Eine Schwarze Frau mit nacktem Oberkörper trägt ein graues Unterteil und einen großen weißen Turban. Sie hat ihren Oberkörper weggedreht und trägt einen weißen Stock auf ihrer Schulter, auf den fünf weiße Babypuppen aufgespießt sind.
© Vincent Zoblel
Eine Schwarze Frau mit nacktem Oberkörper trägt ein graues Unterteil und einen großen weißen Turban. Sie hat ihren Oberkörper weggedreht und trägt einen weißen Stock auf ihrer Schulter, auf den fünf weiße Babypuppen aufgespießt sind.
© Vincent Zoblel

Rébecca Chaillon

Carte Noire Nommée Désir

Tickets:

15 Euro (erm. 9 Euro, [k]-Karte 7,50 Euro)

Vergangene Termine

Archiv

Freitag

14.10.22

19:30

Archiv

Samstag

15.10.22

19:30

Seit den 1980er Jahren wirbt eine französische Kaffeemarke für ihr Produkt »Carte noire – ein Kaffee der Begehren heißt« mit der Inszenierung weißer heterosexueller Paare. Ausgehend vom Slogan jener Zeit lädt die vielversprechende Regisseurin Rébecca Chaillon gemeinsam mit ihrem großartigen Ensemble nun zu einem fulminanten Theaterabend ein: Das weiße Begehren - und seine häufig rassistische gesellschaftliche Bildsprache - wird im Kontext von Kolonisierung, Hypersexualisierung und Exotisierung der Körper von Personen of Color ins grelle Rampenlicht gestellt. Chaillon wählt, neben ihrer exzellenten Beherrschung szenischer Mittel, die Methode der Konfrontation, Grenzüberschreitung und des Sarkasmus um in aller Deutlichkeit unser kollektives Gedächtnis auf den Prüfstand zu stellen: Denn Kolonisation prägte nicht nur Territorien, sondern auch Körper, insbesondere jene Schwarzer Frauen, die dem Begehren des weißen Mannes und sozialen Stereotypen bis heute unterworfen werden sollen. Der Blick auf Körper und Bühne wird in sezierender, poetischer Sprache und bissigem Humor, Milchschaumschlachten und Kakaopulverwolken, in zärtlichen Szene der Fürsorge sowie Akrobatik-Einlagen und Publikumskonfrontation von acht virtuosen Performer*innen in einer bildstarken Show dekonstruiert. Rébecca Chaillon zeigte auf Kampnagel 2019 ein Work-in-Progress der Arbeit und bringt nun das fertige Bühnenwerk zurück nach Hamburg!

Triggerwarnung:

  • Die Vorstellung enthält explizite Inhalte, die auf BIPoC* und insbesondere Menschen, die von Kolonialrassismus betroffen sind, verstörend wirken können. Zudem enthält die Vorstellung Nacktheit. Fotografieren und Filmen ist nicht erlaubt.
  • Bei der Vorstellung werden Stroboskoplicht, Nebel und Bleiche eingesetzt.

Auf einer Bühne sitzt eine schwarze nackte Frau. Sie sitzt gekrümmt, hat den Blick gesenkt und präsentiert die offenen Handflächen. Von ihrem Kopf aus gehen Sechs lange Dreadlocks, die wie Ketten aussehen. Sechs Frauen halten die Haarketten fest.
© Vincent Zobler
Mehrere Frauen krabbeln und liegen auf dem Boden einer Bühne. Sie haben schwarze und weiße leichte Bekleidung an, eine Frau trägt keine Kleidung. Auf der Bühne befinden sich auch einige weiße Stühle und im Hintergrund sitzen Zuschauer*innen auf Sofas.
© Vincent Zobler
Eine schwarze nackte Frau liegt auf dem Boden einer Bühne. Man sieht ihre Rückseite. Sie hat den Kopf auf einer Hand liegend und streckt den anderen Arm weg vom Körper. Im Hintergrund sieht man weitere Personen auf schwarzen Sofas.
© Vincent Zobler
Zu sehen ist die schwarz-weiß-Aufnahme einer schwarzen Frau. Sie steht in einem weißen Nebel, der Hintergrund ist schwarz. Die Frau hat lange Dreads und großen Ohrschmuck. Sie steht gebückt und verzieht das Gesicht.
© Marikel Lahana

Text und Regie Rébecca Chaillon Mit Bebe Melkor-Kadior, Estelle Borel, Rébecca Chaillon, Aurore Déon, Maëva Husband abwechselnd mit Olivia Mabounga, Ophelia Mac, Makeda Monnet, Founé Tounkara abwechselnd mit Fatou Siby Dramaturgie Céline Champinot Regieassistenz Olivia Mabounga und Jojo Armaing Bühnenbild Camille Riquier und Shehrazad Dermé Tongestaltung und -regie Elisa Monteil und Issa Gouchène General- und Bühnenregie Suzanne Péchenart Lichtgestaltung & -regie Myriam Adjalle Bau Samuel Chenier und Baptiste Odet Künstlerische Mitarbeit Aurore Déon, Suzanne Péchenart Produktion / Entwicklung L'Oeil Ecoute - Mara Teboul & Elise Bernard Tourneelogistik / Kommunikation L'Oeil Ecoute - Lise Barbut Übersetzung aus dem Französischen Lisa Wegener Übersetzung aus dem Englischen Kate Brown Übertitel und Fahren Lisa Wegener

Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur.

Gefördert von Fonds Darstellende Künstle und von der ZEIT Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.