sind dabei so individuell wie die beteiligte Stadt. Der NSU-Komplex »passierte« nicht im leeren Raum. Tatorte, Verstecke und Denkmäler sind eingebettet in städtische Geschichte. Wird vor Ort live auf Türkisch übersetzt. Canlı olarak Türkçe'ye çevrildi.

İdil Baydar (Mod) - Schauspielerin, Aktivistin und Kabarettistin. Caro Keller - Antifaschistin und Aktivistin aus Hamburg, seit 2016 Redakteurin von NSU-Watch. Lee Hielscher - Autor und Mitglied beim »Bundesweiten Aktionsbündnis NSU-Komplex auflösen« aus Hamburg. Susan Djahangard, Journalistin, Moderatorin, Zeit-Podcast »Was jetzt?« und Mitglied bei Diaspora Salon aus Hamburg.

Samstag, 30.10. / Bürgerhaus Wilhelmsburg / 3G

Wilhelmsburg und auch die Veddel waren lange Zeit vor allem von Arbeiter*innen und Einwanderung geprägt. Menschen, die hier aufgewachsen sind, erzählen immer wieder, dass sie sich nur hier zu Hause fühlen, nur hier Gemeinsamkeiten mit anderen und Solidarität finden konnten. Mehr und mehr sehen sich Alteingesessene jedoch von Verdrängung bedroht. Was neu-hinzugezogene Familien mit höherem Einkommen, Studierende und weiße linke Projekte wie z.B. im Reiherstiegviertel damit zu tun haben, warum seit Jahren Menschen Lebens- und Wohnräume in Wilhelmsburg verlieren, darüber möchten wir mit Bewohner*innen und Aktivist*innen sprechen, die die Entwicklung seit Jahren beobachten und sich zudem auch gegen rechte Gewalt und Ausschlüsse engagieren. Denn nur wem der Raum gehört, hat einen Erinnerungsort und hier auch eine Zukunft. Wir freuen uns über euer Kommen und Mitdiskutieren!

Eintritt ab 15:00

Diskussion bis 17:00 u.a. mit Omeima Garci - Generation Grenzenlos Omeima Garci ist Stipendiatin der Rosa-Luxemburg Stiftung, Aktivistin und journalistisch bei Tincon und funky, der Jugendredaktion der Funkemediengruppe, aktiv. Dort führt sie zusammen mit ihrer Kollegin Tess Kadiri den Podcast »Gastgedanken«. Sie ist außerdem Teil der Theatergruppe VTUU (Viel Theater um uns), die sich für politische Aufklärung und inklusive Erinnerungsarbeit einsetzt.

Konzert von Rapfugees 17:00 bis 18:00

Danach gemeinsamer Austausch und Ausklang

In Kooperation mit dem Bürgerhaus Wilhelmsburg und Netzwerk gegen Rechts Wilhelmsburg, gefördert von der Kulturbehörde Hamburg, Bezirksversammlung Mitte, vom Fonds Soziokultur und Stadtteilbeirat Wilhelmsburg.

Freitag, 05.11. / GWA St. Pauli / 3G

Ozan Ata Canani (Live Konzert) ANMELDUNG HIER: anmeldung[at]gwa-stpauli.de Ort: Kölibri / 20:00 bis 22:00 Als Wunderkind auf der Bağlama (Saz) erfand Ata Canani Ende der 1970er Jahre im Alleingang den türkischen Rock'n'Roll mit deutschem Gesang, der die Diskriminierung und die harten Lebensbedingungen der türkischen »Gastarbeiter« in sozialkritischen Liedern widerspiegelte. Selbst nach den niedrigen Standards der deutschen Gastfreundschaft wurden sie keineswegs als »Gäste« behandelt, sondern nur als billige Arbeitskräfte, von denen erwartet wurde, dass sie schließlich in ihre Heimatländer zurückkehren, nachdem sie von den fragwürdigen »Vorteilen« ihres Gastlandes profitiert hatten. Ata war auch langjähriges Mitglied der Band »Die Kanaken«, zu der auch der damals im Kölner Exil lebende Anadolu-Rock-Erfinder Cem Karaca gehörte. Nach Jahren relativer Unbekanntheit wurde Ata 2013 wieder ins Blickfeld der musikbegeisterten Öffentlichkeit katapultiert, als sein Song »Deutsche Freunde« einer der herausragenden Tracks auf der »Songs of Gastarbeiter«-Compilation von Trikont war. Nach der Hit-Single »Alle Menschen dieser Erde«, die auf einigen angesagten Partys in Berlin zum Standard geworden ist, ist Atas Debütalbum »Warte mein Land, warte« im Mai 2021 auf Fun in the Church erschienen.

