Eine alte, auf dem Boden liegende Bronzestatue mit grüner Patina ist mit gelben Symbolen, unter anderem einem Anarchie-Zeichen, bespüht.
© Jürgen Zimmerer
Eine alte, auf dem Boden liegende Bronzestatue mit grüner Patina ist mit gelben Symbolen, unter anderem einem Anarchie-Zeichen, bespüht.
Schwerpunkt

Dialoge zum kolonialen Erbe

Eine Kooperation zwischen Kampnagel und der Forschungsstelle »Hamburgs (post-) koloniales Erbe«

Seit fast zehn Jahren erforscht die Forschungsstelle »Hamburgs (post-)koloniales Erbe/Hamburg und die (frühe) Globalisierung« die Kolonialgeschichte der Stadt Hamburg, ihre globalen Verbindungen und die Spuren, die diese im Stadtbild und ihrer kollektiven Erinnerung hinterlassen haben. Mit diesem Programm ist sie europaweit die erste und bislang einzige wissenschaftliche Einrichtung dieser Art. Ihre Arbeit zeigt, dass kritische, postkoloniale Analysen und historische Grundlagenforschung gegenwärtigen gesellschaftlichen Debatten um die Nachwirkungen des Kolonialismus und Fragen der Dekolonialisierung die nötige Tiefenschärfe geben können.

Zugleich ist Kampnagel mit seinem vielfältigen Programm, das nicht nur internationalen und lokalen Künstler*innen aus Theater, Tanz, Performance, Musik, Bildender Kunst und Architektur eine Bühne bietet, sondern auch immer wieder Räume für gesellschaftliche Debatten schafft, zu einem avantgardistischen Zentrum kritischer dekolonialer Interventionen geworden.

Die intensiven Debatten, die seit einigen Jahren über das koloniale Erbe geführt werden, erfordern nicht nur den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, sondern auch zwischen Deutschland und der Welt, insbesondere den ehemaligen Kolonien. Hierfür arbeiten die Forschungsstelle und Kampnagel zusammen, um eine kooperative Veranstaltungsreihe auf die Beine zu stellen, in der Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen über die Verbindungen und Nachwirkungen des Kolonialismus in Hamburg, Deutschland und im Globalen Süden ins Gespräch kommen.