Zwei Schwarze Personen in leichter, lockerer Kleidung mit Mustern und lila Tüchern um den Kopf stehen hintereinander. Die Hintere Person bindet liebevoll das Tuch der vorderen um deren Kopf. Sie haben ihre Augen sanft geschlossen.
© Rachel Seidu
Zwei Schwarze Personen in leichter, lockerer Kleidung mit Mustern und lila Tüchern um den Kopf stehen hintereinander. Die Hintere Person bindet liebevoll das Tuch der vorderen um deren Kopf. Sie haben ihre Augen sanft geschlossen.
Schwerpunkt

A Wa Nibi, We Are Here

Towards a Decolonial Queer Vocabulary

Von und mit Matthew Blaise, Ifeatu Nnaobi, Wasiu Oyegoke

Queerness ist universell – dennoch behaupten einige Konservative weiterhin, Queerness sei »unafrikanisch«. Diese toxische Fehldeutung wurzelt in weißer Vorherrschaft und kolonialen Umschreibungen der Geschichte – und wird mittlerweile lautstark von jungen queeren Afrikaner*innen und ihren Verbündeten in Frage gestellt, die stolz und mit Nachdruck verkünden: »Wir waren hier und wir sind hier – A ti wa nibi, a wa nibi«.

A WA NIBI, WE ARE HERE ist eine Hommage an den kreativen Sprachgebrauch innerhalb der nigerianischen Queer-Community. Über drei Tage hinweg präsentieren Blaise, Nnaobi und Oyegoke einen intensiven Fokus künstlerischer und diskursiver Beiträge, die vielfältige queerer Existenzen auf dem Kontinent aufzeigen. Nach dem Auftakt in Lagos Ende April, der insbesondere von Matthew Blaise in Zusammenarbeit mit Nengi Nelson kuratiert wurde, präsentiert Kampnagel verstärkt durch Ifeatu Nnaobis Kuration das diasporische Echo A WA NIBIS in Hamburg.

A Wa Nibi zeigt die Ausstellung REIMAGINING HISTORY mit dokumentarischen und experimentellen Fotografien aufstrebender Künstler*innen aus Westafrika wie Yagazie Emezi, Va-Bene Elikem Fiatsi aka crazinisT artisT oder Rachel Seidu, sowie diasporischen Künstler*innen wie Chikamara Ajah oder Tyna Adebowale. Erweitert wird das Programm durch die beiden performativen Arbeiten TRACES OF ECSTASY und ADAMMA von Emmanuel Ndefo, durch eine Podiumsdiskussion zum Thema THE RESTORATIVE POWER OF DOCUMENTATION, moderiert von Jumoke Adeyanju, eine Lesung und informelles Gespräch mit dem Titel "poets on a river of fire" von den zwei Dichter*innen அவ்ரீனா பிரபலா-ஜாஸ்லின் / avrina prabala-joslin und Dandelion Eghosa, und einen interaktiven WORKSHOP über indigene Wellness und traditionelle Praktiken für Heilung und Gesundheit. Dies speist sich unter anderem aus intensiven Forschungen der nigerianischen Wissenschaftler*innen Martha L. Sambe und Adebayo Quadry-Adekanbi. Die Stimmung entlädt sich während zwei fulminanter Partyabende: der A WA NIBI CLUB NIGHT am Freitag, sowie der QUEER AFRO NIGHT am Samstag, gehostet von Wasiu Oyegoke, der ein Konzert der legendären Songwriterin Temmie Ovwasa vorausgeht.


A Wa Nibi ist eine Koproduktion von ÒBÒDÒ und Kampnagel. Gefördert durch den TURN2-Fonds der Kulturstiftung des Bundes (Deutschland).

Weiterhin gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Nigeria.

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