Ab Freitag 5.11. ist in den Schaufenstern der GWA die Wandzeitung »Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre« von Gürsel Yildirim zu sehen.

Samstag, 06.11. / Gwa St. Pauli / 3g

Das von Jacqueline Saki Aslan und Dîlan Sina Balhan kuratierte Symposium WHY WE FIGHT I WARUM WIR KÄMPFEN findet im Rahmen des bundesweiten Theaterprojekts zum NSU-Komplex, KEIN SCHLUSSSTRICH!, statt. Es blickt auf eine Geschichte des Widerstands und der Resilienz in Deutschland gegen rechte Gewalt. Der dritte Teil des Symposiums findet in der GWA St. Pauli statt und widmet sich der dortigen Nachbarschaft und dem Thema »Re-membering«. Remembering heißt »erinnern«, das Wort lässt aber auch die Assoziation zu, jemanden wieder (‚re‘) zu einem Mitglied (‚member‘) zu machen, in eine Gemeinschaft hinein zu holen. Daniel Manwire und Abou Jabbie beziehen diese Idee auf den 2016 in Polizeigewahrsam verstorbenen Bruder von Abou, Yaya Jabbie, der wie viele andere illegalisierte Personen von der Teilhabe an der Gesellschaft explizit ausgeschlossen wurde: eine Gewalt, die sich in seinem Tod fortschreibt. Und Yaya Jabbies Tod hat eine Vorgeschichte des Rassismus im Stadtteil: In der langen Spanne von 1982 - 2001 - 2016, also über fast vierzig Jahre hinweg, wird das strukturelle Element des Rassismus deutlich. Mit Semra Ertan, die dort 1982 Opfer der rassistischen Verhältnisse wurde, mit Achidi John, dessen Tod 2001 die Kontinuität rassistischer Repressionspolitik im Stadtteil markierte, und mit dem Tod von Yaya, der verdeutlicht, dass dies keinesfalls Geschichte ist. Eine Praxis der aktiven Erinnerung an ihn, sowie der konkreten Solidarität mit anderen Personen in ähnlichen Lebenslagen, ist unsere Verantwortung als Gesellschaft - in Anerkennung der vergangenen und gegenwärtigen Gewalt.

18:00 - 19:30 Diskussion »Re-Membering« mit Daniel Manwire (Initiative zum Gedenken an Achidi John), Abou Jabbie, Asmara’s World, Schohreh Golian (Moderation)

19:30 - 20:00 Lesung: Gedichte von Semra Ertan

20:00 – 20:30 Lecture Performance von Heiko-Thandeka Ncube

20:30 – 22:00 EuroEyez / 노예방 (noyebang)

Aus einer Kunstperformance zwischen Kerzenlicht, 2000er Neon Ästhetik, Cowgirlhüten und projiziertem K-Pop Video Material, entsteht im Frühjahr 2021 die musikalische Kollaboration 노예방(noyebang). Der Titel ist eine Kombination aus dem koreanischen Wort 노래방(Norebang) für »Karaoke« und den Anfangsbuchstaben der Geschwister Yerin und Noah. Ihre faszinierend coole Mischung aus originellen Beats und englischen sowie koreanischen Texten, gemischt mit Pop und RnB Einschlägen, lässt nostalgische, sowie trendsetzende Herzen höher schlagen. Die unterschiedlichen Einflüsse machen ihren Sound unverkennbar und in Kombination mit einer magischen, performativen Darbietung, ist es eine Hommage an die koreanische Show Kultur und füllt eine Lücke in der unterrepräsentierten Asiatisch-deutschen Musikszene.


Kuration: Jacqueline Saki Aslan Ko-Kuration: Dîlan Sina Balhan Kuration Kampnagel: Alina Buchberger Produktionsleitung Kampnagel: Johanna Thomas Konferenzbegleitung Kampnagel: Uta Lambertz Projektkoordination GWA St. Pauli: Rebecca Lohse Projektkoordination Bürgerhaus Wilhelmsburg: Judy Engelhard Öffentlichkeitsarbeit Kampnagel: Mareike Holfeld, Daniel Kalinke, Emma Stenger, Mariia Vorotilina Drittmittelverwaltung Kampnagel: Alice Green Videoschnitt: Juha Hansen

Im Rahmen des bundesweiten Projekts KEIN SCHLUSSSTRICH. Das Symposium ist gefördert durch: Hamburg Kulturbehörde, Fonds Soziokultur und Rosa-Luxemburg-Stiftung.